Von Xantens Kolumne – Mit 17 fängt‘s an

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Wie heißt eigentlich die Mutter aller Abschiede? Enttäuschung. Bei der Enttäuschung heißt es Abschied nehmen. Von einer Illusion, von einer Täuschung. Täuschungsende und Verbitterungsstörung geben sich gerne auch mal die Klinke in die Hand. Enttäuschungen schmecken bitter. Sagt der Psychotherapeut Dr. Rolf Merkle, Experte für Depressionen, Eifersucht und Optimismus.

Optimismus. Was sagt der Führer?

„Wenn ich nicht mit meinem Berge versetzenden Optimismus gekommen wäre, wie hätte ich dann das schaffen sollen! […]

Die Jugend hat den Optimismus von Haus aus. Das muß man stützen. Man muß einen Lebensglauben haben, eine gewisse Relation der Kräfte und der Ereignisse muß man sich vor Augen führen können.“

Man muss optimistisch sein. Und dazu am besten lustig. Und bitter macht lustig. Wie sauer, nur anders. Ein bitteres Erlebnis kann einen heilkräftigen Umbruch in Gang setzen. Bitterstoffe bescheren eine gute Verdauung, aktivieren …:

„… Herz und Kreislauf, Gehirn- und Nervensystem, Immunsystem und die Säure- Basen-Balance: Kulturübergreifend werden Heilpflanzen mit einem hohen Bitterstoffgehalt als universelle Heilmittel geschätzt. Das gilt für die traditionelle abendländische Naturheilkunde von Hippokrates über Hildegard von Bingen und Paracelsus bis zur modernen Phytotherapie ebenso wie für die Indianermedizin und die Traditionelle Chinesische Medizin. Letztere ordnet den bitteren Geschmack dem Herzen und dem Gefühl der Freude zu: Bekommt der Organismus Bitterstoffe, freut sich der Mensch!“

Und die Lust auf Süßes wird gleich auch noch gedeckelt.

Eine Freude, die man lange Zeit bemüht war, zum Beispiel aus Salaten wegzuzüchten. Wegen der bitter-empfindlichen Geschmacksrezeptoren. Zum Leidwesen von Endivie, Frisée, Radicchio und Chicorée. Doch nun hat sich der Trend gedreht und bitter kommt gewaltig.

Bitter macht fitter. Aber nicht schnell. Sagt der Billerbecker Anzeiger. Auch die 28-jährige Nadine Knaak, „eine von 12 .263 Aktiven, die am [letzten] Paderborner Osterlauf teilgenommen“ hatten, habe das gewusst und einen Kümmerling, den ihr ein Zuschauer während des Laufes angeboten habe, dankend abgelehnt. Obwohl das Angebot sehr verlockend geklungen habe.

Für viele Frauen verlockend auch das Angebot von Yusaku Maezawa, mit ihm in einer SpaßX-Rakete zum Mond zu reisen. Der Streamingdienst AbemaTV sollte die Auswahl der richtigen Partnerin für den 44-Jährigen Milliardär öffentlichkeitswirksam verfolgen. Doch jetzt hat der Japaner allen 27.722 mitreisewilligen Frauen eine bittere Erfahrung beschert. Der zukünftige Weltraumtourist aus dem Land der aufgehenden Sonne fliegt nun doch allein zum Mond. Aus persönlichen Gründen. Allerdings sei er extrem reumütig gegenüber allen Bewerberinnen, die fürderhin mit seiner egoistischen Entscheidung leben müssen. Yusaku Maezawa lässt sich allein in SpaßX auf den Mond schießen.

Und was macht SpaßX im Moment so? Man jagt Treibstofftanks in die Luft. Und das Ganze ist kein Spaß:

„Bereits Anfang Jänner hat SpaceX absichtlich einen Tank mit Flüssigstickstoff gesprengt. Elon Musk nannte den Test einen Erfolg und kündigte weitere an. Jetzt gab es wieder so einen. Diesmal wurde die Sprengung auch gefilmt. […] Der 9 Meter hohe Tank wurde mit Flüssigstickstoff gefüllt – bis er platzte.“

Bei 8,5 bar. Im Januar waren es noch 7,1 bar gewesen. Ein hervorragendes Ergebnis. Ob man es noch auf 8,8 bar bringen will, ist nicht bekannt. Explodiert war auch die Tesla-Aktie zwischenzeitlich. 1.000 Dollar in Sichtweite. Shortseller-Grillsaison.

