Die USA verlieren eindeutig den Infokrieg gegen Russland

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Von Joshua Krause

Während Russland seine ausgiebigen Bombardements in Syrien fortsetzt, hat sich der Krieg schnell in zwei getrennte Frontabschnitte entwickelt. Der eine wird mit Soldaten und Luftschlägen geführt, der andere ist ein purer Propaganda-Blitzkrieg.

Nicht nur, dass beide Seiten darum kämpfen Syrien für sich zu gewinnen, sie kämpfen darüber hinaus auch darum, die Welt davon zu überzeugen, dass ihre Aktionen rechtmäßig sind. Als Teil dieses Konflikts tragen beide Seiten einen Informationskrieg aus, der erst so richtig begann, als die ersten russischen Bomben ihre Ziele trafen.

Die Russen haben gesagt, dass sie ISIS-Hochburgen bombardiert haben, während die US-Regierung hartnäckig daran festhielt, dass sie einfach nur ein paar moderate Rebellen hochgejagt hatten. Präsident Obama ist sogar so weit gegangen zu sagen, dass Russlands Luftschläge die ISIS stärken würden. Die ersten Schüsse des Infokriegs waren somit abgefeuert.

In seinen ersten öffentlichen Kommentaren, seit Russland seine Luftschläge gegen Terroristen in Syrien gestartet hat, war US-Präsident ausgesprochen barsch und behauptete, dass Moskaus Militäroperation kontraproduktiv sei und nicht zwischen dem Islamischen Staat und der sogenannten moderaten Opposition als Ziel unterscheide.

Der US-Führer beschuldigte Russland, die Chancen der syrischen Rebellen, Präsident Assads Regierung letztlich zu stürzen, zu schwächen und als Folge die ISIS zu stärken.

“Wenn wir jemals eine politische Veränderung erreichen wollen, brauchen wir die moderate Opposition in Syrien. Und die russische Politik treibt diese Leute in den Untergrund oder erschafft eine Situation, in der sie ihrer Macht beraubt werden und das stärkt nur ISIL.“, sagte Obama.

Mit anderen Worten, er bekommt einen Wutanfall wegen der Tatsache, dass die Russen nicht zwischen ISIS und den angeblich Moderaten unterscheiden, die wir in unserer Tasche haben. Im gleichen Atemzug gibt er zu, dass die Anstrengungen des Pentagons zur Ausbildung und Ausrüstung dieser Streitkräfte ein Fehlschlag waren, weil sie es hauptsächlich auf Assad abgesehen haben und nicht auf ISIS.

Nun, ist dass nicht ein praktischer Fehler? Und dann wundert er sich, warum die Russen vielleicht versuchen die amerikanischen Proxies auszuschalten, die derzeit gegen ihren Hauptverbündeten im Mittleren Osten kämpfen.

Derweil haben die Russen zurückgeschossen, indem sie das Establishment in Washington für ihre vorgetäuschten Bemühungen zur Zerstörung der ISIS zur Rede gestellt haben. Nach nur drei Tagen Luftschlägen soll die ISIS auf der Flucht sein, während die Monate täglicher Luftangriffe unseres Militärs kaum nennenswerten Schaden bei der ISIS hinterlassen haben. Logischerweise kann dies nur eins bedeuten: Unsere Regierung hatte nie vor, die ISIS zu zerschlagen.

Alexei Puschkow, der Kopf des Komitees für internationale Affairen der russischen Regierung, nutzte am Freitag Twitter um mitzuteilen, dass die Vereinigten Staaten die ISIS gar nicht bombardieren.

“McCain beschuldigte uns, von den USA ausgebildete Widerstandskämpfer auszuschalten… Wie auch immer, seit sie entweder weggelaufen sind oder sich Al-Kaida angeschlossen haben, ist es zu einer unmöglichen Mission geworden, sie zu treffen.“, schrieb Puschkow auf seinem Twitter-Account.

“Die von den USA angeführte Koalition hat ein ganzes Jahr damit verbracht vorzugeben, dass sie Ziele der ISIL angreift, aber wo sind die Ergebnisse dieser Angriffe?“, fragte Puschkow in einem Interview mit dem französischen Sender Europe 1 Radio.

Max Boot, ein neokonservativer Ideologe des Council on Foreign Relations, gibt derweil zu, dass die US-Bombenkampagne gegen ISIS im Wesentlichen nur Blendwerk ist.

“Obamas Strategie in Syrien und im Irak fuktioniert nicht… (weil) die US-Bombenkampagne gegen ISIS ausgesprochen verhalten war.“, schrieb Boot im Februar für Newsweek.

Vom CFR zusammengestellte Zahlen legen offen, dass die USA seit Beginn der Kampagne täglich 43 Bomben auf ISIS abgeworfen haben. 1991 warf das Pentagon 6.163 Bomben täglich auf den Irak ab und in 2003 waren es 1.039. Selbst in Bosnien, das keine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellte, waren es 1995 jeden Tag 60 Bomben.

Im Grunde hat unsere Regierung das vergangene Jahr damit zugebracht, die Dinge in Syrien und im Irak am Köcheln zu halten, mehr nicht. Unsere Bomben sind bestenfalls ein Ablenkungsmanöver und schlimmstenfalls zerstören sie Syriens Infrastruktur.

Die Zeit wird zeigen, welche Seite diesen Informationskrieg zwischen dem Kreml und Washington D.C. gewinnen wird. Im Moment sieht es jedoch so aus, als wenn Washington verliert. Dort heißt es, dass man sich dem Kampf gegen ISIS verschrieben hat, aber die Handlungen sprechen eine andere Sprache.

Alles was wir je im Mittleren Osten gemacht haben, ist Chaos zu sähen und zu versuchen, russische Verbündete zu stürzen. Wenn die Russen tatsächlich vermögen, ISIS in die Flucht zu schlagen, dann wird sich die Reputation unserer Regierung niemals mehr davon erholen. Dann haben sie den Infokrieg verloren.

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>>> zum englischsprachigen Original

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter


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