Hyperinflationsrennen der Bankenindustrie

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 14.11.2014


Egon von Greyerz im Gespräch mit Eric King von King World News,
veröffentlicht am 13.11.2014


Egon von GreyerzGreyerz: “Eric, ich schaue mir die jüngste Runde der Marktmanipulationen der Banken auf der Welt an. Dies hat nun Geldstrafen von über $ 4 Milliarden Dollar für die Manipulationen der Forex-Märkte nach sich gezogen. Da sind Banken, wie Citi und JP Morgan, die zahlen jeweils $ 1 Milliarde Dollar. UBS zahlt $ 800 Millionen und HSBC etwas weniger.

Aber das ist nur für die jüngsten Manipulationen an der Forex und das kratzt vermutlich nur an der Oberfläche. Wir haben zusätzlich noch $ 6 Milliarden Strafzahlungen für die LIBOR-Manipulationen gesehen. Bisher wurden in 2014 von US-Regulierungsbehörden Strafen in Höhe von $ 56 Milliarden Dollar gegen Banken verhängt. Es scheint unvorstellbar, dass diese enormen Summen von den Banken bezahlt werden können, ohne dass sie dadurch untergehen. Damit ist aber klar, dass die Manipulation dieser Märkte sehr profitabel sein muss, denn sonst wären die Banken nicht in der Lage, solch unglaublich hohe Strafen zu bezahlen.

Am Forex-Markt werden jeden Tag über $ 5 Billionen Dollar gehandelt. Es war also für die Banken sehr ertragreich, die Währungen aktiv zu manipulieren. Wenn man die Strafen in Höhe von $ 4,3 Milliarden Dollar mit den $ 5 Billionen im täglichen Handel vergleicht, dann ist das nichts.

Aber wie wurde die Bankenindustrie derart groß? Ich erinnere mich an 1995, als die Barings Bank untergegangen ist, weil sie über $ 1 Milliarde Dollar mit japanischen Index-Futures verloren hatte. Das hatte das Finanzsystem im Vereinigten Königreich unter enormen Druck gesetzt. Diese $ 1 Milliarde Dollar hatte das System fast zum Zusammenbruch gebracht. Heute haben wir dagegen allein für 2014 bereits Strafzahlungen in Höhe von $ 56 Milliarden Dollar und niemand zuckt mit der Wimper. Wie kann das sein?

Ganz einfach: In den letzten 20 Jahren hat es eine gigantische Menge an Krediterschaffung und neu gedrucktem Geld gegeben. 1995 gab es weltweit insgesamt $ 30 Billionen an Krediten, heute sind es um die $ 260 Billionen. Das ist also grobgerechnet ein 9-facher Anstieg der ausstehenden Schuldenmenge. Und seit 2005, das ist nur 9 Jahre her, hat sich die Kreditsumme von rund $ 125 Billionen auf heute $ 260 Billionen mehr als verdoppelt.

Also haben die Banken jetzt hunderte von Billionen von Dollars zum spielen und wenn sie das bis zu 30 Mal hebeln, was die Banken für ihren Handel bekanntermaßen machen, reden wir über Billiarden von Dollar. Deshalb bedeutet eine Strafzahlung von $ 56 Milliarden rein gar nichts – das ist Taschengeld für die.

Deshalb sehen wir in der Bankenindustrie auch bereits Hyperinflation. Dies ist auch das erste Anzeichen dafür, dass die Welt jetzt in die hyperinflationäre Phase übergeht, wegen all der Geldkreation. Das ganze Geld ist ins Bankensystem geflossen und wie sehen hier eindeutig eine Hyperinflation.

Letzte Woche haben wir auch über die Hyperinflation in Japan gesprochen und heute steht der Yen bei fast 116 gegenüber dem Dollar. Als nächstes wird es wahrscheinlich schnell auf das Niveau von 150 raufgehen. Das wird dazu führen, dass alle anderen asiatischen Länder ihre Währungen durch Gelddrucken abwerten werden, weil sie sich eine gegenüber dem Yen starke eigene Währung nicht leisten können. Das würde sie total wettbewerbsunfähig machen.

Es wird also zu viel mehr Gelddrucken und Währungsabwertungen in ganz Asien kommen. Das wird wiederum dazu führen, dass der Westen unter Druck gerät, weil der Westen dann der aus Asien exportieren Deflation ausgesetzt ist und der Westen kann mit noch mehr deflationärem Druck aus Asien nicht überleben. Wie wir wissen, würde der Westen bei einer Deflation unter seiner massiven Schuldenlast absolut kollabieren.

Der Westen wird dies also nicht akzeptieren und soviel Geld drucken wie nötig, um ihre Währungen abzuwerten und das wird auch zu Hyperinflation führen. Westliche Zentralbankern wird es nicht gefallen, wenn sie das Währungsrennen zum Boden verlieren, also werden sie mehr denn je drucken und das wird der Startschuss zur letzten Runde der vollständigen Zerstörung des Währungssystems sein.

Wenden wir uns dem Goldmarkt zu. Wir haben das bald anstehende Referendung über die Schweizer Goldinitiative und der Präsident der Schweizer Nationalbank wird immer verzweifelter. Er gibt nun jeden Tag Interviews und redet über die Gefahren der Schweizer Goldinitiative und wie schlecht sich das auf die schweizer Wirtschaft auswirken würde. Natürlich ist es aber nicht die Schweizer Goldinitiative, die gefährlich ist, sondern die Politik der Zentralbanken – inklusive der Schweizer Nationalbank.

Die Schweizer Nationalbank hat in den letzten paar Jahren bereits 400 Milliarden Schweizer Franken gedruckt. Das wurde gemacht, um damit riskante Assets zu kaufen und den Schweizer Franken schwach zu halten. Es ist eine katastrophale Politik, den Schweizer Franken an einen schwachen Euro und ein fehlgeschlagenes Experiment wie die EU anzubinden.

Der Präsident der SNB sagt auch, dass Gold-Spekulanten und Gold-Händler von dieser Initiative profitieren werden. Die Menschen kaufen aber Gold für die Erhaltung ihres Wohlstands, nicht zur Spekulation. Und jeder Spekulant dieser Welt hat nur eine 50/50-Chance, also erwarte ich in Sachen Spekulation nicht allzu viel. Wer jedoch von dieser Initiative profitiert, sind die Unterstützer echten Geldes und das schweizer Volk.

Die Frage ist, wird Gold steigen, wenn es zu einem Sieg der ‘Ja‘-Kampagne kommt? Es könnte sein, das eine positive Entscheidung zu einem Auslöser für einen Goldpreisanstieg wird. Ich glaube aber, dass Gold ohnehin gedreht hat und wir bereits den korrektiven Boden gesehen haben. Gold wird also so oder so steigen.

Was jedoch passieren wird ist, dass der EUR/CHF-Kurs jetzt unter Druck gerät. Seit die SNB den Franken an den Euro gekoppelt hat, ist er jetzt auf dem niedrigsten Niveau. Er kriecht auf runter auf die 1,20, was für mich ein klarer Indikator dafür ist, dass der Markt einen Sieg der ‘Ja‘-Seite erwartet.“

>>> zum Original-Beitrag bei King World News


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