Tom Radtke ist nicht 88, sondern 18. Und Klimaaktivist. Er kandidiert für die Linken bei der Hamburger Bürgerschaftswahl. Seit knapp zwei Wochen zwitschert er öffentlichkeitswirksam:

„Die Nazis gehören auch zu den größten Klimasünder*innen, da ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen an CO2 produziert haben.“

Man müsse die Klimaerwärmung sofort stoppen, damit sich nicht etwas ganz Schlimmes wiederhole. Das wiederum gefiel dem Hamburger Landesverband der Linken überhaupt nicht. Es folgten eine Rückzugsaufforderung und ein Parteiausschlussverfahren.

Was wiederum Tom Radtke zu einem Anschluss-Gezwitscher verleitete. Allerdings Übersprung. Jetzt gegen FFF:

„„Wenn ihr über mich lügt, sehe ich nicht [sic] warum ich eure dreckigen Geheimnisse (z. B. den Pädophilen bei FFF Hamburg) noch für mich behalte. Wenn keine Richtigstellung kommt, dann werde ich morgen alles erzählen. Auch zu Luisa“. Dann drohte er, einen nicht näher benannten SPD-Bundestagsabgeordneten auffliegen zu lassen: ‚Der Hamburger Bundestagsabgeordnete sollte aufpassen, sonst ergeht es ihm wie seinem ehemaligen Fraktionskollegen Edathy. Ich kenne die Namen einiger seiner Opfer.‘“

Und wo er schon dabei sei, das Hamburger Linken-Mitglied des Bundestages Fabio de Masi habe eine außereheliche Affäre. Und das, obwohl Fabio „de Masi nach eigenen Angaben gar nicht verheiratet ist.“ Ein angekündigter Enthüllungs-Livestream im Netz musste leider ausfallen, weil Tom Radtkes Anwalt ihm davon abgeraten habe. Es gebe viele Leute, die darauf warteten, dass er einen Fehler mache, um ihn hinter Gittern zu sehen.

Fabio de Masi möchte ihn dagegen umgehend bei einem Arzt sehen. Wegen psychischer Erkrankung: „‘Der Junge‘ brauche ‚dringend einen Arzt‘“. „Tom Radke, Platz 20, weniger CO2 in 2020.“

Was sagt Lusia Neubauer?

„Ich kenne Tom Radke nicht, stimme seinen Aussagen in keiner weise [sic] zu und frage mich [sic] warum ein solcher Nonsense mit einem Foto von u.a. mir verbreitet wird. Auch @fff_Hamburg hat sich übrigens distanziert.“

Gut. Mit den beiden Fehlern hätte Luisa das Volltext-Diktat beim Polizei Einstellungstest locker geschafft:

„Um das Diktat im Polizei Einstellungstest zu bestehen, sollte man jedoch nicht mehr als 15 Prozent Fehler produzieren. Das heißt, bei einem Diktat, was 200 Wörter lang ist, darfst du höchstens 30 Fehler machen.“

Tom Radtke diagnostiziert indes „Instant-Alzheimer“ bei Klima-Luisa:

„20 Minuten nachdem mich #AlzheimerLuisa anschreibt, hat sie mich bereits vergessen. Ein Fakt für #Faktenficker @patrickGensing?“

Arzt hin oder Alzheimer her, Tagesschau und ARD-faktenfinder sind mittlerweile auch mit im Boot. Wobei „fuck-ten-finder“ lautlich auch ginge. Fuck ten – die ultimative Antwort auf High five. Das Credo:

„Wir schreiben aus Überzeugung. In Zeiten von Rechtspopulismus, Falschmeldungen und Hetze im Internet ist eine linke, kritische Stimme im Netz wichtiger denn je.“

Für Pluralismus und eine freie, offene Gesellschaft. Und ein starkes linkes Korrektiv.

In rechtsradikalen Blogs und Videos gebe es Geraune: Pädophilie for Future und so weiter. Man fordere Gerechtigkeit für Radtke. Zehntausende Nutzer hätten sich das angesehen. Die Pädolobby-Verschwörungstheorie schmecke stark nach der noch verschworeneren amerikanischen Pizza. Für die es auch keine Belege gebe. Wobei es seit dem 1. Januar die allgemeine Belegpflicht gibt. Und 8.640 Bäume weniger im Jahr. Und damit die Verschwörungstheorie richtig schmeckt, gibt es bei FFF nun gleich noch einen weiteren Pädophilen. Tom Radke hat nachgelegt.

