Ein Beitrag vom Nachtwächter am 02.12.2014
James Turk im Gespräch mit Eric King von King World News, über den wilden Edelmetallhandel am Tag nach der Ablehnung der Schweizer Goldinitiative und mit einer These, über mögliche Hintergründe der Goldrückholung der Niederländischen Zentralbank.
Veröffentlicht am 01.12.2014
Wilder Handel
James Turk: “Was war das für ein wilder Tag, Eric. Die Volatilität und die enormen Preisschwankungen erinnern mich an die 1970er, aber hier ist der wichtige Punkt. Nachdem mit fieberhaften Verkäufen in der Folge der verlorenen Schweizer Goldinitiative auf sie eingeschlagen wurde, drehten sowohl Gold, als auch Silber kräftig nach oben.
Gold stieg über $ 1.210 Dollar – deutlich über dem Schlüssel-Support bei $ 1.180, der heute früh kurzfristig durchbrochen wurde – und Silber steht wieder auf über $ 16,50 Dollar. Es ist schwer zu glauben, dass Silber die $ 14,10 in den frühen Handelsstunden in Asien heute morgen berührt hat. Ich bin tatsächlich wach geblieben, um zu beobachten was da abläuft und eins ist klar: Die Verkäufe wurden von den Papier-Märkten getrieben.
An einem Punkt sah ich tatsächlich ein Angebot für Spot-Silber 20 Cents über dem März-Kontrakt. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine derartige Backwardation gesehen zu haben, aber da wird eine klare Botschaft gesendet: Die Käufer von physischem Gold und Silber haben gestern Abend mit offenen Armen darauf gewartet, alles physische Metall einzusammeln, das sie bekommen konnten. Diese Käufe waren eine große Überraschung für die Shorts, die sich nach der Meldung über die Entscheidung in der Schweiz gestapelt hatten und dachten, sie hätten die Kontrolle. In Wahrheit haben die Shorts ihnen ihre Köpfe geliefert.
Das zeigt, wo die Macht wirklich liegt, Eric. Während der Papier-Markt die Preise von Gold und Silber in jede Richtung treiben kann, treffen in Wirklichkeit diejenigen die Entscheidung, die physisches Metall besitzen und zukaufen wollen. Das ist eine Realität, die auch nicht von der Anti-Gold-Propaganda der Zentralplaner geändert werden kann, oder von Autoren von Berichten wie dem, der behauptet Gold sei in einer 6.000 Jahre alten Blase.
6.000-jährige Goldblase
Der absurde Titel allein zeigt die Qualität dieses Berichts. Wir alle wissen, dass Blasen ein temporäres Phänomen sind, die Wochen oder Monate andauern, aber nicht Jahrtausende. Menschen die ein eigennütziges Interesse haben – wie der Typ, der diesen Bericht geschrieben hat – werden stets ihren Standpunkt darstellen. Vergleichbar mit mir, denn ich stelle meinen Pro-Gold-Standpunkt auch dar, weil ich ein eigennütziges Interesse an Gold habe. Der Unterschied ist natürlich, dass ich 6.000 Jahre Geschichte auf meiner Seite habe. Dieser 6000-Jahre-Blasen-Bericht war ein Springbrunnen an Desinformation und Anti-Gold-Propaganda der Bullion-Banken.
Der Krieg gegen Gold und Silber heizt sich also auf und die Edelmetalle mögen ein oder zwei Schlachten verlieren – wie das Schweizer Referendum. Aber in diesem Fall ist in Wirklichkeit das Schweizer Volk der Verlierer, nicht Gold, denn die Edelmetalle werden den Krieg gewinnen. Es wäre unlogisch zu folgern, dass die 6.000-jährige Geschichte des Goldes als Geld hier zu Ende geht.
These zur niederländischen Gold-Repatriierung
Da gibt es noch etwas, was ich anmerken möchte, Eric. Es betrifft die Nachricht, dass die Niederländische Zentralbank DNB über die letzten 10 Monate 120 Tonnen Gold aus den Tresoren der New York Federal Reserve nach Amsterdam zurückgeholt hat. Die Leute fragen sich, warum die Deutsche Bundesbank immer noch auf das Gold wartet, dass sie lange vor den Niederländern zurückgefordert hat. Warum genießen die Niederländer eine Sonderbehandlung?
