EURO-Überlebensstrategie Nullzins-Politik – Schuldenmanagement by EZB

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 24.02.2015


Teil 4 der mehrteiligen Reihe über Nullzinspolitik der Notenbanken und deren Folgen.

zum 1. Teil der Serie: Gefangen in der Nullzins-Falle
zum 2. Teil der Serie: Immobilienkredit: Mieten? Ich bin doch nicht blöd!
zum 3. Teil der Serie: Schuld-Sklaven in der Zinsfalle
zum 5. Teil der Serie: Negativzins, Strafzins, Zero-Zins und Wucherzinsen!
zum 6. Teil der Serie: Neue Zinsen braucht das Land
zum 7. Teil der Serie: Nullzins-Politik meets Währungsreform
zum 8. Teil der Serie: “Rettung“ einer Währung? Es gibt keine Rettung…


Der Bondaffe sagt:

Der Bondaffe sagt...Es geht ums Überleben! Denn die Eurozone muss überleben, um die Brüsseler Phantasien der Vereinigten Staaten von Europa (VSE) wahr werden zu lassen. Aber es ist ein Fiasko, die Politiker haben sich mit den Schulden übernommen. Die VSE kosten schon jetzt, im äußerst stürmischen Überlebensmodus, eine Menge Geld. Schwarze Finanzlöcher überall, schwarze Schwäne im Dauerangriff, schwarze Schafe in unübersehbaren Herden und ein schwarzer Freitag in absehbarer Zeit. Kurzum: ich sehe schwarz.

Dabei zeichnete sich schon mit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999 ab, dass man mit Statistikmauscheleien, Verschuldungsverschleierungen und Schönwetterphrasen keine stabile Währung auf die Füße bekommt. Es hat zwar etwas gedauert bis die Wahrheit ans Licht kam, gerade über die gigantischen angehäuften Schuldenberge, aber im Jahr 16 des EURO herrscht pekuniäre Götterdämmerung im EURO-Land.

Modernes Sklaventum – Das Euro-Schuldenberg-Modell

Lohnt es, den EURO aufzugeben? Hat der EURO die Erwartungen erfüllt? Es ist eine Katastrophe, denn der EURO hat versucht etwas zusammenzuschweißen was nicht zusammen gehört. Unterschiedliche nationale Wirtschaftskräfte und -verhältnisse, unterschiedliche nationale Einstellungen zu Geld- und Schuldenpolitik, unterschiedliche Bevölkerungen und verschiedenste Sprachen und Dialekte und vieles mehr. Europa ist und bleibt ein Kontinent der Vielfalt. Was für ein Irrtum, alles gleich machen und vereinheitlichen zu wollen und nationale Identitäten, im Zuge einer gemeinsamen europäischen Politik, verschwinden lassen zu wollen.

schuldenbergViele erkennen, dass das nicht geht. Viele erkennen – gerade sind es die Griechen – dass der EURO ihnen absolut nichts gebracht hat. Sie sind Sklaven ihrer EURO-Schulden geworden; in Drachmen wäre das nicht passiert. Die Drachme hätte man nach außen abgewertet, so wie man es immer gemacht hatte, aber 1999 wurden aus Drachmen-Schulden EURO-Schulden. Die Schuldenberge aller Eurostaaten wurden mit Beginn der Währungsunion 1999 zu einem festen Wechselkurs umgerechnet und in EURO festgezurrt. Die befreienden Währungsabwertungen waren für Softies wie Griechenland nicht mehr möglich, weil gerade die Deutschen ihre harte D-Mark nicht aufgeben wollten. Es wurde währungsumrechnungstechnisch festgezurrt, was nicht zusammengehört. Und im Februar 2015 fragt man sich warum man die Griechen um „fast jeden Preis“ in der Eurozone halten will? Für die Softies sind EURO-Schulden Sklavenschulden.

Abbau des Euro-Himalaya-Schuldenberges unmöglich

sysiphosEs ist komplex, denn da sind diese immensen Schuldenberge, die jedes EU-Land aufgeschüttet hat und die wirklich niemals, niemals zurückbezahlt werden können. Das System muss aber überleben, für die Schulden darf es daher keine radikale Lösung in Form eines generellen Schuldenerlasses geben. Daher kann man nur einen kleineren Teil erlassen, der das System nicht allzu sehr belastet.