Bereits in psychiatrischer Behandlung befindet sich W. Remmo, Angehöriger des Remmo-Clans. So sein Anwalt. W. Remmo war im Zuge des Diebstahls der 100-Kilogramm-Goldmünze im Wert von 3,75 Millionen Euro verhaftet worden und steht nun vor Gericht. Sein „Verteidiger will eine Behandlung nach Jugendstrafrecht für seinen Mandanten“. Außerdem habe er eine „Haftempfindlichkeit“.

Und bei den Indizien handele es sich um „Schein-Indizien“: Gold-Spuren auf der Kleidung und DNA in der Nähe des Tatorts.

Gibt es ein Mittel gegen Haftempfindlichkeit? Selbstverständlich. „Protefix® Haft-Creme NEUTRAL.“ Frei von Farb- und Geruchsstoffen. Geschmacksneutral. Beugt allergischen Reaktionen vor, die bei Verwendung von Zusätzen auftreten könnten:

„Hier wird der Geschmack von Lebensmitteln nicht beeinflusst, Sie können weiterhin Ihr Lieblingsessen oder Getränk ohne Aromaveränderungen genießen.“

Wobei man mit Farb- und Zusatzstoffen ja schon ausreichend von der Lebensmittelindustrie versorgt wird. Für Süßigkeiten, Fertigprodukte, Joghurt, Wurst und Getränke greifen die Hersteller sportlich in die Chemiekiste. Das Auge praktisch Chemiker. Weil es mitisst. Verbraucherschützer haben dem Verbraucher nun allerdings eine Warnung aufs Auge gedrückt. 17 Zusatzstoffe seien bedenklich.

Zahlen, bitte! Die 17. Was hat es eigentlich mit der 17 auf sich? Nun, zunächst einmal ist die 17 eine Primzahl – die siebte – und damit nur durch 1 und durch sich selbst teilbar. Die Pythagoräer hegten eine starke Abneigung gegen die 17. Weil sie die 16 von ihrem Epogdon trennt. Epogdon bezeichnet „das Verhältnis 9 zu 8, also das Ganztonintervall in der pythagoreischen Stimmung“. 18 und 16 als Vielfache stehen ebenfalls in dieser Relation. Allerdings nun mit der 17 dazwischen. Außerdem soll Osiris an einem 17. gestorben sein. Der ägyptische Totengott.

Alles, so Pythagoras, lässt sich auf ein Zahlenverhältnis reduzieren. Alle denkbaren Zahlen lassen sich auf die Zahlen 1 bis 9 zurückführen. Alles ist Schwingung:

„Nach der Lehre von der Analogie, wonach die Gesetzmäßigkeiten des Kosmos auf der Erde ihre Entsprechung finden, strahlen diese Schwingungen auf den Menschen aus, der an dem entsprechenden Tag geboren wurde oder den entsprechenden Namen trägt.“

Die Zahl – das Wesen aller Dinge und ihr Grundprinzip. Das pythagoreische Axiom. Gerade und ungerade – Yin und Yang. In der Natur im Gleichgewicht. Klar und einfach auch die pythagoreische Ethik. Kein Blutvergießen. Aber streng darauf bedacht, die eigene Lehre zu hüten:

„Mathematische Erkenntnisse wurden bei Strafe nicht nach außen gegeben“.

Auch wenn die pythagoreische Ethik in Italien nicht wirklich reüssierte, die 17 mag man dort auch nicht. Nicht der 13., sondern der 17. ist ein Unglückstag mit Tradition. VIXI, ein Anagramm der XVII, meint, vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt: Ich habe gelebt. Was so viel bedeutet: Ich bin tot – vixi. Ob mit oder ohne Pillen. Was sagt der Philosoph?

„Keiner war frei, da hab‘ ich die Pille einfach reingewixt.“

In der Varusschlacht wurde die XVII. Legion zusammen mit zwei anderen von den Cheruskern vernichtend geschlagen. Arminius. Was sagt der Führer?

