Ein Hasardeur ist jemand, der seine Rechnung mit dem Risiko vom Schicksal schreiben lässt. Ein Sensations-Sucher. Wobei Sprache der Täter. Marvin Zuckermann spricht deshalb von „Sensations-Seeker“. Immer auf Reizmaximierung gepolt. Abgeleitet von hasart (altfranzösisch) bzw. hazard (altenglisch). Ein Würfelspiel, gespielt mit zwei Würfeln. Zum Inbegriff des Glücksspiels schlechthin im 17. und 18. Jahrhundert geworden.
„Aus dem Glücksspielbereich fand der Begriff auch Eingang in die Psychologie, die Philosophie“ sowie in den Fußball. Während Eden Hazard für Real Madrid spielt, ist sein Bruder Thorgan für Borussia Dortmund unterwegs.
Unterwegs waren 1998 auch zwei amerikanische Jetpiloten nahe dem Ort Cavalese in den Dolomiten. Zwei fliegende Hasardeure, deren Spieleinsatz – die Leben von 20 Gondel-Passagieren – an das Schicksal ging. Beim Versuch „eine Seilbahn zu unterfliegen und diese waghalsige Tat auf Video zu dokumentieren, um sich damit in ihren Fliegerkreisen als tollkühne Piloten zu empfehlen“, durchtrennte die Maschine „das Tragseil der Bergbahn und riss 20 Menschen mit ihrer Gondel etwa hundert Meter in die Tiefe und in den Tod.“
Mad Mike Hughes, der „weltbeste Hasardeur“ ist nun auch tot. Abgestürzt, beim Versuch zu beweisen, dass die Erde eine Scheibe ist:
„Das Unglück ereignete sich vor laufenden Kameras, da der Flug für eine neue Serie mit dem Titel ‚Homemade Astronauts‘ (Hausgemachte Astronauten) gefilmt werden sollte.“
Ein hausgemachtes Unglück.
Hausgemacht auch der Brand in einer Heidelberger Facharbeiter-Unterkunft. Ein 18-jähriger Marokkaner hatte mehrere Matratzen in Brand gesetzt:
„Das Feuer griff schließlich auf dort gelagerte Holzteile, eine Tür sowie die Decke und Elektrokabel über und setzte diese ebenfalls in Brand. Der Brand konnte durch die Feuerwehr gelöscht werden. In dem Haus befanden sich zur Brandausbruchszeit mehrere Personen, darunter auch gehbehinderte Menschen. Diese wurden jedoch durch Sicherheitskräfte rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Das Wohngebäude ist nicht mehr bewohnbar.“
Auch Mad Mike war in der Vergangenheit zeitweilig gehbehindert, nachdem er sich mit einer Rakete eher weit als hoch weggeschossen hatte. Danach konnte er wochenlang an Krücken gehen. Mad Mike glaubte nicht an Schwerkraft. Mit ihm haben sich auch seine bescheidenen irdischen Zukunftspläne verabschiedet. Er wollte Gouverneur von Kalifornien werden.
Ob Elon Musk Gouverneur von Kalifornien oder vom Mars werden will, ist nicht bekannt. Aber er hat nun eine Literaturempfehlung gegeben: Isaac Asimovs „Foundation“-Zyklus. Der Stiftungs-, Gründungs-, Grundlagen-Zyklus.
Gestiftet hat Isaac Asimov 1942 auch die Grundregeln der Robotik. Die Robotergesetze:
„1. Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
2. Ein Roboter muss den Befehlen gehorchen, die ihm von Menschen erteilt werden, es sei denn, dies würde gegen das erste Gebot verstoßen.
3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange solch ein Schutz nicht gegen das erste oder zweite Gebot verstößt.“
Später noch ergänzt um das nullte Gesetz:
„Ein Roboter darf der Menschheit keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass der Menschheit Schaden zugefügt wird.“
Gut. Die Modalverb-Familie ist da natürlich etwas flexibel. Wenn dürfen gerade nicht kann, springt sollen oder mögen gerne mal ein. Oder bei Bedarf auch mal können oder wollen. Für eine gesunde Dehnbarkeit. Wie im richtigen Leben:
„Die Realität ist, dass das Gesetz in viele Richtungen dehnbar ist und dass die Justiz, die diesem Gesetz Geltung zu verschaffen hat, keineswegs blind und unempfindlich ist für das politische Klima, in dem sie arbeitet, und für die oft sehr konkreten Erwartungen, ja Forderungen, mit denen sie von Seiten der Politik konfrontiert wird.“
So die Bordkapelle. Was sagt der Philosoph?
