Ein Beitrag vom Nachtwächter am 10.11.2014
Aktuelle Markteinschätzung von Robert Fitzwilson, veröffentlicht am 10.11.2014
Von Robert Fitzwilson, The Portola Group
10. November 2014
Für den Westen ist das Spiel aus
Historische und desaströse Veränderungen kommen
Ein gerne benutzter Satz, um das kommende Ende irgendeiner illegalen Aktivität wie einen Betrug zu benennen, ist: „Das Spiel ist aus.“. […]
In den Märkten wird das Ende eines Bärenmarktes stets von Verzweiflung und der Panik seine Positionen zu verkaufen begleitet, gefolgt von einer plötzlichen Umkehr nach oben. Wir haben letzteres sicherlich in der vergangenen Woche beobachten können. Ob das Spiel für die Betrüger, bekannt als Zentralbank-Intervention und -Manipulation, noch weiter gehen wird, bleibt abzuwarten, aber es wäre schön, wenn beides enden würde.
Der HUI ging zum Ende der vergangenen Woche auf einen wilden Ritt und sank in den hohen einstelligen Bereich, ging dann aber in eine kräftige Rallye über und drehte nach seiner Talfahrt auf einen Zuwachs von 5 % im Zeitraum von Freitag auf Freitag. Der Energiesektor hat ebenfalls unglaubliche Volatilität gesehen. Erdgas war der große Wochengewinner, mit einem kräftigen Anstieg um 15 %. Vielleicht hat der kommende „Polar Vortex“ hier etwas mitgeholfen, aber die Mechanismen der kreditgestützten Märkte haben von dem Punkt an übernommen.
Aus unserer Sicht fielen die Auslöser für die Umkehr in den Edelmetallen und bei der Energie mit dem berichteten Einfall russischer Panzer in die Ukraine und einem Angriff auf eine saudische Öl-Pipeline zusammen. Vielleicht wird Wladimir Putin doch nicht ganz untätig herumsitzen und dem Westen dabei zuschauen, wie seine Ressourcen-Gewinne und die akkumulierte harte Währung auf den Müll wandern. Der Vorfall mit der Pipeline wurde als geringfügig heruntergespielt, es macht aber den Anschein, als sei der jüngste Preisverfall im Energiebereich nur vorübergehend und die Versorgungslage weiterhin geopolitischen Risiken unterworfen. Dazu kommt, dass die Saudis wiederholt haben, dass ein Preis von $ 100 Dollar langfristig gesehen gerecht sei, was jeden Zweifel darüber zerstreuen sollte, dass der Preisrückgang permanenter Natur ist.
Die OPEC hat diese Woche verkündet, dass der weltweite Energiebedarf bis 2040 um insgesamt 60 % steigen werde. Gleichzeitig haben sie einen Anstieg von 20 % bei der Rohölversorgung vorausgesagt. Das hört sich moderat an, aber wenn man es in echte Mengeneinheiten umrechnet, dann sagen sie voraus, dass die Welt ihre Produktion um gute 21 Millionen Barrel pro Tag erhöhen wird. Das wäre ein gigantischer Zuwachs, was unserer Ansicht nach sehr unwahrscheinlich ist. Sogar falls sich soviel Öl finden ließe, so projiziert die OPEC einen langfristigen Preis um die $ 200 Dollar.
Die positive Bewegung bei den Edelmetallen und im Minensektor war beeindruckend. Die Beteiligten am dahinschmelzen der Preise haben sich sicherlich auf Volumina und die Stimmung konzentriert, und vermutlich auf die massiven Short-Positionen einiger Spieler an der Comex und jener, die die Minen massiv Shorten. Wie Bill Haynes in seinem KWN-Interview über sein Geschäft berichtet hatte, lag Panik in der Luft, als irgendwelche Einzelpersonen ihr gehaltenes Gold und Silber abgestoßen haben, und dieses sofort von anderen Kunden eingesammelt wurde.
Es ist unmöglich zu wissen, ob das Spiel für die kriminellen Aktivitäten der Zentralplaner nun wirklich aus ist. Die Preise werden das letzte Wort haben. Die Techniker werden uns erzählen, dass zusätzliches Schwäche-Potenzial vorhanden ist, aber einige dieser Techniker haben auch einen anstehenden 30 %-igen Rückgang verkündet, als der Aktienmarkt 2008 bis 2009 am niedrigsten Punkt seiner Kernschmelze stand. Jene die um Allokations-Entscheidungen geworben haben wurden von der Manipulation erschlagen, entsprechend muss auch die technische Analyse mit Vorsicht genossen werden.
Die Manipulatoren waren sich bestens der traditionellen Niveaus, des Glaubens und der Signale der Techniker mit ihren Voraussagen bewusst. In Märkten ohne Preisfindung und mit massiver Manipulation sind sowohl die führenden Investoren, als auch die Techniker hilflos, bis die Zentralplaner aus der Gleichung genommen werden. Ob und wann dies passiert, sei dahingestellt. In der Zwischenzeit können wir nur beobachten, wie sich die Preise verhalten und keine Rückschlüsse aus der Vergangenheit ziehen.
In den 1970er Jahren wurde uns der Chart unten an die Hand gegeben. Wie man sehen kann, heißt er „Greed/Fear Chart“ [„Habgier/Furcht Chart“].
Auch wenn der Chart einen Funken Humor enthält, so zeigt er doch die Stimmungen und die traditionell gesehenen Preisentwicklungen in einem Marktzyklus auf. Die Zentralplaner haben den Preiszyklus inzwischen vollkommen verzerrt, aber trotzdem ist es manchmal nützlich, sich die in dem Chart abgebildeten Stimmungslagen nochmal anzuschauen.
Wir glauben, dass wir uns derzeit im Bereich rechts unten auf dem Chart bewegen. Die kommende Woche wird uns weitere Anhaltspunkte geben, ob wir aktuell an einem weiteren Tiefpunkt stehen, aber wir kommen dem echten im Bereich Energie, Metalle und Minen näher. Unsere Aufgabe ist die größten Diskrepanzen zwischen angenommenen und tatsächlichen Risiken zu finden. Die Diskrepanzen bei den drei Asset-Kategorien gehören jedoch zu den größten, die wir je gesehen haben.
Für jene, die ihre Positionen halten ist jetzt nicht die Zeit zum Verkaufen, zumindest wenn man die Geschichte zurate zieht. Für jene, die Geld zu investieren haben, könnte eine fortlaufende Akkumulation sich als einmalige Kaufgelegenheit erweisen. Für jene, die von der Manipulation der Zentralplaner profitiert haben und die glauben, dass Aktien und Bonds auf einem nachhaltigen Niveau liegen, ist Vorsicht geboten. Sie befinden sich am oberen Rand des Charts. Auch wenn wir nicht glauben, dass alle Aktien grundsätzlich schlecht sind, so ist die Zahl jener, die wir aus Sicht des Wertes als attraktiv ansehen, sehr gering.
Es waren die Nullzins-Politik, die Aktienrückkäufe, die Zentralbank-Käufe und eine Flut von scheinbar kostenloser Liquidität, die das Boot aufgeblasen haben. Wenn diese Bedingungen fort sind, dann wird es zu einem historischen Kursrückgang kommen.
>>> zum Original-Beitrag bei King World News
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