Oder die Schulden prolongieren/verlängern und darauf hoffen, dass sie sich mittels mittel- bzw langfristiger Inflation selbst entwerten. Aber das wäre ebenfalls eine Art Schuldenharakiri, nur interessiert das moderne Politiker nicht mehr, denn deren politische Restlaufzeit dürfte angesichts der zu erwartenden sozialen Spannungen wohl nur noch bis zur nächsten Wahl ausreichen.

Ist der Euro ein Auslaufmodell?

Um den EURO kurzfristig zu stabilisieren und über Wasser zu halten (der EZB sind das 1,14 Billionen EURO über 19 Monate wert), verfolgt man eine konsequente Umsetzung einer strategischen Zinspolitik. Die Idee ist nicht gerade taufrisch, aber bereits jahrelang im Fernen Osten erprobt. Denn auch auf einer zinspolitisch vom Rest der Welt abgeschotteten Insel, ist der EZB nichts anderes übrig geblieben, als das japanische Modell der Nullzins-Politik im Schnellgang zu übernehmen.

auslaufmodell euroDer EURO ist ein politisches Konstrukt, daher muss auch die Politik einsehen das im Jahr 16 des EURO-Bestehens der EURO ein Auslaufmodell geworden ist. Diese gigantischen Kreditberge verschwinden nur, wenn der EURO ebenfalls verschwindet, doch dann zieht die politische Götterdämmerung nicht nur im Euroland ein.

Zähe Verteidigungsstrategien

Um den EURO zu verteidigen müssen zuerst die Zinszahlungen der beteiligten Euroländer und die systemischen Zinseszins-Effekte eliminiert werden. Im ersten Schritt hat die EZB dazu die Zinsen auf nahezu null gesenkt, mit dem Resultat, dass die Zinsstrukturkurven in allen Euroländern bis auf Griechenland historisch gesehen extrem flach geworden sind. Dadurch werden die Zinszahlungen für neu ausgegebene Staatsanleihen reduziert, die Nominalzinssätze für diese neuen Anleihen werden daher sehr bzw. relativ niedrig sein.

Im zweiten Schritt kauft man schrittweise die im Umlauf befindlichen Anleihen auf und nimmt dabei das Zinsänderungsrisiko aus dem Markt bzw. gibt ein klares Signal, dass man an der Nullzinspolitik festhalten will. Die Kurse der Anleihen bleiben auf hohem Niveau und werden von der EZB aufgekauft. Ob 1,14 Billionen Euro genügen, wird sich im Verlauf der 19 Monate zeigen. Aber im Notfall wird es ruhig ein bisschen mehr werden.

Japanisches Modell verspricht Schmerzlinderung

Die japanische Schwester der EZB, die Bank of Japan (BoJ), hält inzwischen ein Viertel der japanischen Staatsanleihen, die sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten marktschonend aufgekauft hat. Das gehaltene Viertel beträgt knappe 1,5 Billionen EURO. Der Clou hierbei: Von neu herausgegebenen Anleihen der Japan AG kauft die BoJ rund 95% zügig auf. Damit finanziert die BoJ im Prinzip direkt den Staat.

BOJ BondsKäufer für diesen Nullzinsramsch scheint es keine mehr zu geben. Auswirkungen auf die Realwirtschaft hat das Anwerfen der Druckerpresse keine. Eine groteske Situation, wenn erwartete Belebungen nicht in der Wirtschaft ankommen. In Japan bedarf es weitreichender politischer und wirtschaftlicher Strukturreformen, diese werden aber mit diesem Verfahren nicht angegangen.

Genau dieselbe Situation finden wir in Euroland aktuell vor und diese Strategie dürfte auch das Ziel der EZB sein:

  • Aufkauf von Staatsanleihen aus den Teilnehmerstaaten
  • Verhinderung von Strukturreformen
  • Unterstützung und Ermöglichung der Großmachts- und Erweiterungsphantasien
    der EU
  • mittelfristige Schuldenentwertung mittels versteckter Inflation
  • Volksverarmung
  • Mittelstandsauflösung und
  • Umverteilungsmechanismen zu Lasten der einheimischen nationalen Bevölkerungen, zu Gunsten von Flüchtlingen/Zuwanderern/Asylanten aller Coleur im sozialistischen Wohlfahrtseuropa.

