Das Zünglein an der Waage: Der Bund-Future

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 09.05.2015


Als Betreiber eines Blogs wie diesem ist es unabdingbar, sich regelmäßig auf diversen deutsch- und englischsprachigen Seiten im Weltnetz auf dem Laufenden zu halten. So finden sich selbstverständlich Inhalte, die auch immer wieder Fragen aufwerfen. Fragen, auf die es nicht immer einfache Antworten gibt.

Daher ist es gelegentlich sinnvoll, die eigenen Einschätzungen zu hinterfragen und sich mit Menschen auszutauschen, die einen entsprechenden beruflichen Background haben. Frei nach dem Motto: “Wer nicht fragt, bleibt dumm“.

So kam es am gestrigen Freitag zu dem hier im Folgenden aufgeführten e-Mail-Schriftwechsel zwischen dem Nachtwächter und dem Bondaffen.


Donnerstag, 7. Mai 2015 – gerade nochmal die Kurve gekriegt

Nachtwächter: Sag mal bitte, teilst Du die Einschätzung von WE, dass es gestern [Donnerstag, 07. Mai] spitz auf Knopf gestanden hat? Also in Sachen Bonds und Derivate, meine ich…

Bondaffe: Diese Aussage scheint vielen Kopfzerbrechen zu bereiten. Aber es kann durchaus möglich gewesen sein. Nichts genaues weiß man natürlich nicht.

Das Problem ist die Geschwindigkeit mit der sich die Bewegungen vollziehen. Und die Schwankungsbreite natürlich. Und man darf nicht vergessen, dass überhalb dieser magischen 0,06% Renditegrenze, die zehnjährige deutsche Bunds im April erreicht haben, eine ganze Schar von Zinsderivaten lauern, die neu erst aufgebaut werden konnten, weil dieser Bereich sozusagen erst erschaffen wurde.

Wenn diese Derivate als Absicherungsinstrument eingesetzt wurden, beginnen die, ähnlich einem Dominoeffekt zu kippen. Ausgelöste Verkaufsaufträge generieren neue Verkaufsaufträge, die wiederum neue Limits reißen lassen, die neue Verkaufsaufträge generieren. So kann man sich das in etwa vorstellen.

Folge: die Renditen steigen schnell und die Kurse für Bonds fallen schnell. Wenn man dann noch eine umsatzschwache Zeit erwischt (ich sage mal unsere Ortszeit 3 Uhr früh und in Japan wird mit normalerweise mit wenig Umsatz gehandelt, es kommen aber große Verkaufsorders), bringt das den Markt ordentlich ins Schwanken.

Hier ist das Problem das Timing und man wartet auf umsatzschwache Zeiten in denen man mit wenig Umsatz große Bewegungen generieren kann, die wiederum die oben genannten Limits zum Reißen bringen.

Das ist jetzt nur ein Szenario. Er gibt derer viele. Die Derivate sind ja größtenteils unreguliert. Wer weiß welche Konstruktionen da zusammengebastelt wurden, vielleicht mit Hebeln, die große Verkaufsaufträge generieren.

Nachtwächter: mhh… danke.

Bondaffe: Mhh? Musst Du da darüber nachdenken? Zumindest sagt das die Internationale Suchmaschine.

Das mit den Derivaten ist so eine Sache. Keiner weiß ganz genau was da passieren wird? Es gibt keine Vergleiche aus der Vergangenheit. Es gibt auch so viele unterschiedliche Arten die alle Wechselwirkungen haben können. Und wie gesagt, können neue Zinsderivate erst geschaffen werden, wenn der Markt dazu neue Hürden überwunden, neue Marken übersprungen, neue Höchstkurse übertroffen usw usw geschaffen hat. Diese Derivate sind dann ganz neu, weil sie erst vor kurzer Zeit geschaffen wurden. Und wie lang die laufen lassen wir dahingestellt.

Trotzdem ist das Wichtigste der Bund-Future. Aber es gibt auch Derivate auf den Bund-Future.

Eines darfst Du mir glauben. Selbst ich weiß nicht warum die Kurse auf einmal fallen. Als ich das erste Mal mit diesem Phänomen konfrontiert wurde, das war 1994, habe ich gar nichts verstanden. Beim zweiten Mal, 1999, war ich schon vorgewarnt. Und die späteren Male habe ich nicht mehr nachgefragt, da habe ich das Phänomen Rückgang erkannt und geschaut was meine Charts dazu sagen. Wenn die das bestätigt haben, war das ok.

Warum die Kurse zurückgegangen sind, hat man dann in der Endausgabe am Jahresende nachlesen können, oder wenn ein Jahr vergangen war. So lange hatten die Rückgänge gedauert. Dann findet man immer einen Grund, also zum Schluss. Am Anfang kapiert keiner was, außer diejenigen, die das Phänomen schon kennen.

Aber wenn der Bund-Future kracht, aus welchem Grund auch immer, dann ist Ende im Gelände. Der sollte alles mitreißen (sag‘ ich mal)!

