Besitzen wir, was uns gehört, oder besitzt es uns?

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 10.01.2015


Von Charles Hugh Smith

Charles Hugh SmithDie berauschende Anschaffung von immer noch mehr Besitztümern soll das ungetrübte Gute sein. Gut für das “Wachstum“, gut für den Verbraucher, der mutmaßlich von noch mehr Besitz profitiert, und gut für die Regierungen, die die beim Kauf von all dem Kram anfallenden Steuern einsammeln.

Der Rausch zur Anschaffung von immer mehr Dingen wirft aber eine Frage auf: Besitzen wir unseren Dinge, oder besitzen unsere Dinge uns? Ich denke, die Antwort ist klar: unsere Dinge besitzen uns, und nicht andersherum.

All unsere Besitztümer fordern auf die eine oder andere Art ihren Tribut. Es muss zwischen all den Dingen, die wir bereits besitzen, Platz für sie geschaffen werden, sie müssen programmiert, wieder aufgeladen, gewartet, entstaubt, bewegt werden, und so weiter. Der einzige Weg, sich von der Bürde des Besitztums zu befreien ist, sich von Dingen zu trennen, anstatt noch mehr anzuschaffen. Der einzige Weg, nicht mehr besessen zu werden ist, sich von Dingen die uns besitzen zu verabschieden.

Ich schlage einen neuen Feiertag vor: Gold-Sonntag. Dies ist dann der Tag, an dem jeder den ganzen Kram, den er “besitzt“ und der eine Last für ihn ist, kostenlos an einem zentralen Ort abliefert. Was auch immer noch übrig ist, nachdem die Tagelöhner den Haufen durchwühlt haben, wird dann zum Wertstoffhof gekarrt und falls nach der Auslese noch irgendwas übrig ist, geht es auf die Müllhalde.

Offen gesagt, ich möchte gar keinen neuen Großbild-Fernseher, Tablet-Computer, kein neues Auto, etc. pp., denn ich bin es Leid, dass dieser Kram mich besitzt. Ich will keine weiteren Unterhaltungsgerätschaften oder Rechner, Musikinstrumente, Fahrzeuge, Klamotten, Küchenutensilien, eigentlich überhaupt nichts, außer was ich mit bescheidenem Vergnügen und ohne kranke Nebeneffekte konsumieren kann.

Wir leben in einer kleinen Wohnung und ich habe einfach keinen Platz für noch mehr Krimskrams. Und ich habe auch keine Zeit für noch mehr Geräte oder Unterhaltung. Ich habe von allem zu viel, außer von Geld und Zeit. Ich will nicht noch mehr KFZ-Versicherung bezahlen, noch mehr für Wartung ausgeben, und ich will auch nicht noch mehr Geräte zum herumdaddeln haben. Die wenigen, die ich habe, versklaven mich bereits genug.

Die mit dem Besitz verbundene Last wird in einer konsumgetriebenen Wirtschaft und Gesellschaft einfach unterdrückt. Aus reinem Eigensinn wird ständig herausposaunt, wie glorreich wachsender Besitzstand ist, wie auch der reine Akt der Anschaffung. Jene, die mit dem ständigen Zufluss immer neuer Dinge in unsere Häuser ihr Geld verdienen, bewerben das als das Wunder der Wunder. Und da niemand Geld damit verdient, sich von Dingen zu trennen und sie nicht mit neuen Dingen zu ersetzen, wird diesem Gedanken in den Medien auch keine nennenswerte Aufmerksamkeit geschenkt. Seien wir ehrlich, Schrumpfung ist nicht profitabel und generiert auch keine Steuern.

Wenn man sich die Abhängigkeit unserer Lebensqualität von der ständigen Anschaffung und dem Verbrauch von immer mehr Sachen vor Augen führt, dann ist es schon eine Art der Blasphemie, die große psychologische Erleichterung auszusprechen, die die Beendigung des Kreislaufs des Ersetzens von Sachen mit immer neuen Sachen mit sich bringt.

Davon befreit zu sein, besessen zu werden, ist eine Art der Befreiung, die sich in vielerlei Formen ausdrückt. Hinsichtlich der Arbeit, wenn man von der krankhaften Bedienung des amerikanischen Unternehmerdenkens befreit wird. Hinsichtlich der Politik, wenn man von den irre-machenden, verfehlten Ideologien der Demopublikaner befreit wird. Hinsichtlich der Finanzen, wenn man von der Schuldenknechtschaft befreit wird. Hinsichtlich der materiellen Welt, wenn man davon befreit wird Zeit, Geld und Energie in irgendwelche Dinge zu stecken zu müssen.

Sich zu befreien ist aber nicht profitabel, leider.

>>> zum Original-Artikel bei Charles Hugh Smith


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