„Wenn sich jemand dehnen will, soll er nach Dänemark fahren. Bei mir wird gelaufen, da kann keiner quatschen.“
Gut. Und der gemeine Roboter ist inzwischen künstlich intelligent genug, um modal adaptiv zu denken und zu dehnen. Einerseits. Andererseits gemein, weil der künstliche intelligente Roboter Vorurteile hegt:
„Das fanden Forscher um Aylin Caliskan von der Princeton University heraus. Sie stellten dabei GloVe, eine Sprach-KI für die Analyse von semantischen Zusammenhängen, auf die Probe. Dabei griffen sie auf eine psychologische Methode zum Registrieren von Vorurteilen zurück, den Impliziten Assoziationstest, – und passten ihn für die Untersuchung der KI an. Wie sich herausstellte, eignete sich das Programm anhand von Standardtexten aus dem Internet menschliche Vorurteile an. So hielt es zum Beispiel typische afro-amerikanische männliche Vornamen für eher unangenehm; Namen, die unter Weißen üblich sind, betrachtete es als eher angenehm. Auch verband es männliche Namen eher mit Mathematik und weibliche eher mit Kunst. KI-Systeme übernehmen also beim Lernen aus Datensätzen auch die darin enthaltenen Stereotypen.“
Von alten weißen Männern. Der künstlich intelligente Roboter – ein übler Rassist und Nazi.
Um der Gefahr zu begegnen, sich möglicherweise einmal einem künstlich intelligenten unsterblichen Diktator unterwerfen zu müssen, empfiehlt Elon Musk die Verschmelzung von Mensch und KI.
Das die Lehre, die der SpaßX- und Tesla-Chef nach eigenem Bekenntnis aus der Lektüre Isaac Asimovs gezogen habe. Das sei nötig, um die Zivilisation zu verlängern und das dunkle Zeitalter abzukürzen, wenn es denn komme.
Und die Firma für die Mensch-Maschine-Liaison gibt es auch schon: Neuralink. Ein paar Löcher in den Schädel und 1.500 Elektroden implantiert. Bei Ratten habe das schon recht ordentlich geklappt:
„Dem Unternehmer schwebt eine Art App-Store vor, über den sich Nutzer des Systems neue Fähigkeiten sozusagen direkt in ihr Hirn laden können.“
Wunderbar.
Das dunkle Zeitalter. Was sagt die Kinderzeitmaschine? Das dunkle Zeitalter habe von 1.200 v. Chr. bis 800 v. Chr. gedauert. Die Zeit der Epen Homers. Der Untergang Troias, die Irrfahrten des Odysseus. Und das war’s auch schon. Der Rest dunkel. Noch dunkler allerdings das Mikro-Zeitalter von 33 bis 45.
Andererseits Kaliyuga. Das Zeitalter der Unwissenheit, des Streites, der Lüge und der Spaltung. Das dunkle Zeitalter. Die schlechte Nachricht:
„Im kali-yuga besitzen die Menschen nur wenig Intelligenz, ein schlechtes Gedächtnis, keine Barmherzigkeit, sind immer gestört.“
Die gute Nachricht: Es begann vor ca. 5000 Jahren und endet bald. In 427.000 Jahren. Es besteht also Hoffnung.
„Bis dahin wird die Welt von Kali […] regiert. Kalis Aufenthaltsorte sind hauptsächlich Spielhöllen, Bordelle, Kneipen, Schlachthäuser, Börsen etc., Orte wo Geld und Gold, Prostitution, Berauschung etc. vorherrschen.“
Heute lügt der Wähler sogar beim „Exit-Poll“. Um angenehm aufzufallen. Nebenwirkung einer durch den Windkanal gegangenen veröffentlichten Meinung.