Nachtwächter: Naja, nachdenken… sagen wir mal so, es macht mich nachdenklich. Denn nach dem, was Du da beschreibst, können selbst die regulären Bondaffen nicht nachvollziehen, was da läuft, bzw. was die Ursache ist. Aber soviel ist klar, es wird ‚jemand‘ am langen Hebel sitzen, sage ich mal. Und wenn der den Hebel umlegt – sprich es z.B. den Bund-Future zerreißt -, dann macht es BUMM. So schnell wie die Dominos dann fallen, kann man gar nicht gucken…

Die Vorwarnzeit ist dann extrem kurz, zumindest für die Eingeweihten. Die breite Masse erfährts dann in der Tagesschau und denkt ’na toll, noch ne Krise‘ und schnallt überhaupt nicht, dass das der finale Todesstoß war und was im Aftermath auf sie zukommt. Dann heißt es nämlich Wasservorräte aufstocken und Türen verrammeln, und schon mal die Bogensehne aufziehen…

Korrigiere mich, wenn ich mich täusche, aber wir sind doch definitiv in der Endphase, oder? Die Zinsen KÖNNEN die gar nicht erhöhen, ohne dass das Kartenhaus zusammenbricht (weder EU, noch US, noch Jap) und wenn die Märkte – so wie derzeit bei den 10-j. Bunds – anfangen rumzuzicken, dann brennt es doch schon lichterloh…!?

Sobald der Grexit verkündet wird, werden die Affen aber wieder in die Bundesanleihen zurückrennen wollen – last Man standing. Nur dann wird es vermutlich zu spät sein, es sei denn, D verkündet seinen Austritt aus dem EURO. Zu kurz gedacht, oder zu blauäugig?

Bondaffe: Jetzt hast Du es verstanden. Genauso ist es. Das ist das was ich täglich auf HG [Hartgeld.com]rüberbringen möchte. Ich weiß nicht, wie oft ich das in den verschiedensten Formen geschrieben habe, aber so wie Du es geschrieben hast,
stimmt es.

Man kann keine Zinswende in der Gegenwart festmachen und nach ein paar Tagen sagen: „das ist die Wende“. Das sieht man nur nach, sagen wir, einem halben Jahr. Da sind aber schon viele Kursrückgänge im Markt durchgezogen.

Du hast vollkommen Recht. Die können die Zinsen nicht erhöhen, weil sonst alles zusammenbricht. Die Kursrückgänge und Verluste wären enorm. Und der Schäuble kann die hohen Zinsen auch nicht zahlen. Dann bricht der Staatshaushalt zusammen.

Am liebsten wär denen ein Niedrig-Zins-Niveau wie in Japan. Die Zentralbank finanziert die Regierung und gut ist’s. Funktioniert aber auch nicht ewig, weil die Staatsverschuldung schon bei 220% (oder waren es 250%?) vom BIP liegt. Das würde ewig so weiter gehen, bis sogar die niedrigsten Zinsen den Staatshaushalt enorm belasten. Und das hier in Endphase. Im Hintergrund läuft was anderes. „Die“ bereichern sich an den Edelmetallen.

Und der GREXIT? Es gibt immer Wechselwirkungen. Was da passieren würde weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall Hektik, Panik und große Marktschwankungen. Vielleicht gehen die 10-Jahres-Bunds in diesem Gemetzel auf 0,10%? Möglich. Vielleicht sind sie aber ganz schnell bei 2,0%, dann ist’s aus.

Solange die Zinsen in Euroland zurückgingen war das kein Problem. Aber dann waren wir bei 0,06% bei 10 Jahres-Bunds, also 160,61 Punkten im Bund-Futures. Da ging nix mehr, vielleicht noch bis 161? Dann kommt Strafzinsbereich.

Ich habe das zu oft erlebt. Die Kurse gehen urplötzlich in eine Richtung. Scheiß-Futures sag ich nur. Nur dieses Teufelszeug macht solche Bewegungen erst möglich. Da hat niemand gemerkt, was die Amerikaner wirklich vorhatten, als sie dieses Zeug schufen.

Eigentlich ist’s noch schlimmer. Du hast ja jetzt gesehen wie schnell, dass das geht. Innerhalb einer Woche ist alles anders. Das ist das, was WE mit seiner Vorwarnzeit von drei Stunden auch meint. Wie lange brauchen die Schafe und Bondaffen bis sie realisieren was passiert ist? Dann muss man schon alles fertig haben.

Ich schicke Dir jetzt gleichen einen neuen Artikel. Ein paar neue Ideen zur gegenwärtigen Situation. Vielleicht kapiert dann das eine oder andere Schaf doch noch, was da läuft.

***


Der hier bereits angekündigte Artikel ist äußerst aufschlussreich und erklärt, was es mit dem immer wieder in den Finanz- und Mainstream-Medien angesprochenen Bargeldverbot auf sich hat und welche Folgen allein die Diskussion desselben jetzt bereits hat. Kurzum: Anleger sehen ihre Vermögen bedroht und flüchten zunächst in Bargeld und von dort anschließend in Edelmetalle. Hier der Link zum wieder einmal erstklassige Beitrag vom Bondaffen:

Strafzinsen und Bargeldverbot – Wie das „Eldorado Europas“, die Schweiz, die Welt mit Gold versorgt

Der Nachtwächter sagt: Danke!

***


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