Mythen des 2. Weltkriegs sind der Antrieb der Verbrechen des Westens

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 22.03.2015


Von Kevin Barrett/Veterans Today für Press TV

Kevin BarrettDer frischgebackene US-Senator Tom Cotton hat bereits doppelten Anspruch auf Ruhm. Zuerst schrieb er einen Brief an den Iran, um die diplomatischen Bemühungen seines eigenen Präsidenten zu sabotieren und einen Krieg vom Zaun zu brechen. Und dann stellte er einen Allzeit-Rekord auf, indem er sich bei seiner ersten Senatsrede in weniger als einer Minute auf Hitler bezog.

Senator Cotton steht demnach gemäß Godwins Gesetz im Abseits, welches besagt, dass wer auch immer Hitler zuerst erwähnt, automatisch die Debatte verliert. “Die Hitler-Karte zu spielen“ wird weithin geschmäht und doch können Menschen wie Cotton der Versuchung nicht widerstehen.

Warum ist die Dämonisierung Hitlers – und von jedem, der durch Vergleiche zu Hitler dämonisiert werden soll – zu einem derart überbeanspruchten, vollkommen angestaubten Klischee geworden?

Im westlichen Kulturkreis ist Hitler Jedermann’s Lieblingsbösewicht. Und während die Transformation des deutschen Diktators von einer historischen Figur zum Avatar des ultimativen Bösen in Teilen auf Tatsachen beruht, so ist sie in erster Linie das Produkt eines mythologischen Prozesses. Gelehrte, die sich mit der Entstehung von Mythen, Legenden und Volkssagen beschäftigen, können die Verzerrungen hinsichtlich der etablierten westlichen Erzählungen über den zweiten Weltkrieg mit Leichtigkeit erkennen; “der Gute Krieg“, verehrt in der kollektiven Vorstellung vom Kampf des reinen Guten gegen das diabolische Böse.

“Heute, während Senator Cotton und seine neokonservativen Kollegen auf den Dritten Weltkrieg drängen, erscheint es zunehmend wahrscheinlich, dass die eigennützige Mythologie des Westens über den Zweiten Weltkrieg uns in einen Krieg führen wird, der viel zerstörerischer sein wird, als alles was die Menschheit bisher erlebt hat. Aus diesem Grund sollte jeder, der den Frieden unterstützt, an der Entmythologisierung des Zweiten Weltkriegs mitarbeiten.“

Der sogenannte “Gute Krieg“ war kein metaphysischer Kampf von Gut gegen Böse. Er war ein Machtkampf unter Imperien. Die Briten herrschten über das mächtigste Imperium der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts und sie haben den ersten Weltkrieg mit dem Ziel orchestriert, den Aufstieg der zweitstärksten Macht zu verhindern – Deutschland. Der Zweite Weltkrieg war in Wirklichkeit nur das unerledigte Geschäft des Ersten Weltkriegs. Es gab also faktisch nur einen Weltkrieg, mit zwei getrennten Phasen (1914-1918 und 1939-1945), und die Briten, nicht die Deutschen, waren die primären Anstifter.

Andere imperiale Machthaber, darunter die Führer in den USA, Russland, Österreich-Ungarn, Italien, Japan und China, haben ebenfalls selbstdienliche und machtanstrebende Rollen gespielt. Es gab keine Guten Jungs, außer vielleicht Pazifisten wie Eugene Debs, der wegen des Widerstands gegen die Beteiligung der USA im Ersten Weltkrieg zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt wurde (und aus dem Gefängnis heraus für die Präsidentschaft kandidierte). Oder solche, wie Robert Maynard Hutchins und Charles Lindbergh, die sich mutig gegen die hochverräterischen Täuschungen gestellt haben, die die USA in den Zweiten Weltkrieg gestoßen haben.

Schulkindern im Westen wird beigebracht, dass der Zweite Weltkrieg das beste Beispiel für einen gerechten und notwendigen Krieg war. Jedoch bietet Patrick Buchanan in seinem Buch ‚Churchill, Hitler und der unnötige Krieg‚ starke Belege für die Entlarvung dieser Wahrnehmung an.