„Auch unser erster Freiheitsheld, Arminius, war einst römischer Ritter, sein Bruder bekleidete sogar im römischen Staat eine hohe Stelle.

Im Laufe der mehrhundertjährigen Berührung mit diesen Germanen war in Rom eine große Wertschätzung des germanischen Menschen eingetreten, und es ist bezeichnend, daß in Rom die blonden Frauen vorgezogen wurden, weshalb sich viele dunkelhaarige Römerinnen die Haare blond färbten. So floß in langen Zeitläuften ein Blutstrom aus Germanien nach Rom und frischte die dortige Führerschaft stets mit neuem Blute auf. […]

Erst unter den Einwirkungen des germanischen Geistes hat nach und nach das Christentum seinen offen bolschewistischen Charakter verloren; es ist einigermaßen tragbar geworden. […] Das Christentum hat für tausend Jahre das Aufblühen der germanischen Welt niedergehalten.“

Erst nach dem 17. Jahrhundert habe Deutschland annähernd das Niveau erreicht, das die Römer bis zum Einbruch des Christentums gehabt hätten.

Wie auch immer, die 17 ist in Italien nicht gern gesehen. In Gebäuden wird die 17. Etage häufig nicht mitgezählt. Und die Alitalia verzichtet auf die 17. Sitzreihe. Sogar Renault dachte italienisch und bot den R17 in Italien als R177 an.

Außerdem soll sich nach Genesis 7,11, als Noah sechshundert Jahre 2 Monate und 17 Tage alt war, die Sintflut vorgestellt haben. Und mit tiefergestellter 1 kommt mit etwas Phantasie ein Galgenmännlein oder –weiblein ins Spiel: 17. Nicht zu vergessen Galgenqueer.

Sonst noch etwas? Selbstverständlich.

  • Q, der 17. Buchstabe des Alphabets
  • Aufstand vom 17. Juni 1953
  • MH17-Abschuss am 17. Juli 2014
  • Das japanische Haiku besteht aus siebzehn Lauteinheiten.
  • Trick 17
  • 17 und 4
  • Siebzehn Jahr, blondes Haar von Udo Jürgens
  • Bierflaschenöffner, auch 17er-Schlüssel genannt
  • SPIE SAG GmbH Am Alten Galgen 17
  • 17 Thüringer CDU-Mitglieder fordern nach der Landtagswahl Gespräche mit der AfD
  • 17 CIA-Agenten im Iran verhaftet
  • 17. Januar: Geburtstag von Michael Obama
  • 17 russische Kriegsschiffe vor Syrien 2018
  • 17 Bundesstaaten klagen 2018 gegen Trumps Einreisepolitik.
  • 17. August 2017: Terroranschlag mit 13 Toten auf Las Ramblas in Barcelona.
  • Die Feierlichkeiten zur Amtseinführung des Präsidenten starteten am 17. Januar 2017.
  • John Bolton arbeitete 17 Monate als Sicherheitsberater für den Präsidenten.
  • Die zweite Konrad Adenauer (16+01) wird von der Flugbereitschaft 2011 in Betrieb genommen. Und besticht durch ihre Zuverlässigkeit.
  • Halbfinale Brasilien Deutschland 8. Juli 2014 1:7
  • 17. Juli 2007: TAM-Linhas-Aéreas-Flug 3054 rutscht in „São Paulo-Congonhas über die Landebahn hinaus und fängt Feuer. Alle 187 an Bord befindlichen Menschen sterben; am Boden kommen weitere zwölf Menschen ums Leben.“
  • 17. Juli 2006: Bei einem Tsunami an der Südküste Javas werden über 300 Menschen getötet und rund 30.000 obdachlos.
  • 17. August 2002: „Jahrhunderthochwasser“, Überflutung von Zwinger und Semperoper.
  • 17. August 2000: Versteigerung der deutschen UMTS-Lizenzen für den Rekorderlös von 98,8 Milliarden D-Mark.
  • 17. August 1999: Erdbeben von Gölcük, Stärke 7,6 im Nordwesten der Türkei, mit über 17.000 Toten.
  • 17. Juli 1998: Erdbeben der Stärke 7,0 in Papua-Neuguinea, 2.183 Tote
  • 17. Juli 1996: Die Boeing 747 des TWA-Fluges 800 explodiert kurz nach dem Start in New York City. Alle 230 Menschen an Bord sterben.
  • 17. August 1987: Rudolf Heß wird in Spandau geselbstmordet.
  • 17. Juli 1968: Militärputsch im Irak, Gründung des Revolutionären Kommandorats der Baath-Partei, der auch Saddam Hussein angehörte.
  • Am 9. Dezember 1963, nur 17 Tage nach dem Attentat, wurde der FBI-Bericht veröffentlicht.
  • 17. August 1945: Erstauflage von George Orwells Roman Animal Farm.
  • 17. Juli 1936: Beginn des Spanischen Bürgerkriegs.
  • 17. Mai 1933: Der Führer hält im Deutschen Reichstag seine „Friedensrede“. Eine Rede, so die Expertenmeinung, in der er die Öffentlichkeit über seine politischen Pläne getäuscht habe.
  • 17. Juli 1932: „Der Altonaer Blutsonntag fordert 18 Tote und zahlreiche Verletzte.“
  • 17. Juli 1918: Zar Nikolaus II. wird mit seiner Familie in Jekaterinburg ermordet.
  • 17. Juli 1917: Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha wird von König Georg V. in Windsor umbenannt.
  • 17. August 1876: Uraufführung von Richard Wagners Oper Götterdämmerung.
  • 17. August 1852: Gründung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Größtes kulturhistorisches Museum Deutschlands.
  • In den Jahren zwischen 1785 und 1823 unternahm der Dichterfürst „17 mehrwöchige Reisen nach Böhmen“.
  • 17. August 1784: Die Geburtsstunde des Heurigen

