Ein Beitrag vom Nachtwächter am 28.02.2015
Teil 6 der mehrteiligen Reihe über Nullzinspolitik der Notenbanken und deren Folgen.
zum 1. Teil der Serie: Gefangen in der Nullzins-Falle
zum 2. Teil der Serie: Immobilienkredit: Mieten? Ich bin doch nicht blöd!
zum 3. Teil der Serie: Schuld-Sklaven in der Zinsfalle
zum 4. Teil der Serie: EURO-Überlebensstrategie Nullzins-Politik
zum 5. Teil der Serie: Negativzins, Strafzins, Zero-Zins und Wucherzinsen!
zum 7. Teil der Serie: Nullzins-Politik meets Währungsreform
zum 8. Teil der Serie: “Rettung“ einer Währung? Es gibt keine Rettung…
Der Bondaffe sagt:
Zins, das ist der Preis des Geldes. Ein Nullzins macht demzufolge Geld „wertlos“. Die EZB ist primär ein europaweit tätiger Geld-Discounter, der die Preise für Geld niedrig hält. In den Filialen des Discounters gilt das Prinzip der Selbstbedienung. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Banken ein völlig neues Selbstbedienungsprinzip erkannt haben. Nämlich Zinsen sowohl auf der Aktiv-, als auch auf der Passivseite zu verlangen. Egal ob jemand Geld hat oder Geld aufnehmen will, es fällt Zins an, Zins wird berechnet, Zins wird belastet. Möglicherweise wird es Guthabenzinsen nur noch bis zu bestimmten Anlagebeträgen geben. Ähnlich einem Sonderangebot um die Leute in die Filialen zu locken.
Die Höhe des Geldpreises heißt Zinssatz. Die Spannen sind enorm. Mit Einführung der Nullzinspolitik hat man von der absoluten Zahl her die Null-Linie definiert. Ob Schuldzins oder Negativzins, die Zinsspannen um die Nullzinslinie können sich jetzt erweitern. Der rote Bereich unterhalb der Null-Linie (die klassischen Guthabenzinsen als Zinsaufwand für die Bank), wird sich mit der Zeit in Richtung grün verfärben, durchzogen von kleinen roten Linien, die die Zinssonderangebote darstellen. Beide Seiten der Bankbilanzen, also die Einlagen- als auch die Schuldenseite, stehen im grünen Bereich. Zins ist im Bankgeschäft dann kein Aufwand mehr, Zins ist nur noch Ertrag.
Sonderzinsart “Wucherzins“
Kreditnehmer die unbedingt Geld brauchen, sind zu allem bereit, auch erhöhte Zinsen zu bezahlen. In bestimmten Fällen nennt man die Höhe des Geldpreises „Wucherzins“ oder „Zinswucher“, das ist dann der Fall wenn sich ein Kreditvertrag durch deutlich überhöhte Zinsen und Gebühren im Vergleich zu marktüblichen Zinsen und Gebühren auszeichnet. Ob ein Kreditvertrag einen Wucherzins enthält, wird meist vor Gericht geklärt – das ist eine recht individuelle Angelegenheit.
Kreditnehmer die unbedingt Geld brauchen, sind zu allem bereit und werden auch Zinsen im zweistelligen Bereich zahlen. Gerade bei Dispokrediten wuchert diese „Inanspruchnahme der Gelder die man unbedingt kurzfristig braucht und langfristig als Soll-Saldo bestehen bleiben“ gerne aus. Allerdings sind im Vergleich zu anderen Anbietern auch zweistellige Dispokreditzinsen marktüblich. Ein marktüblicher Zins kann auch recht hoch und zweistellig sein, aber um die Frage ob das moralisch vertretbar ist, wird sich jeder Banker herumdrücken. Nichts genaues weiß man nicht in der Twilight-Zone des Zinssatzdschungels.