“Westliche Mythenforscher schwärmen von Führern als Helden – Menschen wie Winston Churchill und Franklin D. Roosevelt -, die in Wirklichkeit weniger heroisch waren. Man könnte sagen, dass Churchill, Roosevelt und Stalin als die schlimmsten Massenmörder der Menschheitsgeschichte an der Seite Hitlers und Mussolinis stehen. (Stalins Verbrechen gegen sein eigenes Volk haben jene Hitlers deutlich in den Schatten gestellt.)“

Churchill und Roosevelt waren für die Brand-Bombardierung deutscher und japanischer Städte verantwortlich, bei denen die Zivilbevölkerung lebendig geröstet wurde. Das ISIL-Video von einem jordanischen Piloten, der zu Tode verbrannt wird, wurde der Welt als Beweis für Bösartigkeit der Terroristen präsentiert. Man bekommt eine Ahnung davon, wie es mehr als einer Million unschuldiger Zivilisten in Städten wie Hamburg, Dresden und Tokio ergangen ist. Stellen Sie sich vor, dass mehr als eine Million Menschen das Schicksal des Piloten in dem ISIL-Video erleiden! Die britisch-amerikanische Kampagne zur Massentötung von Zivilisten durch Brand-Bombardierung hatte keinen militärischen Zweck – es war purer Sadismus.

Noch schlimmer waren die amerikanischen, britischen und russischen Vergewaltigungen und Massaker an Deutschen nach dem Krieg. Tom Goodrichs Buch ‚Hellstorm‚ [bisher nur auf Englisch erschienen] liefert schaurige und Übelkeit erregende Beschreibungen des beschämenden Holocaust, der von den Besatzern gegen eine geschlagene und hilflose deutsche Bevölkerung verübt wurde. Millionen deutscher Frauen wurden vergewaltigt – nicht nur von Russen an der Ostfront, sondern auch von Amerikanern an der Westfront. (Die de facto offizielle US-Politik der Massenvergewaltigung der Frauen geschlagener und hilfloser Bevölkerungen ist vermutlich der wichtigste Grund, warum die meisten amerikanischen Weltkriegsveteranen schamerfüllt schweigen, wenn Familienangehörige sie über ihre Erfahrungen im Krieg befragen – ein Phänomen, dass allen Amerikanern bestens bekannt ist, deren Väter, Onkel oder Großväter gekämpft haben.)

Wenn wir die Wörter “Todeslager des Zweiten Weltkriegs“ hören, denken die meisten von uns an Hitler. Was aber ist mit denen von US-General Dwight David Eisenhower? Jener amerikanische General, der später Präsident war, massakrierte mehr als eine Million deutsche Kriegsgefangene, durch das Einpferchen in große mit Stacheldraht umzäunte Gehege. Ihnen wurde weder Nahrung, noch Wasser oder Obdach bereitgestellt und es wurde zugelassen, dass sie Witterung und Hunger preisgegeben starben. Im Gegensatz dazu, war die Behandlung amerikanischer und britischer Kriegsgefangener durch Hitler gewissenhaft und human.

Die ethnische Säuberung des Deutschen Reichs durch die Alliierten wurde mit ähnlicher Brutalität umgesetzt. Millionen deutscher Zivilisten wurden ermordet, aus ihrer Heimat vertrieben und in Ermangelung von Nahrung, Treibstoff und Obdach in den unvermeidlichen Tod getrieben.

Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkriegs 70 Millionen Menschen ermordet; die überwiegende Mehrheit davon waren Zivilisten. Praktisch alle der 50 Millionen während des “Guten Kriegs“ abgeschlachteten Zivilisten, wurden ausschließlich aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer speziellen Ethnie getötet. Deutsche wurden in Dresden lebendig gegrillt, weil sie Deutsche waren. Japaner wurden in Tokio Opfer der Brand-Bombardierungen und in Hiroshima und Nagasaki mit nuklearen Waffen eingeäschert, weil sie Japaner waren. Der ganze Krieg, nicht nur die Nazi-Verbrechen gegen Juden und Zigeuner, war ein Holocaust – eine Episode des Massen-Völkermords.

