Seit Sommer vergangenen Jahres war die Schweizerische Nationalbank immer wieder einmal für eine kurze Schlagzeile gut. Dabei ging es dann nicht explizit um ihre Funktion als geldpolitischer Taktgeber für den Schweizer Franken, sondern eher um ein gewisses Kuriosum, welches dem geneigten Beobachter doch durchaus ein fragendes Lidzittern zu geben vermag.
Heute wurde besagtes Thema einmal mehr von einem LeiDmedium zur Sprache gebracht und man darf sich durchaus die Frage stellen, wie viele der Leser den tatsächlichen Informationsgehalt der folgenden Kurzmeldung auf n-tv.de wohl erkannt haben?
Dort heißt es im Volltext:
Mysteriös – Schweizer Notenbank-Aktie steigt und steigt
Diese Meldung ist in zweierlei Hinsicht verwunderlich: Zum einen, weil die Aktien der Schweizerische Nationalbank ihren unerklärlichen Höhenflug fortsetzen und damit in diesem Jahr ihren Wert bereits fast verdoppelt haben. Zum anderen, weil es überhaupt Aktien der Schweizer Zentralbank gibt. Das ist in ihrer Geschichte begründet – Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie als Aktiengesellschaft gegründet. Warum die Titel aber in diesem Jahr bereits 90 Prozent an Wert gewonnen haben, ist am Markt ein Rätsel. Zwar stieg der Gewinn im vergangenen Jahr auf 54 Milliarden Franken (46 Milliarden Euro), was mehr ist als der des Tech-Riesen Apple. Allerdings haben die Anleger nichts davon, da die jährliche Dividende gedeckelt ist auf 15 Franken pro Aktie. Dies entspricht übrigens einer Rendite von gerade mal 0,2 Prozent – ebenfalls kein Kaufargument. Dennoch dürften sich Anleger freuen und besonders ein Deutscher: der Unternehmer Theo Siegert. Er hält so viele Aktien wie kein anderer Privatinvestor, rund 6 Prozent. Der Wert seines Pakets dürfte in den vergangenen drei Monaten damit um rund 21 Millionen auf nun etwa 45 Millionen Franken gestiegen sein. |
Fassen wir zusammen:
1. Die Schweizerische Nationalbank, SNB, wurde “Anfang des 20. Jahrhunderts“ als Aktiengesellschaft gegründet. (rechtlich am 16. Januar 1906, operativ am 20. Juni 1907)
2. Dieser Zustand ist bis heute unverändert.
3. Der Aktienwert ist “in diesem Jahr bereits um 90 Prozent“ gestiegen.
3.a. Dieser Anstieg nahm seinen Ausgang am 24. Juli 2017, als der Kurs erstmalig die Schwelle von 2.000 Punkten überschritt. Seitdem hat sich der Wert der SNB beinahe vervierfacht. Das heute markierte Allzeithoch lag bei 7.940, wobei der Kurs noch zu Handelsbeginn am vergangenen Montag deutlich unterhalb der 6.000er Marke stand – ein Zuwachs von über 30 % innerhalb von nur 3 Tagen.
4. Die jährliche Dividende ist auf “15 Franken pro Aktie“ gedeckelt, der Rest wandert auf eigenen Konten.
5. Der größte “Privatinvestor“ ist ein Deutscher: Theo Siegert.
Nicht nur, dass die SNB seit Jahren offen als Aktiengesellschaft benannt wird, die “Nationalbank“ der Schweizer lässt also gar zu, dass private, ausländische Investoren sich in das Unternehmen einkaufen. Und dann diese “rätsel“hafte Kurssteigerung … Erstaunlich und “mysteriös“, in der Tat. Oder doch nicht?
Zwangsläufig stellt sich die Frage, wem diese kleine und doch bemerkenswerte Anekdote aus der Finanzwelt wohl nützen mag oder was genau der Grund insbesondere für die jüngsten Ausschläge nach oben ist? Für sich allein gestellt eher ein Mysterium, darf jedoch angenommen werden, dass die Kursentwicklung der SNB gewiss eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Gesamtgemengelage spielt.
Angesichts der am vergangenen Montag von China begonnenen Hinterlegung ihrer Ölverkäufe mit Gold und der damit einhergehenden faktischen Einführung des “PetroYuan“, scheint der offene Angriff gegen die US-Dollar-basierte weltweite Finanzarchitektur nun ihren destruktiven Verlauf zu nehmen.
Ein Beitrag der Birch Gold Group machte in diesem Zusammenhang bereits im Netz die Runde und auch wenn hier inhaltlich womöglich etwas zu kurz gegriffen wird, ist es dennoch eine sehr lesenswerte Lageeinschätzung in Bezug auf den “Untergang des Petrodollars“:
China ist nur eine Unterschrift davon entfernt, dem Dollar den Todesstoß zu versetzen
Ein mit Gold hinterlegter Yuan würde den US-Dollar als Weltleitwährung in der Tat recht bald obsolet machen und so findet sich folgerichtig am 22. März 2018 ein Gesetzesantrag im US-Kongress mit dem Wortlaut:
“H.R.5404 – To define the dollar as a fixed weight of gold.“
Der Text dieses Gesetzesantrags liegt bisher genauso wenig zur Einsicht vor, wie irgendeine Form der Zusammenfassung. Jedoch sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die “Definition des Dollar als festes Gewicht in Gold“ offen lässt, um welchen (!?) Dollar es sich dabei handelt.
Weiter weiß auch der Flurfunk vom »goldgedeckten Rubel« und einer von der BAG aufgebrachten Lieferung von “neuen D-Mark-Scheinen“ zu berichten. Weiter seien die berühmt-berüchtigten “alten Verbindlichkeiten“ (Stichworte: ToV-Boxen, China-Bonds, US-Treasury) demnach nun ins System eingebucht und warten auf das Signal für ihren Einsatz, welcher nicht nur vertragsgebundene Aufbau- und Infrastrukturmaßnahmen umfasst, sondern auch die vollständige Umstrukturierung der weltweiten Finanzarchitektur.
Angesichts dieser Gemengelage im weltweiten Finanztheater wird es Zeit, wieder einmal einige Fragen in den Raum zu stellen:
1. Was ist die BIZ?
2. Welchem Zweck dient die BIZ?
3. Wer hat die BIZ gegründet?
4. Wem gehört die BIZ?
5. Wem gehört die BIZ wirklich?
6. Warum wird jetzt, nach Jahrzehnten (!) des lockeren Fiatgeldes, die Golddeckung von Waren und Währungen vorangetrieben?
7. Was ist Gold?
8. Welchem Zweck dient Geld?
9. Was ist die “Natürliche Wirtschaftsordnung“?
Alles läuft nach Plan …
Der Nachtwächter
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