Exit Poll. Was ist denn das? Die Befragung der Wähler nach dem Urnen-Abgang. Gibt es eigentlich einen Exit-Proll? Gute Frage. Sicher scheint, …:
… „dass es mehrere Arten von Prolls gibt. Den ‚alten‘ Proll mit Vokuhila, Jogginghose, Badelatschen und Unterhemd. Dann gibt es noch den Neo-Proll. Der ist prinzipiell braun gebrannt, trägt oft goldene Ohrringe und fährt ein gepimptes Auto.“
Vokuhila? Vorne kurz, hinten lang. 1982 bis 1987 voll im Trend und dann immer wieder aufgewärmt. Zum Beispiel von Dieter Bohlen, Matthias Reim, David Hasselhoff, Wolfgang Petry, Chuck Norris, Rudi Völler oder Patrick Swayze. Gern auch in Kombination mit Oliba – Oberlippenbart.
Wie auch immer, bei der gemeinen Befragung liegt die Wahrheit an der Kandare der Kantar-Gruppe. Der Marktforschungsarm der WPP-Gruppe, der weltweit dominierenden Medienholding, eng verbandelt mit dem großen Philanthropen George Soros. Unter dem WPP-Dach befinden sich so bekannte Namen wie „Emnid“ und „infratest-dimap“ sowie „t-online“, „ströer-media“ und „Scholz & Friends“
„60 Prozent der Deutschen seien überzeugt, dass die AfD eine Mitverantwortung für rechtsextremistische Gewalttaten wie die in Hanau trägt.“
Die Wahrheit von Kantar.
Die Wahrheit über Kali ist, dass er beinahe noch vor Anbruch seines Zeitalters seinen Kopf verloren hätte. Am Ende des dvāpara war Mahārāja Yudhishhtira, der die Welt regierte, wieder einmal auf Reisen, als er sah, dass Kali sich an einer Kuh verging. Yudhishhtira bereit, Kali mit seinem Schwert einen Kopf kürzer zu machen, ließ sich vom Wimmern und Betteln Kalis schließlich erweichen und befahl ihm dorthin zu gehen, wo „Geld und Gold gehortet werden, wo Menschen dem Glücksspiel, der Berauschung, der unzulässigen Sexualität und dem Fleischgenuß frönen“. Allerdings großes Problem für Kali, da überall noch Rechtschaffenheit herrschte. Und so musste er sich geschlossen halten. Bis zu Yudhishhtiras Tod. Heute ist Kali überall zuhause.
Was sagt der Führer?
„Wir hatten ein Kali-Monopol. Wir kriegen jetzt dazu ein Brot-Monopol, Kohle, Eisen, Holz.“
Wobei Kali nicht zu verwechseln ist mit Kali. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Je nachdem, ob mit langem oder kurzen a:
„Kali kommt von Kala, der Zeit aber auch von Kala, die Dunkle. Währenddessen Kali letztlich das Schlechteste heißt. Kali mit kurzem a ist im indischen Würfelspiel der schlechteste Wurf. Währenddessen Kali mit langem a, die göttliche Mutter ist.“
Kali zerstört alles: Ansehen, Reichtum, Macht und Sicherheit. Wobei positiver Effekt. Kali öffnet die Augen, löst von der Verhaftung an alles Irdische. „Und damit auch wieder vom Kali Yuga.“
„Augen auf“ – ein Lied von Sarah Connor. Erschienen am 18. November 2016. Was soll uns das sagen?
Die Inder kennen Maya – häufig negativ verwendet im Sinne von universeller Täuschung und Verblendung. Aber ob die Maya die Inder und Kali kannten? Jedenfalls fällt die indische Zählung des Kali-Yugas mit dem „Start des großen Zyklus’ in der Maya-Zeitrechnung (13 x 144 000 Tage = 5.200 Jahre à 360 Tage)“ zusammen. Um 3.100 v. Chr.
Vedische Schriften sprechen versteckt, wie auch der „Maya-Kalender“, von einem 5.000 Jahre währenden dunklen Unterzyklus. Und der sei seit 2012 beendet. Wobei kleines Chronologie-Problem: Die Geschichtsschreibung liebt Phantomzeiten. Die Karolinger vor Karl dem Einfältigen seien der Geschichtsschreibung eingefallen, weil es gerade so gut passte, so die These. Und wegen Leo III.
