Die Wahrheit über den Krieg in Afghanistan und im Irak

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 07.10.2014


Ron Pauls wöchentliche Kolumne


Von Ron Paul

Ron Paul Weekly ColumnNach 13 Jahren Krieg in Afghanistan – dem längsten der US-Geschichte – hat die US-Regierung keinen Sieg zu verzeichnen. Afghanistan befindet sich im Chaos und würde ohne regelmäßigen Zufluss von US-Geld vollständig kollabieren. Der Krieg war ein Fehlschlag, aber Washington wird das nicht zugeben.

Mehr als 2.000 US-Kämpfer sind in dem 13-jährigen Afghanistan-Krieg gefallen. Mehr als 20.000 afghanische Zivilisten wurden darüber hinaus getötet. Nach einer Studie eines Wissenschaftlers der Harvard Universität vom letzten Jahr  werden die Kriege im Irak und in Afghanistan insgesamt zwischen vier und sechs Billionen Dollar kosten. Es gibt keinen Weg, die US-Invasion in Afghanistan als Erfolg zu betrachten.

Was macht die Obama-Administration angesichts dieses Fehlschlags? Gibt sie den Fehler zu? Zieht sie die verbliebenen US-Truppen aus Afghanistan ab und versucht zu verhindern, das alles noch schlimmer wird? Nein!

Wie bei allen Programmen der US-Regierung pumpt sie noch mehr Resourcen rein und macht mit der gleichen Politik weiter, wenn das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wird. Die letzten 13 Jahre waren ein völliger Fehlschlag, also hat sich die US-Regierung letzte Woche für weitere 10 Jahre Krieg verpflichtet!

Gemäß eines Abkommens zum Truppenstatut zwischen den USA und Afghanistan sollten die US-Truppen rein rechtlich gesehen bis Ende dieses Jahres aus Afghanistan raus sein. Die USA hatte keinen Erfolg, ein neues Truppenstatut mit dem scheidenden Präsidenten Hamid Karzai auszuhandeln. Der afghanische Führer war gegenüber der US-Militärpräsenz zunehmend kritisch geworden – was unter Präsident Obama sogar zugenommen hat. Also benötigten die USA eine neue Marionette in der Regierung..

Wie der internationale Korrespondent Eric Margolis letztens festgestellt hat, waren die Wahlen in Afghanistan Anfang des Jahres eine Farce. Die Kandidaten waren handverlesen von der US-Regierung. Weiter schrieb Margolis: „Die größte und populärste Partei in Afghanistan, die Taliban, wurden als ‘Terroristen‘ von den vergangenen Wahlen ausgeschlossen.“

Aber sie haben nun ihr neues Abkommen zum Truppenstatut. Die US-Truppen werden bis 2024 bleiben.

Der Krieg der Vereinigten Staaten gegen den Irak war ebenfalls ein Fehlschlag. Die Neocons wollen Präsident Obama für den derzeitigen Zerfall des Irak verantwortlich machen, weil er die US-Truppen abgezogen hat. Das ist historischer Revisionismus der schlimmsten Art. Die echte Verantwortung haben jene, die die Truppen überhaupt erst dort eingesetzt haben.

Tatsächlich wollte Präsident Obama die US-Truppen gar nicht aus dem Irak abziehen. Er hat versucht, ein neues Abkommen zum Truppenstatut mit der Maliki-Regierung im Irak auszuhandeln, aber Maliki hat gezögert, den verbliebenen US-Truppen Straffreiheit zu gewähren. Die USA reagierte darauf, indem man Maliki zum Rücktritt aufforderte, obwohl er gewählt wurde.

US-Truppen im Irak zu belassen hätte die aktuellen Unruhen aus dem einfachen Grund nicht verhindert, dass es die US-Truppen-Präsenz war, die die Unruhen überhaupt erst verursacht hat. Es war die US-Invasion, die zur Entstehung von Al-Kaida im Irak und anderen extremistischen Islamistengruppen geführt hat. Das sollte für die Kriegsplaner keine Überraschung sein. Saddam Hussein hat diese Gruppen über Jahrzehnte mit dem Einsatz brutaler Methoden unter Kontrolle gehalten. Das gleiche gilt für Afghanistan.

Die Taliban-Regierung in Afghanistan im Jahr 2001 hat die Vereinigten Staaten nicht angegriffen. Al-Kaida hat das getan. Aber der unter falschen Vorwänden geführte US-Angriff auf den Irak hat einen Führer entfernt, der skrupellos gegen Al-Kaida und andere radikale islamistische Kämpfer gekämpft hat. Das Ergebnis war, dass jene Al-Kaida, die wir an sich in Afghanistan bekämpfen sollten, im Irak nach der Invasion zusammen mit noch brutaleren Gruppierungen gedeihen konnte.

Wird unsere Regierung jemals lernen, dass Invasion und Besatzung nicht die Lösung, sondern eher das Problem sind? Kein neues Abkommen zum Truppenstatut kann diese grundsätzliche Tatsache ändern.

>>> zum Original-Artikel beim Ron Paul Institute for Peace and Prosperity


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