Not vs. Elend

Hat sich der Aufkaufmechanismus erst einmal etabliert und wird von den Marktteilnehmern angenommen, dass Ruhe an der Zinsfront herrscht. 1,14 Billionen EURO entsprechen knapp einem Fünftel der in der Eurozone befindlichen umlaufenden Bonds in Höhe von sechs Billionen EURO. Damit tastet man sich vorsichtig an das in Japan bewährte Niveau von einem Viertel heran. Neu ausgegebene Anleihen irgendeines EU-Staates können von der EZB direkt übernommen werden, falls sich kein Käufer findet. Letztendlich können die Verschuldungsorgien der EU-Staaten so weitergehen und der EURO wäre auch einigermaßen gerettet.

euro-vs-yenEine EURO/YEN Notierung wäre dann eine dimensionslose Größe des Quotienten „Schuldennot geteilt durch Schuldenelend“. Zeit wäre für die EZB in jedem Fall gewonnen, die japanische Staatsschuldenquote liegt bei 230%, die griechischen Staatsschulden im Vergleich zum BIP liegen bei „nur“ 175%. Das hilft aber nicht darüber hinweg, dass die Welt trotzdem in Schulden versinkt. Ob das japanische Modell auch in Euroland erfolgreich ist, bleibt abzuwarten.

Schuldengier garantiert Wohlstand im Euroland

Nehmen die sozialen Spannungen zu, funktioniert es nicht. Euroland ist keine Insel der Schuldenseligen wie Insel-Japan, Euroland hat viele Landesgrenzen. Im Prinzip geht es nur darum, die Zinszahlungen für die Euroländer auf einem niedrigem Niveau zu halten, um die Schuldenberge nicht weiter explodieren zu lassen. Ein Zinsniveau wie Anfang der 1990er Jahre hätte desaströse Folgen für den deutschen Staatshaushalt. Die existierenden Schulden sind schon eine enorme Belastung für Staatshaushalt-Jongleure. Aber die gemachten Zukunftsversprechungen, wie z.B. die Rentenzahlungen in Deutschland für die geburtsstarken Jahrgänge der 1950/60er Jahre, sind sowieso nicht zu bezahlen.

Entspannung in der HängematteAlles in allem, ein von diesem hohen Niveau aus sich weiter entwickelnder und schmarotzender Wohlfahrtsstaat, der nur noch über noch mehr Schulden finanzierbar ist und von der Substanz lebt, wird zwangsläufig untergehen. Wenn der produktive Mittelstand verschwindet, multinationale Konzerne übrig bleiben und herrschen, der Großteil der Menschen vom Staat abhängig ist und von diesem mit sinnlosem Verwaltungsarbeiten beschäftigt wird, dann wird nichts mehr vorwärts gehen. Außer Volksverdummung und Versklavung, wird uns nicht mehr viel erwarten.

Aufkaufprogramm auf Bewährung

Aktuell ist die Strategie der EZB zur Bewährung ausgesetzt. Die Anleger scheinen vom Aufkaufprogramm nichts zu halten, obwohl die Kurse der Papiere sehr hoch sind. Man trennt sich ungern von den Beständen und welche sicheren Anlagealternativen hätte man schon? Die sicheren Anlagehäfen von damals haben dem Schulden-Tsunami einigermaßen standgehalten, sind aber quasi durch die staatlichen Aufsichts- und Regulierungsbehörden geschlossen worden. Und so bleibt der EZB nichts anderes übrig, als dieses Chaos „just in time“ zu managen.

Gestern hatte ich einen Traum. Ich besuchte den neuen EZB-Turm in Frankfurt. An der riesigen Wand in der Eingangshalle leuchtete in blauer LED-Schrift umrahmt von flackernden gelben Eurosternen folgende Büroweisheit auf:

„Und eine Stimme sprach aus dem Chaos zu uns allen: ‚Lächelt und seid froh, denn es könnte schlimmer kommen!‘. Und wir lächelten und waren froh, und es kam noch viel schlimmer!“

DER BONDAFFE

***

Weiterlesen in Teil 5: Negativzins, Strafzins, Zero-Zins und Wucherzinsen!


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