Was dem 29-jährigen Maurice P. eingefallen ist, mit seinem Auto in einen Rosenmontagszug zu fahren und 60 Menschen teils schwer zu verletzen? Die Polizei rätselt in alle Richtungen. Man gehe von einem Anschlag aus. Man gehe von Vorsatz, aber nicht von einem Anschlag aus. Und „[b]ei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht um den Täter […] Teilen Sie keine Falschnachrichten!“ So die Polizei. „Kinder kamen […] und sagten, es habe ,Plopp, plopp, plopp‘ gemacht, immer wenn das Auto einen Menschen überrollt hatte.“ Landrat Dr. Reinhard Kubat zu BILD.
„Plopp – Das Tischtennis-Magazin für Hessen“. Plopp – Werner, die „Rückkehr des Bügelverschlusses“. Die Wiederentdeckung des Vorteils, das Rest-Bier ein bisschen frischer zu halten.
Ein bisschen mehr als plopp gemacht hat es in China. Ob es die Büchse der Pandora, ein Sack Reis oder eine Großreinemach-Aktion ist bzw. war, man wird sehen. Allerdings droht vielen der 18 Millionen kleineren Firmen im Zuge der Zwangspause das Geld auszugehen. Was soll uns das sagen? Die Hilfe der Pinyin Zhōngguó Rénmín Yínháng, auch People’s Bank of China oder kurz PBOC – ein Tropfen auf den heißen Stein. Milliarden sind nicht genug. Die chinesischen Kleinunternehmer sitzen auf 5.400 Milliarden Dollar Schulden.
In Hongkong gibt es bereits „Helikoptergeld“. 1.300 USD für jeden Dauerbürger. Milton Friedmans Gedankenexperiment, aufgefrischt von Ben Shalom Bernanke, aus der akademischen Diskussion entlassen und nun angekommen in der 1997 bereits entlassenen Kronkolonie. Der Schlusspunkt quantitativer Lockerung.
Nicht mehr so locker dürfe man nun das China-Virus sehen. So Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Die Lage habe sich leider in den letzten Stunden geändert, das müsse man leider sagen. Man fordere jetzt die Bürger zu mehr Wachsamkeit beim Husten auf. Wobei Husten nicht gleich Corona heiße. Allerdings könnten im Ernstfall auch ganze Städte abgeriegelt werden. Zum Beispiel Berlin. Nach chinesischem Vorbild. So Andreas Geisel, Berlins Innenminister. Die Hauptstadt als Corona Geisel. Abgeriegelt. Eine charmante Idee.
Der lange Zeit mühsam und intensiv beatmete Liveticker läuft nun auf Steroiden und endlich zur Höchstform auf: Um 4:25 überwindet eine Virus-Patientin die Blockade und reist einfach nach Peking. Um 5:28 legt Corona Irans Tourismus lahm. Um 6:47 Uhr geht der Gouverneur der Lombardei in Quarantäne. Um 6:19 Uhr infiziert sich eine Japanerin zum zweiten Mal. Um 7:04 Uhr fahnden NRW-Behörden nach Karnevalisten aus Gangelt. Um 8:00 Uhr gibt es vier Verdachtsfälle an der Schule des britischen Royal-Nachwuchses. Um 9.00 Uhr erreicht der Erreger Dänemark. Um 10:22 Uhr entsendet China eine „Enten-Armee nach Pakistan“. Und um 10:51 Uhr „bricht sich [Britney Spears] lautstark den Fuß“. Und „Mario Giordano fragt, ist es nach 18 Uhr gefährlicher“, das Virus? Und der „Papst hustet und meldet sich krank“.
Noch etwas? Ja.
„Fakt ist: Wir haben wenige Fakten. Viel wichtiger ist, wie wir mit diesen Halbinformationen umgehen.“
Was lehrt die Vergangenheit? Was lehren Vögel- und Schweinegrippe?
„Wirkung der Medikamente = 0. Nebenwirkungen = unzumutbar. Die tödliche Pandemie = völlig harmlos. Die Reaktion der WHO: ‚Wir haben viel richtig gemacht.‘”
Bei Millionen-Zuwendungen durch die Impfindustrie lässt sich das selbstverständlich nicht von der Hand weisen. Gut. Und wie sollte man die Ratschläge der WHO einordnen? Wie Tipps zur gesunden Ernährung von Coca Cola.