Feinsteuerung mittels neuer Zinsberechnungsmethoden
Der grüne Bereich der Zinserträge in den Bankbilanzen der Banken wird noch etwas grüner, wenn man neue Zinsberechnungsmethoden anwendet, oder noch besser, veraltete wiederentdeckt. Welcher Kunde kennt sich schon damit aus, welche Auswirkungen eine Zinsberechnungsmethode mit 360, 365, oder 366 Tagen im Jahr auf die Höhe der zu zahlenden Zinsen hat? Und wer kennt schon oder noch Zinsberechnungsmethoden, die mit Zinszahlen und Zinsteilern in den gerade genannten Tageszählweisen abrechnen? Man kann aber versichert sein, dass mit der geläufigen Zinsberechnungsmethode „360/360“ bereits ein Ertragsoptium der zu vereinnahmenden Zinsbeträge erreicht ist.
Und bei Girokontoüberziehungen gibt es Konstruktionen aus Dispokredit, einem geduldeten, genehmigten, ungenehmigten oder befristeten Überziehungskredit. Ein Geschäftskunde wird zinsseitig anders behandelt als ein Privatkunde. Der Phantasie seitens der Bank sind keine Grenzen gesetzt und es wird von klammer, hilfesuchender Kundschaft gerne bezahlt. Welcher Kunde rechnet schon seine bezahlten Dispozinsen nach? Die Komplexität und Arbeitsintensivität der Berechnungen zählen zu den Feinheiten des Bankgeschäfts.
Exotische Kredit-Konstruktionen aus alter Zeit
Gut betuchter Kreditkundschaft kommt die Bank auch entgegen. In meiner Lehrzeit, bei einer Sparkasse Anfang der 1980er Jahre, durfte ich zwei Wochen in der Wechselabteilung verbringen. Ein äußerst interessantes und diskretes Geschäft, gab es doch Finanzierungen auf Wechselbasis, zu äußerst günstigen Konditionen. Gerade Finanzwechsel, das waren die Wechsel, die nur der günstigen Kreditbeschaffung dienten und mit einem normalen Handelswechsel Ware/Geld nichts zu tun hatten, erfreuten sich geschätzter Beliebtheit.
Dazu musste die Bank/Sparkasse aber mitmachen und nur die langjährigen Mitarbeiter in der Wechselabteilungen wussten Bescheid, welche Wechsel aus dem Wechselportfolio reine Finanzwechsel waren. Aber die konnte man aufgrund bestimmter Wissensinterna leicht separat und getrennt von den anderen aufbewahren und in einer Schachtel wegsperren. Das Geschäft war äußerst wichtig für die geldige Kundschaft. Die Deutsche Bundesbank legte für diese Art Finanzierungen sogar ihren Leitzins zugrunde: den Diskontsatz. Was es damit wirklich auf sich hatte, wussten nur die wenigsten.
Tschüss Tagesgeld – Hallo Tageskredit
In der Nullzins-Atmosphäre können sich wunderliche Zinskonstruktionen entwickeln, zumindest theoretisch. Praktisch setzt das niemand um, aber aktuell und in der Anfangsphase dürften sich bei bestimmten Kreditnehmern von kurzfristigen Krediten überraschend positive Effekte einstellen. Wenn man in der klassischen Variante einen Strafzins für sein Tagesgeld bezahlt, muss man im umgekehrten Fall einen Ertragszins für einen Tageskredit bekommen.
Wenn ihre Bank mitmacht, sie erinnern sich an das Beispiel mit dem Finanzwechsel, nehmen Sie am EURO-Geldmarkt einen Tageskredit auf (den Sie natürlich nicht brauchen), zahlen ihn am nächsten Tag zurück und erhalten noch Geld dafür. Das Schöne daran: ‚the sky is the limit‘. Anlagegeld muss man haben, Kredit-Geldvolumen kann man generieren. Natürlich ist diese beschriebene Variante ein No-Go für die Bank, aber man ist näher an der Wirklichkeit dran, als man glaubt. Es gibt tatsächlich Kreditnehmer, die diese Bedingungen erfüllen.