Wobei Brand beim Heurigen keine Seltenheit zu sein scheint. Heurigenlokal Pertl-Kreusel, Heurigen Kainz Erben, Heurigen Goldfuß, oder Heurigen in Kleinwiesendorf – alle abgebrannt.

Gebrannt haben auch 6 Fahrzeuge in der Galerie Neustädter Tor in Gießen. Möglicherweise „ein technischer Deffekt“. So die Feuerwehr. Ein orthografischer Defekt. Reine Spekulation die Frage, ob Elektro als Brand-Animateur fungierte. Bislang haben die ARD-fuck-ten-finder sich leider noch nicht gemeldet.

In Tübingen brennt eine kleine Gruppe von Linken darauf, die Eberhard-Karls Universität in Ernst-Bloch-Uni umzubenennen. Die Namensgeber seien ein Antisemit und ein verschwenderischer Monarch gewesen. Graf Eberhard I. (1445-1496) und Herzog Karl Eugen (1728-1793) seien keine Vorbilder für Weltoffenheit gewesen. Dafür, weil links, aber Ernst Bloch. Der war 1949 auf einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Leipzig berufen worden, kam allerdings mit der SED-Führung nicht zurecht und kehrte nach einer Reise in den Westen nicht mehr zurück.

Wenn die Materie blühe, könne auch schon mal Geist dabei sein. So Ernst Bloch:

„Leben wie Denken sind Bewegungsformen einer höher qualifizierten Materie und der Geist kein total Anderes, gar dualistisch Entgegengesetztes, sondern deren >höchste Blüte<.“

Höher qualifizierte Materie. Darauf muss man erstmal kommen.

Gibt es eigentlich einen Ort, wo man besonders viel höher qualifizierte Materie findet? Selbstverständlich. Berlin ist die „Hauptstadt der Hochqualifizierten“. Sagt die Bordkapelle:

„In Friedrichshain-Kreuzberg liegt der Anteil der Bildungs-Bürger bei 58 Prozent – der Spitzenplatz.“

Doppelt so viel wie im bundesdeutschen Durchschnitt.

Außerdem gebe es eine Korrelation von Alter und Bildung, so Jörg Feilbach, Mikrozensus-Experte vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Je älter, umso doofer. Kann man auch döfer sagen? Ja. „Zu dem umgangssprachlichen Ausdruck lauten Komparativ und Superlativ meist doofer und doofste, aber manchmal auch döfer und döfste.“ Da darf es einen dann auch nicht wundern, dass die Oma im Hühnerstall Motorrad fährt.

Dafür leistet man sich in Neukölln als muslimischer Mann gerne mal mehr Ehefrauen als im bundesweiten Durchschnitt.

Damit die ganz Doofen endlich Klima kapieren, fährt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung jetzt ganz große Zahlen auf. Aufgehängt an einem Litergefäß. Wie viel CO2 steckt den in einem Liter Luft?

