Ein Beitrag vom Nachtwächter am 23.09.2014
Ron Pauls wöchentliche Kolumne, 21. September 2014
Von Ron Paul
Letzte Woche haben das Repräsentantenhaus und der Senat entschieden, die Kriegspläne Präsident Obamas für den Mittleren Osten vorbehaltlos durchzuwinken. Beide Behörden haben parteiübergreifend genehmigt, dass die USA nun offen mit der Ausbildung und Bewaffnung jener Rebellen beginnen darf, die seit drei Jahren für den Sturz der Assad-Regierung in Syrien kämpfen.
Obwohl die syrische Regierung ebenfalls seit drei Jahren gegen ISIS und entsprechende Extremistengruppen kämpft, weigern sich die USA mit den Syrern zu reden und haben Assad gewarnt, ihnen bei den kommenden US-Angriffen auf dem souveränen syrischen Territorium nicht dazwischenzufunken.
Präsident Obama versprach, dass Luftschläge allein ISIS bereits „dezimieren und zerstören“ werden und sagte in einer Rede vor US-Militär letzte Woche:
„Die in den Irak entsandten amerikanischen Streitkräfte wurden und werden nicht auf eine Kriegsmission geschickt… Ich werde nicht zulassen, dass ihr und der Rest unserer bewaffneten Kräfte einen weiteren Bodenkrieg im Irak führt.“
Aber selbstverständlich sind alle in die Kriegszone geschickten US-Truppen auch „Kampf“-Truppen und weitere sind auf dem Weg.
Während der Präsident schwor, dass keine Bodenstreitkräfte zum Einsatz kommen werden, hat der Vorsitzende der Vereinigten Staabschefs, General Martin Dempsey, dem öffentlich widersprochen. General Dempsey hat in der vergangenen Woche dem Senate Armed Services Committee [Senatskommitee der Streitkräfte] gegenüber gesagt, dass US-Streitkräfte unter bestimmten Umständen in irakische oder kurdische Streitkräfte eingebettet werden müssten.
Die begrenzte Mission, die der Präsident gerade vor ein paar Wochen versprochen hatte, ist bereits vollumfänglich eskaliert und droht nun zu einem weiteren großen regional Krieg zu werden. In Wahrheit ist dies aber einfach nur die Fortsetzung des 24-jährigen Kriegs der USA im Irak, der 1990 von Präsident George Bush begonnen wurde und von dem der Präsidentschaftskandidat Obama versprach, ihn als Präsident zu beenden.
Gemäß der letzte Woche genehmigten Verfügung hat der Präsident die Authorität, 5.000 Kämpfer in Saudi Arabien für den Einsatz im Bürgerkrieg in Syrien auszubilden. Da werden tatsächlich nur Stühle gerückt. Bisher wurde die Ausbildung durch die CIA in Jordanien und der Türkei durchgeführt und nun wird das Programm auf das Pentagon und Saudi Arabien verschoben.
Die Rebellen-Ausbildung durch die CIA hat bisher nur dazu geführt, dass es einen direkten Zufluß von Waffen von “sicherheitsüberprüften Moderaten” hin zur mit Al-Kaida verbundenen al-Nusra-Front und zu genau jener ISIS, die die Administration angeblich bekämpft, gegeben hat. Im Juli hat sich eine ganze Brigade von US-unterstüzten Rebellengruppen mit 1.000 Kämpfern der ISIS angeschlossen! Selbstverständlich haben sie die von den USA zur Verfügung gestellten Waffen und ihre Ausbildung mitgenommen, wovon einige sicherlich auch gegen das rapide zunehmende US-Militärpersonal in der Region zum Einsatz kommen werden.
Dass Saudi Arabien als ein geeigneter Ort zur Ausbildung der zukünftigen Führer Syriens angesehen wird, muss irgendeine Art von krankem Witz sein. Während ISIS zwei amerikanische Journalisten enthauptet – so entsetzlich das auch ist – hat das repressive und theokratische Saudi Arabien dutzende seiner eigenen Bürger enthauptet – oft für relativ kleine oder religiöse Vergehen.
Wenn wir radikale Terroristen davon abhalten wollen, in Syrien und dem Irak zu operieren, wie wäre es unserem Alliierten Saudi Arabien zu sagen, dass sie aufhören sollen sie zu finanzieren und auszubilden? In dem Zusammenhang, wie wäre es, wenn die US-Regierung damit aufhört, die verschiedenen Rebellengruppen in Syrien zu bewaffnen und auszubilden und endlich den seit 24 Jahren andauernden Krieg im Irak beendet?
In den Ländern die an das Gebiet angrenzen, in denen ISIS momentan operiert, leben 200 Millionen Menschen. Das sind diejenigen, die der Bedrohung durch ISIS-Aktivitäten und deren Expansion ins Auge sehen. Lasst sie ihren eigenen Krieg führen, statt das US-Militär in eine Söldnerarmee der reichen Golf-Staaten zu verwandeln. Die kommen hierher, weil wir hier sind, also lasst uns nicht weiter dort drüben sein.
>>> zum Original-Artikel beim Ron Paul Institute
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