Philip Haney war kein Karnevalist aus Gangelt, sondern er hatte bis zu seiner Pensionierung für das Heimatschutzministerium gearbeitet. Er starb im Alter von 66 Jahren an einem Highway. An einer selbst zugefügten Schussverletzung. So das Sheriff-Büro von Amadour County.
Philip Haney, Autor von „See Something, Say Nothing: A Homeland Security Officer Exposed the Government’s Submission to Jihad“ – Etwas sehen, nichts sagen: Ein Beamter des Heimatschutzes enthüllt die Unterwerfung der Regierung unter den Dschihad -, ein offener Kritiker der Obama-Regierung.
Philip Haney hatte arabische Kultur und Sprache studiert. Spezialgebiet islamische Theologie und Strategie und Taktik der globalen islamischen Bewegung. 2002 gehörte er als Landwirtschaftsbeamter für Zoll und Grenzschutz zu den Gründungsmitgliedern des Heimatschutzministeriums. Zuvor hatte er als Wissenschaftler im Nahen Osten gearbeitet. Philip Haney – ein Aufdecker. Nun abgedeckt im Leichenschauhaus.
Im Leichenschauhaus sind auch bereits einige demokratische Kampagnen gelandet. So etwa die von Elizabeth Warren. Sie sei in das Rennen mit Glaubwürdigkeit sowohl als Insiderin als auch als Außenseiterin eingestiegen, als Anti-Korruptions-Kreuzritterin mit Erfahrung in den bizarren Folklorewegen Washingtons. Sie sei eine Kandidatin mit Leidenschaft und Substanz, eine Kämpferin, die politische Vorschläge schneller ausspucke als Präsident Trump Verschwörungstheorien.
Im Herbst seien dann ihre Umfragewerte gemeinsam mit der Spendensammlung abgerutscht. Und nun sei sie in Iowa zunächst auf einem enttäuschenden dritten Platz gelandet, gefolgt von einem düsteren vierten Platz in New Hampshire. Ein Vorab-Nachruf der Bordkapelle: The New York Times. Auch wenn die Kampagne von Frau Warren noch lange nicht tot sei, aber sie werde jetzt in dem gedämpften Ton diskutiert, der Schwerkranken vorbehalten sei.
Nicht so Bernie Gulag Sanders, der die demokratische Kandidaten-Phalanx gerade richtig aufgemischt hat. Hohe Zeit für Mike Blumenberg, einen verstaubten Essay aus dem Regal ziehen zu lassen. Bernie Sanders habe in dem 1972er-Essay – geschrieben für den Vermont Freeman, eine alternative Zeitung – Frauen erwähnt, die über Vergewaltigungen phantasierten.
Ein kleiner Ausschnitt. Die ersten drei Abschnitte:
„A man goes home and masturbates his typical fantasy. A woman on her knees, a woman tied up, a woman abused.
A woman enjoys intercourse with her man — as she fantasizes being raped by 3 men simultaneously.
The man and woman get dressed up on Sunday — and go to Church, or maybe to their „revolutionary“ political meeting.“
Ein Mann geht nach Hause und masturbiert zu seiner typischen Fantasie. Eine Frau auf den Knien, eine Frau gefesselt, eine Frau missbraucht.
Eine Frau genießt den Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann – sie phantasiert, von 3 Männern gleichzeitig vergewaltigt zu werden.
Der Mann und die Frau verkleiden sich am Sonntag – und gehen in die Kirche oder vielleicht zu ihrer revolutionären politischen Versammlung.
Heißt es eigentlich der oder das Essay? Beides geht. Der Essay „ist eine geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden.“ Eine geistreiche Abhandlung.
Noch etwas? Selbstverständlich. Frauen bekämen Krebs, weil sie zu viele Orgasmen hätten und Kleinkinder sollten nackt herumlaufen und die Genitalien anderer berühren, um sich vor Pornos zu schützen. Überhaupt könnten Geschlechterrollen eine beunruhigende Dynamik im Sexualleben der Menschen erzeugen.