Darauf wurden bereits eine Menge Antworten gegeben, jedoch nicht die, die ich für die logischste halte. Es wurde übersehen, ist aber offensichtlich, wenn man berücksichtigt, dass Europa ein zentraler Markt für das Verleihen von Gold ist. Das Gold wurde der DNB gegeben, damit sie es verleihen kann, um dabei zu helfen, die unersättliche Nachfrage nach physischen Metallen zu befriedigen.
Ich habe keine handfesten Beweise, um meine Schlussfolgerung zu untermauern, sie ergibt aber Sinn, wenn man bedenkt, dass die Niederländische Zentralbank einmal einer der aktivsten Gold-Verleiher und Verkäufer war. Schauen wir uns einmal an, was sie verkauft hat: Noch im Jahr 1992 hatte die DNB 1.367 Tonnen, was 4,7 % allen zu jener Zeit von den Zentralbanken angeführten Goldes entsprach. Jetzt führen sie 612 Tonnen an, was gerade einmal 2,1 % des von den Zentralbanken angeführten Goldes entspricht.
Die Niederländische Zentralbank war einer der größten Gold-Verkäufer. Bedenken Sie auch, dass es die DNB war, die den Rentenfond der niederländischen Glasarbeiter dazu gezwungen hatte, das von dem Fond gehaltene Gold zu verkaufen, weil die Zentralbank es für zu riskant hielt. Die gute Nachricht hier ist, dass der Rentenfond vor Gericht gewonnen hat und die DNB in ihrem Jahresbericht vermerkt hat, dass sie für Schäden des Rentenfonds zur Verantwortung gezogen werden könnte.
Wir sollen also glauben, dass die Niederländische Zentralbank jetzt plötzlich von Goldbugs gemanaged wird, die die 120 Tonnen in ihren Tresoren behalten wollen?
Richten wir unser Augenmerk darauf, wieviel Gold die Niederländer verliehen haben. Unglücklicherweise kennen wir die genaue Menge nicht, da sie wie die meisten Zentralbanken ihren Jahresbericht nicht gemäß der allgemein anerkannten Buchhaltungsgrundsätze auflegen. Die DNB bucht Gold in ihrem Tresor und verliehenes Gold als ein und denselben Aktivposten, obwohl diese beiden Aktiva sich fundamental unterscheiden.
Warum sollten wir also glauben, dass das nach Europa verschiffte Gold in Amsterdam liegt? Zentralbanker sagen einem nur, was sie einen hören lassen wollen. Es ist viel wahrscheinlicher, dass dieses Gold bereits nach Asien weitergeschickt wurde, um einigen Bullion-Banken auszuhelfen, die knapp an Metall sind. Das beleuchtet letztlich, warum die Deutschen ihr Gold nicht bekommen haben. Die Deutschen wollen ihr Gold in Frankfurt einlagern, nicht verleihen. Deshalb haben die Niederländer eine Sonderbehandlung erfahren.
Backwardation – das Schema fällt auseinander
Aber unabhängig davon, was mit den niederländischen Gold geschehen ist, das ist nur eine Nebenvorstellung verglichen mit dem, was hier in London abläuft. Das fraktionelle Reserve-Bullion-Banking-Schema zerlegt sich zusehends.
Während wir uns auf das Jahresende zubewegen, sind Institutionen die treibenden Kräfte bei Gold und Silber, vermutlich Zentralbanken und ganz sicher asiatische Käufer, Fonds und Privatleute, die jetzt Forwards ausliefern lassen, die sie Anfang des Jahres gekauft haben. Diese Nachfrage hat dafür gesorgt, dass die Backwardation sich heute noch erheblich weiter verschärft hat.
An jedem Tag, an dem die Backwardation sich verschärft, kommen wir der Panik näher, vor der ich gewarnt habe, denn die Bullion-Banken streiten sich um physisches Metall in einer extrem knappen Versorgungslage. Seien Sie auf alles vorbereitet.“
>>> zum Original-Beitrag bei King World News
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