„[I]n jedem Liter eingeatmeter Luft stecken 3.432.000.000.000.000.000 CO2-Moleküle fossiler Brennstoffe. Gesundheitsschädlich ist das zwar nicht – aber man muss es wissen, um den Klimawandel zu verstehen.“

Über 3 Trillionen. Da bekommen 0,038 Prozent gleich mal ein ganz anderes Gesicht. Mein lieber Schwan.

Da machen sich die 25 Millionen Euro aus Deutschland, mit denen die türkische Besatzungszone in Nordsyrien finanziert wird, richtig mickrig aus. Und eine Million Straftaten durch Facharbeiter machen sich gleich noch mickriger aus. Und gar keine Straftat ist das „Umweltsau“-Lied. So die Staatsanwaltschaft Köln. Und wo man gerade dabei ist, für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gelte sowieso das Gebot der Staatsferne und der Unabhängigkeit. So die Bordkapelle. Sowieso:

„Egal was kommt, es wird gut, sowieso
Immer geht ’ne neue Tür auf, irgendwo
Auch wenn’s grad nicht so läuft, wie gewohnt
Egal, es wird gut, sowieso“.

Idlib, die letzte Rebellenhochburg Syriens, …:

„… die mit russischer Hilfe nach und nach von den Truppen des Präsidenten Baschar al-Assad erobert wird. Nun wollen die verzweifelten Zivilisten die internationale Gemeinschaft mit einer Protestaktion zum Handeln bewegen.“

700.000 Menschen auf gepackten Koffern. Das Motto der Protestaktion: „Von Idlib nach Berlin“. Wegen Assads Chemiewaffen. Damit die Chemie in der Hauptstadt noch mehr stimmt. Ein kleiner Exodus für Syrien, ein großer Hochqualifizierten-Schub für die Hauptstadt.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Chemie und Glück? Selbstverständlich:

„Glück ist, wenn die Chemie stimmt. Hirn und Hormone müssen zusammenspielen, um gute Gefühle zu erzeugen. Die Molekularbiologen haben herausgefunden, wie Sex und Schokolade Glücksgefühle auslösen, und warum Männer leichter glücklich zu machen sind als Frauen.“

Erforscht durch die Hintertür. An Hand von Depressionen. Gemütsmoleküle, Neurotransmitter, fungieren als Brückenbauer zwischen den Nervenzellen. Rund tausend chemische Gefühls-Boten arbeiten festangestellt für das Hirn. Oxytozin ist zum Beispiel fürs Vergnügen beim Orgasmus zuständig.

Wobei Glück bei Harald Juncker keine Boten, sondern nur zwei Komponenten braucht:

„Keine Termine und leicht einen sitzen [haben].“

Das Junckersche-Motto wurde von Thomas Kemmerich am 5. Februar am kurzen Ende zunächst falsifiziert. Er hatte einen Termin in Thüringen und Glück. Der FDP-Mann wurde mit den Stimmen von CDU und AfD zum Ministerpräsidenten gewählt. Woraufhin die Linke-Landesvorsitzende Susanne Henning Haltung bewies und ihm den für Bodo Ramelow gedachten Blumenstrauß vor die Füße warf:

„So geht Haltung! @SusanneHennig wirft den Blumenstrauß vor den Füßen von #Kemmerich ab, der soeben mit den Stimmen der Faschisten gewählt wurde. Danke! #thueringen #MPWahl #fckafd“

Ist fckafd chemisch verwandt mit dem Halogenkohlenwasserstoff FCKW, der seit dem 1. August 1991 wegen des Ozonlochs verboten ist?

Es begann mit 17. Q Deutschland – Patrioten am Mischpult. So Veikko Stölzer. Aber bitte …:

„… [m]elde dich an, um dein Alter zu bestätigen. Dieses Video ist eventuell für einige Nutzer unangemessen.“

Jedenfalls sei „das […] erst der Anfang“. So die Bordkapelle, die grenzenlosen Opportunismus bei der FDP verortet. Das sei ein Tabubruch. Die Machtübernahme der Nazis habe 1930 ebenfalls in Thüringen begonnen. So die Bordkapelle. „75 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus paktierten die ‚Bürgerlichen‘ wieder mit den Rechtsextremisten“, heiße es im Landtag. „Ein Tabubruch, geschichtsvergessen. […] Endstation Buchenwald“, so Peter Frey. Thomas Kemmerich, „[e]ine Glatze, die in Geschichte aufgepasst hat“.

