Pietätloses Facebook: Krebspatient wird mit Werbung für Bestattungsinstitute ‚bombardiert‘

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 15.03.2015


Im Januar dieses Jahres erschien hier auf dem Nachtwächter-Blog ein Beitrag über die ab dem 31.01.2015 neu geltenden Datenrichtlinien von Facebook. (Facebook: Ab 31. Januar ist Schluss!). Der Beitrag fand vor allem in der Facebook-Gemeinde große Beachtung und wurde im Kommentarbereich des Beitrags heiß diskutiert. Allen, die die Hintergründe nicht kennen, sei der Artikel wärmstens ans Herz gelegt, denn nun hat sich die hässliche Fratze der Datenrichtlinien offenbart.

Am 11. März 2015 berichtete Daily Mail UK über einen Fall, bei dem Daniel Kapp – Geschäftsführer von Strategic Consulting & Responsible Communication GmbH  – zum “Opfer“ der Unternehmenspolitik von Facebook wurde.

Daily Mail UK schreibt:

Bei Daniel Kapp, 46, wurde letzten Monat Krebs diagnostiziert. In der Folge nutzte er das Internet, um mehr über die Krankheit zu erfahren. Als er am nächsten Tag auf Facebook ging, wurde er mit “pietätloser“ Werbung “bombardiert“, die er nicht mehr entfernen konnte. Unter den Werbeanzeigen fanden sich die mehrerer Bestattungsinstitute, eins davon von ‚Bestattung Himmelblau Wien‘.

Facebook-Screenshot Daniel Kapp

Herr Kapp ist ein strategischer Consultant in Österreich. Er beschreibt die Facebook-Werbung als “skandalös“.

“Das dort auf dem Bildschirm zu sehen, hat mich von den Füßen gehauen.“, so Herr Kapp. “Es ist vollkommen unsensibel und jedes Mal, wenn ich versucht habe es zu löschen, kam es wieder.“. Der Consultant weiter: “Ich halte es schlicht für pietätlos und skandalös.“.

“So wie es aussieht, kann jeder, der die Suchbegriffe »Lebenserwartung« oder »Krebs« bei Google eingibt, damit rechnen, unangemessene Werbung auf sozialen Netzwerken zu bekommen.“

Als sie von den lokalen Medien darauf angesprochen wurden, haben die Geschäftsführer der Bestattungsinstitute gesagt, dass sie darüber schockiert waren, dass ihre Werbung dafür genutzt wurde, Menschen in dieser Art ins Auge zu fassen. Einer sagte: “Ich kann bestätigen, dass so etwas niemals hätte passieren dürfen.“.

So weit Daily Mail UK.

Die Aufregung scheint im englischsprachigen Raum erheblich größer zu sein, als im deutschen Sprachraum. Die Suche nach »daniel kapp facebook krebs« ergibt genau eine einzige Kurzmeldung, und zwar bei heute.at. Diese wurde zwar ein paar Mal rebloggt, aber von einer Öffentlichmachung eines derartigen Skandals bei den großen deutschsprachigen Medien-Agenturen keine Spur. Nun, dann müssen wohl wir kleinen Wahrheitsblogger ran – daher wird hiermit offiziell um möglichst umfassende Verbreitung dieses Beitrags gebeten!

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

Um das Ganze nochmal kurz zusammenzufassen: Herr Kapp bekommt eine Krebs-Diagnose, informiert sich darauf hin per Google-Suche im Internet über sein Krankheitsbild und die Heilungschancen und Facebook bewirbt dann schon mal vorsorglich eine Reihe Bestattungsinstitute.

Ja, das ist nicht nur pietätlos, es ist vor allem eins: eigene Schuld.

Wie bereits im Beitrag vom Januar ausgeführt, nimmt sich Facebook unverblümt heraus, absolut alles was man von seinem Rechner macht zu überwachen und abzuspeichern. Geräte-Daten, Chat-Konversationen, Such-Eingaben, Surf-Verhalten, Kommentare, welche Artikel geteilt werden… damit lässt sich schon ein 1A-Profil erstellen. Facebook schreibt in den Datenrichtlinien ganz offen, dass alle zusammengetragenen Daten an “Dritte“ weitergegeben werden.

Dass Suchmaschinen-Monster Google derartiges schon seit Jahren macht, dürfte den Meisten mittlerweile bekannt sein. Schließlich fällt einem ja irgendwann mal auf, dass wenn man z.B. regelmäßig e-Mails zur Lebensgefährtin in die USA sendet, beim Besuch von diversen Internetseiten, dann plötzlich Werbung z.B. für Flüge nach New York angezeigt wird. Ergo: Profil vorhanden und für Werbezwecke ausgewertet. Auch Skype bildet da keine Ausnahme, wie auf diesem Blog bereits Anfang Dezember berichtet wurde.

Surfer hinterlassen Spuren

Wer sich im Netz bewegt, hinterlässt Spuren. Diese Spuren werden von allen, die die Möglichkeit haben sie zu lesen, auch gelesen, gespeichert und ausgewertet. Geheimdienste wie die NSA sind da letztlich nur das Sammelbecken für die Informationen, die von Unternehmen wie Google, Facebook und Skype eingesammelt werden.

Und ja, selbstverständlich werden jetzt die Mahner wieder kommen und kommentieren, dass auch beim Nachtwächter-Blog Anzeigen von Google geschaltet werden. All jenen, die sich darüber mokieren sei hiermit gesagt, dass 1.) eine Informationsplattform wie diese einen enormen Zeitaufwand mit sich bringt, der irgendwie auch vergütet werden muss! Und dass 2.) das Augenmerk diesbezüglich viel stärker darauf liegen sollte, WAS konkret dort beworben wird!? Denn das zeigt letztlich auf, wie gut und vollständig das entsprechende Internet-Nutzer-Profil bereits ist.

Also, liebe Kritiker, bitte nehmt dies als Denkanstoß über die eigenen ‚Surf-Gewohnheiten‘ und Maßnahmen, die gegen Profil-Erstellung der bekannten Datenkraken zu ergreifen sind. Es gibt diverse Möglichkeiten, sich halbwegs ungesehen im Weltnetz zu bewegen; die Nutzung von Proxi-Servern ist nur eine davon. Jeder möge sich selbst darüber informieren, denn es gibt jede Menge Plattformen, auf denen umfassend erläutert wird, wie das funktioniert. Dieser Beitrag soll nur einen einzigen Zweck erfüllen:

‚Aufwecken‘!

***


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