Die unbekannten Leiden der Schweizer-Franken-Kreditnehmer
Malheur fatal. Gerade in der Schweiz hat sich das Zinsniveau für Schweizer-Franken-Kredite soweit erniedrigt, dass Kreditnehmer mit kurzfristigen variablen Verzinsungen und Finanzierungsmodellen im Prinzip Geld in Form von Zinsen zurückerhalten müssten. Wenn der zu zahlende Aufschlag auf den Basiszins einen bestimmten Satz nicht übersteigt, müsste die Bank den Rest der vereinnahmten Zinserträge aus den kurzfristigen Kreditaufnahmen an den globalen Geldmärkten an die Kunden, die Kreditnehmer, weiterleiten.
Natürlich ist das kein Thema für das breite Publikum, deshalb liest man nur vereinzelt über diese Problematik. Die Banken sehen sich zu diesem Thema mit einer gewissen Rechtsunwissenheit konfrontiert, deshalb scheint es vorsichtshalber angebracht, die Geldüberhänge aus den vereinnahmten Zinsen besser nicht an die Kreditnehmer weiterzureichen. Später vielleicht, aber nicht jetzt.
“Es grünt so grün“ in den Bankbilanzen
Im Nullzins-Biotop werden sich die Banken wohlfühlen. Ob ihnen die künftigen vielfältigen Möglichkeiten der Zinssteuerung und der Geldflüsse schon bewusst geworden sind? Ich glaube eher nicht. Es grünt so grün im Nullzins-Biotop, die noch roten Posten der Zinsaufwendungen werden allmählich grün und verwandeln sich in Erträge. Alles ist neu, Gesetzgeber und Regulierungsbehörden werden erst tätig werden, wenn sich bestimmte unschöne, aber nicht akzeptierbare Verhaltensweisen der Akteure herauskristallisiert haben und das kann dauern.
Das Finanzministerium dürfte schon erste Steuer-Plan-Spiele durchdacht haben, schließlich warten in den Negativzins-Habitaten jeden Menge „Volumes & Earnings“, die mittels kreativer Besteuerungsmöglichkeiten wohl durchdacht untersucht werden müssen. Neue Strukturen und vor allem Zinsmodelle müssen sich erst entwickeln, wir stehen vor einem langwierigen Prozess. Neue Zinsen braucht das Land. Und frisches Eigenkapital für die Bankbilanzen.
Die Mission “Bankenrettung“
Die Nullzins-Politik ist wesentlicher Teil einer Mission. Die Mission heißt „Bankenrettung“. Den Banken wird die Möglichkeit gegeben, positive Zinsflüsse sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite der Bilanz zu generieren. Bezahlt wird das vom Kunden. Null-Zinsen heißt auch, dass es um die Banken übel stehen muss, denn diese brauchen feste Erträge, um die mit hohem Risiko und hohen Gewinn-/Verlustpotenzial behafteten Finanzkapriolen ihrer Finanzjongleure oder Derviatespieler abpuffern zu können. Wenn es nach den Zentralbankern ginge, müsste man die Guthabenzinsen nicht mehr erhöhen. Die Japaner machen es schon lange vor.
Dennoch hat die EZB einen mächtigen Gegner, wenn nicht den mächtigsten Gegner überhaupt: es ist der globale Bondmarkt. Den kann man zwar beeinflussen, aber nicht direkt steuern. Zinserhöhungen müssen nicht aus dem Euroraum selbst kommen, das geht auch von außerhalb. Es müssen nicht die Renditen der Staatsanleihen sein, die primär steigen, aber es kann ein Zinserhöhungsfunke von einem anderen Marktsegment überspringen. Es gibt ein Sprichwort, das alle Bankerstrategen kennen und vor dem sie sich fürchten. Es lautet: „Der Markt hat immer Recht!“.
Obwohl, manche Weisheiten sind auch illusorisch, weil man feststellt das die Illusion nicht aufrecht erhalten wurde und das Festhalten an der Illusion eine Menge Geld gekostet hat. „Diesmal kommt es anders!“ heißt die Illusion. Zinsen bewegen sich in Wellen und nach jedem Zinstief kommt ein Zinshoch. Das kommt auch diesmal, denn „der Markt hat immer Recht“.
