Beten Sie, dass niemals ein Papst (oder Präsident) Ihre Heimatstadt besucht

Von Ryan McMaken

Niemand gibt irgendwelche Zahlen heraus, aber so wie es aussieht, wird der Besuch von Papst Franziskus die Vereinigten Staaten allein für die Sicherheit mehrere hunderttausend Dollar kosten – und das ist eine konservative Schätzung. Das beinhaltet nicht die Verluste für kleinere Unternehmen in den betroffenen “Sicherheitszonen“ und die massiven entgangenen Erlöse durch die Sperrung von Straßen und Highways aus Sicherheitsgründen.

Einiges davon wird privat finanziert, aber der Großteil wird mit Steuergeldern bezahlt:

Dass Highways gesperrt werden, Scharfschützen auf den Dächern liegen und Bombenspürhunde das Stadtzentrum beherrschen ist für uns jedoch nichts Neues. Amerikaner haben sich daran gewöhnt, dass Highways gesperrt werden und alle zum Stillstand gezwungen werden, wenn ein Präsident in der Stadt ist. Himmel, selbst Kandidaten für die Präsidentenwahl können Highways sperren lassen, wenn sie für ihre Kampagne durch die Gegend reisen. Amerikaner scheinen erbärmlich tolerant hinsichtlich dieser physischen Manifestationen der Tatsache zu sein, dass normale Menschen vollkommen egal sind, wenn es um die Sicherheit eines Mitglieds der herrschenden Klasse geht.

Dieser Papst-Besuch übertrifft aber selbst die normalen Ausgaben, so ein Agent des Secret Service, der die Vorbereitungen als “eins der größten Sicherheitsprogramme für eine Einzelperson in der US-Geschichte“ bezeichnet hat.

Im Gegensatz zu Präsidenten hat der Papst jedoch keinerlei Macht über den durchschnittlichen Amerikaner und eine Ermordung von Papst Franziskus hätte keinerlei Effekt auf die militärischen Kapazitäten von irgendwem. Er hat keine Atombomben. Dazu ist er 78 Jahre alt und könnte jederzeit aufgrund natürlicher Ursachen sterben. Dutzende Päpste wurden ermordet; es gibt einen bestens etablierten Prozess zur Wahl eines neuen. Es ist also schwer nachvollziehbar, wie so viel Sicherheit gerechtfertigt sein kann.

In vielerlei Hinsicht spiegelt das derzeitige Sicherheitstheater aber auch nur die stumpfsinnige Politik besonderer Interessengruppen wider. Die amerikanischen Sicherheitsbehörden, die massiv überfinanziert sind und vor neuen Waffen und Fahrzeugen nur so strotzen, geraten regelrecht in Ekstase angesichts der Möglichkeit, mit ihren Spielzeugen im “echten Leben“ angeben zu können. Sie sparen an nichts (d.h., sie plündern den Steuerzahler), wenn es um Übungen und “Vorsichtsmaßnahmen“ geht und sie damit zeigen können, wie wichtig sie sind. Es ist eine Parade des Polizeistaates.

Was noch besser ist, es ist ein großartiger Weg sich ein paar Überstunden zu verdienen und als Polizeibeamter das ohnehin schon recht üppige Einkommen aufzubessern. Es wird also keinen Mangel an Freiwilligen für jene heiß begehrten Sniper-Positionen auf den ganzen Dächern geben. Als Obama New York City besucht hat gab die Stadt allein für Überstunden der Polizei $ 100.000 aus.

Da der Papst eine internationaler Promi ist, wird sein Besuch der politischen Klasse in den diesmal besuchten Städten Philadelphia, Washington D.C. und New York auch einiges an Prestige bringen. Und diese politische Klasse wird behaupten, dass die ganzen Kosten es “wert sind“, da der Besuch auch irgendwie eine wirtschaftliche Spritze für die lokalen Geschäfte sein wird.

Das Problem ist natürlich, dass eine derartige Behauptung nachweislich falsch ist. Es gibt kein Indiz dafür, dass große Ereignisse wie dieses irgendeinen Zuwachs für die lokale Wirtschaft schaffen und diese Mega-Events haben für die Geschäfte, die das Pech haben nahe der großen Shows zu liegen, enorme Ausfälle zur Folge.

In diesem Fall ist es gar so, dass die wenigen messbaren wirtschaftlichen Vorteile wahrscheinlich sogar noch geringer ausfallen, als im Fall anderer großer Veranstaltungen. Die Menschen die zu einer Papst-Veranstaltung gehen geben weniger aus und haben auch weniger Geld, als zum Beispiel jene, die zu einem politischen Kongress oder zum Super-Bowl gehen. Washington D.C., Philadelphia und New York verbrennen also nur Steuergeld, ohne dass es irgendwelchen Nutzen bringt.

Wenn der Papst nicht ohne die Verursachung große Kosten für die Kontrolle der Massen und die Sicherheit reisen kann, dann sollte er aufhören zu reisen. Der die Welt bereisende Papst ist eine Erfindung des 20ten Jahrhunderts – genau wie das Phänomen des Promi-Papstes – und hat mit praktiziertem Katholizismus überhaupt nichts zu tun.

Natürlich sollten wir die selben Prinzipien auch für Präsidenten anwenden. Die sollten während ihrer Amtszeit ebenfalls in ihrer kleinen Sicherheitszone in DC bleiben und uns in Ruhe lassen, damit wir unseren täglichen Geschäften in unseren Heimatstädten nachgehen können.

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Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter

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