Und einmal nicht aufgepasst und schon hat die thüringische CDU-Fraktion „gegen die Beschlusslage der Partei verstoßen“. Bombe geplatzt. „Flasche leer… was erlaube Strunz!?“ „Unverzeihlich“ sagt die Bundeskanzlerin. „Das Ergebnis muss rückgängig gemacht werden“. Sofort. Da kann man sich selbst von überzeugen, „von den Vorteilen von Sofort – auch ohne etwas einkaufen zu müssen.“ Einfach durch das „Demo-Zahlformular“ klicken.

Ohne einzukaufen durfte sich Thomas Kemmerich davon überzeugen, dass das Unglück dem kurzen Glück manchmal auf dem Fuße folgt. Kanzler*innen-Machtwort, mit Glottisschlag. Und man weiß ja, wie es gehen kann, philosophisch gesprochen:

„Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu.“

Nun hat Thomas Kemmerich sein Amt schon wieder aufgeben. Erst Samstag, dafür aber mit sofortiger Wirkung. Der aus formellen Gründen verzögerte Rücktritt, hatte zu laut mit den Hufen gescharrt. Die Bitte, zunächst den Ältestenrat am 18. Februar einzuberufen, Makulatur in Vollzug. Was soll uns das sagen?

Das Junckersche Motto auf dem Dienstweg verifiziert. Par ordre du Mutti. Und Hosianna gibt’s vom RTL/ntv Trendbarometer:

„FDP stürzt auf fünf, AfD auf neun Prozent.“

Aber was wird nun aus Plan A und Plan B? Plan A, die Vertrauensfrage, könne nun nicht mehr greifen, so der Jenaer Verfassungsrechtler Michael Brenner. Solche Fragen könne ein zurückgetreten wordener Ministerpräsident gar nicht mehr stellen. Und für Plan B, Auflösung des Parlaments, brauche es nach der Landesverfassung eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Bleibt noch „Plan C Kompetenzentwicklung“. Vertrau dem Plan! Mit Souveränitäts-Garantie im Vorhinein:

„Ehrlich gesagt habe ich mich noch nie vorher so souverän und unaufgeregt gefühlt…. Vielen Dank noch mal“.

Die Zahnpasta ist aus der Tube. Rot-Weiß-Erfurt ist aus Solidarität in die Insolvenz gegangen. Der Spielbetrieb ist bis auf Weiteres eingestellt.

Bis auf weiteres – empfohlene Schreibweise, obwohl bis auf Weiteres auch geht – wird gekriselt. Krisengipfel in Berlin. Julia Klöckner will rechtliche Schritte einleiten. „Hähnchenschenkel für 20 Cent pro 100 Gramm, das ist unanständig.“

Damit Muslime es beim diesjährigen Fastenbrechen ordentlich krachen lassen können, stellt ihnen die Stadt München das Oktoberfest-Areal, die Theresienwiese, zur Verfügung. „Zuletzt fand das Fastenbrechen im Luitpoldpark statt“. Aber die Örtlichkeit sei nun zu klein geworden.

Woher hat die Wiese eigentlich ihren Namen? Von Therese Charlotte Luise Friederike Amalie von Sachsen-Hildburghausen. Ab 1825 Königin von Bayern:

„Therese, evangelisch aufgewachsen in der ‚großzügigen, europäisch orientierten Gesellschaft des alten Reiches‘, heiratete, beinahe Gemahlin Napoleons, 1810 den bayerischen Kronprinzen Ludwig. Aus Anlass ihrer Hochzeit begeht man bis heute das Oktoberfest auf der Theresienwiese.“

Nach Feiern ist den Demokraten seit geraumer Zeit nicht zumute. Der Freispruch des Präsidenten – …:

„… eine Niederlage für die Demokratie […] Klar ist jedoch eins: Neue Details werden herauskommen. Insider werden plaudern. Neue Bücher werden veröffentlicht. Wenn irgendwann die Geschichte der politischen Skandale der Trump-Regierung geschrieben ist, werden sich 51 Senatoren und eine gesamte Partei dafür verantworten müssen, dass sie einen überführten Täter freisprachen. Ob nun aus Feigheit oder Kalkül oder Opportunismus.“

Die Bordkapelle, wie sie schreibt und schreit – ob nun aus Feigheit oder Kalkül oder Opportunismus.