DER BONDAFFE
Weiterlesen in Teil 7: Nullzins-Politik meets Währungsreform
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Der Crash ist die Lösung
Der finale Kollaps wird kommen, weil die wahren Ursachen der Finanzkrise nicht beseitigt wurden. Die Finanzindustrie, die die Krise verursacht hat, ist sogar der Krisengewinner, der wieder mit gigantischen Geldsummen jongliert und im Zweifelsfall von uns gerettet wird! Die Folgen sind volkswirtschaftliche Schadensmaximierung, die größte Insolvenzverschleppung in der Geschichte der Menschheit, Vernichtung unseres Wohlstands durch dauerhaft niedrige Zinsen sowie Enteignung unserer Ersparnisse und Lebensversicherungen, sobald das System kollabiert. Der Crash ist die Lösung, sagen die beiden Ökonomen Friedrich und Weik.
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Die Vereinigten Staaten von Europa
Die Entwicklung der Europäischen Union zu einem »Superstaat« schreitet schier unaufhaltsam voran. Die meisten Menschen nehmen das politische Tagesgeschehen als eine schwer zu durchschauende Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse wahr. Sie halten die Entwicklung der Europäischen Union für zwangläufig. Die Vereinigten Staaten von Europa sollen als Vorbild für eine »Neue Weltordnung« dienen, in der nicht mehr der Einzelne über sein Schicksal entscheidet, sondern jeder Lebensbereich von Politikern und Bürokraten bis ins Kleinste geregelt ist. Es droht eine Orwell’sche Schreckensvision wie im Buch 1984. Welche Mechanismen, einflussreichen Netzwerke und Hintermänner stecken dahinter?
>>> die Antwort auf diese Frage, finden Sie hier <<<
Weltmacht IWF
Er erpresst Staaten. Er plündert Kontinente. Er hat Generationen von Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft genommen und ist dabei zur mächtigsten Finanzorganisation der Welt aufgestiegen: Die Geschichte des Internationalen Währungsfonds (IWF) gleicht einem modernen Kreuzzug gegen die arbeitende Bevölkerung auf fünf Kontinenten. Welche dramatischen Folgen hat die Politik der Erzwingung neoliberaler Reformen durch die Vergabe von Krediten für die globale Gesellschaft und seit Eintreten der Eurokrise auch für Europa und Deutschland?
>>> hier wird Ihnen das erklärt <<<
Europa vor dem Crash
Europa steht vor dem Zusammenbruch. Die ersten Vorboten haben sich bereits gezeigt. Nichts ist mehr sicher. Der Euro ist eine tickende Zeitbombe und der Countdown läuft. Eine Währungsreform in naher Zukunft wird immer wahrscheinlicher. Wie ernst ist die Lage wirklich? Was wird den Bürgern noch immer verschwiegen? Wann und wo wird sich der Wutstau entladen?
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Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten
Wir leben in einer Zeit der großen Krisen. Die Weltwirtschaft ist am Boden, das Vertrauen in die Finanzwelt ist erschüttert, die Ersparnisse sind nicht mehr sicher, der Arbeitsmarkt verschlechtert sich zusehends. Die Polizei befürchtet in deutschen Städten Unruhen und bürgerkriegsähnliche Zustände. Politiker agieren immer hilfloser angesichts der zunehmenden Probleme. Immer mehr Menschen hegen Zukunfts- und Existenzängste. Hier werden Ihnen die Kenntnisse vermittelt, die erforderlich sind, um sich rundherum selbst zu helfen.
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BP-5 Notration
Das weltbekannte Produkt BP-5 wird seit vielen Jahren von Hilfsorganisationen, im Katastrophenschutz, bei Militär und Marine (Seenotration), im Expeditionsbereich und vor allem im Zivilschutz als Notverpflegung bzw. für die Lebensmittelbevorratung verwendet. BP-5 ist eine Art Müsliriegel, der hauptsächlich aus gebackenem Weizen besteht. BP-5 ist sofort verzehrfertig und muss nicht gekocht werden. Es schmeckt sehr gut (süß) und ist für jeden (auch Kleinkinder) bestens geeignet. BP-5 hat extrem hohe Nährwerte und eine Packung mit 500 g (2-Tages-Ration) entspricht 2.290 kcal.
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