Ein Beitrag vom Nachtwächter am 27.10.2014
Von Martin Armstrong
Für jene von uns, die sich mit echtem Live-Trading in der realen Welt auskennen, besteht ein großer Unterschied zwischen Theorie und Realität. Ich war einmal von einer sehr bekannten Universität zur Beobachtung eines Pilotprojekts eingeladen worden, mit dem Leute den Bankenhandel lernen sollten und das Ganze wurde von Banken finanziert.
Sie haben in einem Hotel jede Menge Zimmer angemietet und jedes Zimmer gab vor, ein Bankschalter zu sein. Der Professor kontrollierte die Bildschirme und gab vor die Zentralbank zu sein. Wenn die Studenten nicht den Vorgaben gemäß reagierten, fielen sie durch. Ich war sprachlos darüber, dass dieses Projekt von den Banken finanziert wurde, es war ein echter Witz.
Nun, herzlich Willkommen bei den Bank-Stress-Tests. Sie werden nicht glauben, wie die aufgebaut sind. Sie haben es erraten: auf reiner Theorie. Die Leute, die dieses Fiasko entwickelt haben, bringen wieder einmal keinerlei Qualifikation für den Handel mit. Dieser Test geht vom perfekten Markt mit unendlich vielen Käufern aus. Die können gar nicht erfassen, was eine Panik ist, geschweige denn wie man während einer Panik traden muss.
Mitten in diesen chaotischen Krisenzeiten gehen die davon aus, dass es im Bedarfsfall Käufer geben wird und alle Banken gezwungen sein werden, die exakt selben Instrumente zu verkaufen, die alle anderen auch verkaufen; und das alles gleichzeitig. Woher soll dieses geheimnisvolle Gebot kommen? Worin besteht der Risikotest?
Und 20 Prozent der Banken fielen selbst unter solch perfekten Bedingungen durch!
Der EZB-Stress-Test hat unter perfekten Bedingungen offenbart, dass sich Banken in der EU einem Kapitaldefizit gegenübersehen. Durch Kapitalerhöhungen wurde dies in diesem perfekte-Welt-Szenario durch Aktienverkäufe zwar reduziert, aber mal ehrlich, warum würde man Aktien kaufen, wenn der Stress-Test doch offenbart, dass die sich vollkommen in Luft auflösen werden? Können Sie sich vorstellen, was in Echtzeit passieren wird? Die können gar nicht genug Geld aufbringen, um das wieder gerade zu biegen.
>>> zum Original-Artikel bei Armstrong Economics
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