Was ist eigentlich mit Corona? Gute Frage. Ein bisschen ist die Luft raus. Die Aktienmärkte sind auf Höhenflug, obwohl RTL den Liveticker weiter beatmet. Und obwohl die Gesamtproduktion massiv eingebrochen ist. Der chinesische Arzt Li Wenliang, der vor Corona warnte, ist tot. Gestorben „an den Folgen seiner Infektion mit dem Virus, welches derzeit die Welt in Atem hält“. Ein Glück für die öffentliche chinesische Ordnung, die der Augenarzt nun nicht mehr stören kann.

Sollte sich jemand am öffentlichen CO2-Austoß seines Autos stören, kann er nun ab sofort mit Shell klimaneutral Auto fahren:

„Shell-Kunden können künftig ihren CO2-Ausstoß mit einem Aufpreis auf den Spritpreis ausgleichen.“

Klima-Achtsamkeit an der Zapfsäule.

Wobei Achtsamkeit gefährliche Folgen haben kann. Sagt die Bordkapelle. Der „Totalitarismus der Selbstoptimierung“. Mindfulness-Revolution. Das Konzept des Molekularbiologen Jon Kabat. Vom Hamsterrad-Ausbrecher zum Selbst-Diktator. „Ronald Purser warnt vor einem schnellen Konsum der Spiritualität“.

Der schnelle Weg zum Braun-werden. Ein gefährlicher Dreiklang: „Meditieren, heilen, Juden hassen“. Die Bordkapelle klärt auf: Das sei „[e]in eleganter Weg, Menschen an rechtsradikale Gedanken heranzuführen“. Jeder Zweite glaube an Verschwörungstheorien und jeder Dritte halte Politiker für Marionetten. Eine Seuche. Corona Kindergeburtstag dagegen. Wie viele Normale bleiben da eigentlich noch übrig? 16,7 Prozent? Gibt es Schnittmengen? Was würde Adam Riese dazu sagen?

Da klingt es wohltuend normal, dass beim Wiener Opernball in diesem Jahr erstmals zwei Frauen als Debütantenpaar den Eröffnungswalzer mittanzen. „Die Voraussetzung, einen Linkswalzer tanzen zu können“, sei erfüllt, so die Pressestelle der Wiener Staatsoper.

Wertewandel. Die Reisescham ist im Kommen, die Flugscham geht bereits um. Urlaub außer Haus unter Druck. Sagt Ferienforscher und Konsumpsychologe Martin Lohmann, Leiter des Instituts für Tourismusforschung in Nordeuropa. 73 Prozent der Flugreisenden hätten ein mehr oder weniger schlechtes Gewissen wegen des Klimas, 72 Prozent teilten dieses Gefühl nicht. Was sagt der Philosoph?

„Das Tor gehört zu 70 % mir und zu 40 % dem Wilmots.“

Mit 26,2 Prozent der Stimmen wurde Pete Buttigieg bei der Pannen-Vorwahl in Iowa 0,1 Prozent vor Bernie Sanders platziert, der auf 26,1 Prozent gebracht wurde. Hilfreich dabei eine brandneue, ungetestete mobile Anwendung der Firma Shadow, im Schnellverfahren entwickelt. Man bedauere aufrichtig die Verzögerung bei der Berichterstattung über die Ergebnisse und die Unsicherheit, die diese bei den demokratischen Kandidaten verursacht habe. Shadow, ein von den ehemaligen Hillary-Clinton-Kampagnenmitarbeitern Gerard Niemira und Krista Davis gegründetes Start-up. Pete Buttigieg ist bei Shadow mit 42.500 Dollar dabei. Für Software-Rechte und Abonnements.

Ist Pete eigentlich eine Abkürzung? Selbstverständlich. Die Abkürzung für Polyethylenterephthalat. Und die Wahl-App? Eine Empfehlung für Thüringen.

Hat der Führer etwas gesagt?

„Ich habe gesagt: Verrückt!“

„[Es] braucht […] nur ein Orkan zu kommen und alles fliegt zusammen wie ein Kartenhaus.“

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