Die vorgenannten Schilderungen werden nicht einmal annähernd der Bösartigkeit und Brutalität des Zweiten Weltkriegs gerecht. Und trotzdem erinnern sich Amerikaner, Westler und sogar Russen (die ein Stück weit bessere Beweggründe dafür haben, angesichts von Hitlers Plänen für die “Slawischen Rassen“) an den Zweiten Weltkrieg als eine heldenhafte Episode ihrer Geschichte. Westliche Führer nutzen Mythen des Zweiten Weltkriegs, aufgeblasen auf der großen Hollywood-Leinwand, als Rechtfertigung für die Verfolgung ihrer Politik der mörderischen Aggression. In deren Augen ist jeder, der ihnen in die Quere kommt, “ein weiterer Hitler“.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben die USA, bei “Interventionen“ der CIA und des Militärs, grob geschätzt 60 Millionen unschuldiger Menschen auf der ganzen Welt ermordet und die Leben von weiteren hunderten Millionen ruiniert. (Die Zahl ’60 Millionen‘ stammt aus dem Buch ‚Der Terrorismus der westlichen Welt‚ von Noam Chomsky und André Vltchek; für weitere Details lesen Sie William Blums Buch ‚Zerstörung der Hoffnung‚.) Dieser sogenannte amerikanische Holocaust der Verbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie der Holocaust der afrikanischen Sklaven und der Holocaust der amerikanischen Ureinwohner, stellt den Nazi-Holocaust gegen Juden, Zigeuner und Kommunisten klar in den Schatten.

Wir Westler erheischen uns, die Opferzahlen unserer eigenen Holocausts grob herunterzuspielen. Aber jeder der behauptet, dass signifikant weniger als sechs Millionen Juden von den Nazis ermordet wurden, riskiert Inhaftierung. Ist “Holocaust-Leugnung“ illegal, weil den Argumenten der Revisionisten nicht erfolgreich mit Logik und Beweisen entgegen gehalten werden kann? Oder sind diese Gesetze und die Strafverfolgung schlicht das neurotische Symptom eines Westens, der die Nazis zur Verschleierung seiner eigenen Verbrechen dämonisiert und so die eigene Schuld kaschiert?

“Was auch immer die Verdienste oder Schwachstellen des Holocaust-Revisionismus sein mögen, es ist klar, dass wir etwas viel größeres brauchen: Wir brauchen eine epische Welle des Revisionismus des Zweiten Weltkriegs, um die ganzen von den Siegern geschriebenen, selbst-beglückwünschenden Wohlfühl-Mythen beiseite zu wischen und die schreckliche Wahrheit zu offenbaren.“

Wenn wir uns von Mythen verwirren lassen, können wir die Geschichte nicht lernen. Und wie Santayana sagte, jene die die Geschichte nicht kennen, sind dazu verdammt sie zu wiederholen.

>>> zum englischsprachigen Original-Beitrag bei Veterans Today
>>> zur Veröffentlichung desselben bei Press TV


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Churchill, Hitler und der unnötige Krieg
Der Vergleich von Persönlichkeit und Politik der Gegenspieler Winston Churchill und Adolf Hitler kommt zu Ergebnissen, die in krassem Gegensatz zu heute gängigen Klischees stehen. Die Entscheidung über Krieg oder Frieden habe in Churchills Hand gelegen: Es sei Churchill gewesen, der Polen zu seiner provokativen Politik gegen das Reich ermutigte; es war Churchill, der in den Tagen vor dem 1. September der Diplomatie eine Absage erteilte und Hitlers Angriff auf Polen begünstigte, und es war Churchill, der mit Großbritanniens Kriegserklärung an das Deutsche Reich aus dem Regionalkonflikt Polen-Deutschland einen Weltkrieg machte. War der europäische Bruderkrieg zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich wirklich nicht vermeidbar?
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