Jesus hilf! Da kann nur noch ein Tauber helfen. Es ist die Männlichkeit, die toxisch ist. Die Männlichkeit der alten weißen Männer. Von Erektionsproblemen alter Männer mag ein Tauber gar nichts hören. Es gelte, mit seinen Problemen herauszukommen und „Schwäche [zu] zeigen. Jesus sei für Männer ‚ein ganz cooles Vorbild‘.“ Wunderbar. Hatte Jesus Erektionsprobleme?
„Sie sollten Hotagra 120mg [nehmen], wenn Sie im Bett wieder Spaß haben wollen und keine Erektionspannen mehr erleben möchten.“
Ob es auch bei Wahlpannen hilft, ist nicht bekannt. In Hamburg gab es bekanntlich eine ganze Serie. Freiwillig geholfen haben bei der Auszählung der Stimmen auch einige FFF-Aktivisten, darunter auch Luisa Neubauer.
„In einem Wahlbezirk in Eimsbüttel sind angekreuzte Wahlkreisstimmzettel versehentlich im Altpapier gelandet – und später von der Müllabfuhr abgeholt worden.“
Was ärgerlich, aber nicht mandatsrelevant sei, so Landeswahlleiter Oliver Rudolf. Die meisten Stimmzettel hätte man wiedergefunden, aber 18 Zettel mit je fünf Stimmen seien nach wie vor verschollen. Was soll uns das sagen?
„Eine weitere ‚unschöne Besonderheit‘“ habe es im Wahlkreis Süderelbe gegeben. Aber auch nicht ergebnisrelevant. In zwei Wahllokalen seien bei der ersten Auszählung der Landeslisten die Wählerstimmen vertauscht worden. Eine Grün-Blau-Gelb-Verwechselung.
Das kann schon mal passieren. Das muss man aushalten können. Das ist wie im Fußball. Nur anders.
„Fußballer, die professionell spielen, müssen Beleidigungen aushalten, das gehört dazu.“
Sagt Prof. Dr. Stefan Chatrath.
„[I]m Sport sei ‚alles erlaubt, solange der gegnerische Spieler physisch nicht so stark geschädigt wird, dass er ausgewechselt werden muss‘.“
Prof. Dr. Stefan Chatrath muss es nun aushalten, dass er von der University of Applied Sciences Europa in Berlin von allen Lehrtätigkeiten als Studiengangsleiter für Sport- und Eventmanagement entbunden worden ist.
„Und das war möglicherweise nur der Anfang.“
Alles geht, alles kann, solange man hinterher noch gehen kann. Das muss man abkönnen. Das sportlich abgeleitete und leicht modifizierte Grundmotto der Swinger-Szene: Alles kann, nichts muss. Im Amerikanischen: „Yes we can“. Genau.
Zum Beispiel beide Augen zudrücken. So wie der der ehemalige Vorsitzende der Liberaldemokraten, David Steel. Bei Kindesmissbrauch. Nun ist er aus der Partei ausgetreten – worden. Der 81-jährige Lord Steel stiehlt sich davon, nachdem ihn die Untersuchungskommission für sexuellen Kindesmissbrauch kritisiert hatte. Er habe es versäumt weiterzugeben, dass der ehemalige Abgeordnete Cyril Smith ein Kinderschänder sei. Weil dies Vergangenheit sei. So Lord Stahl.
Auch in Deutschland geht es mit Stahl kontinuierlich weiter bergab. Das Motto: Wenn du denkst es geht nicht weiter, findet sich für mehr Bergab immer noch ein Kreuzgescheiter.
Thyssenkrupp verkauft die Ertragsperle des Konzerns, die Aufzugssparte, um dem maroden und tiefroten Stahlbereich ein längeres letztes Geleit zu geben. Allein im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte man mit Aufzügen und Rolltreppen „einen operativen Gewinn von 228 Millionen Euro“ erzielt. Die EU-Kommission hatte gut vorgearbeitet, indem sie die lange vorbereitete Fusion der Stahlsparte mit dem europäischen Zweig des indischen Stahlkochers Tata untersagte. Sehr hilfreich bekanntlich auch die stahlkocherfreundliche Energiepolitik der Bundesregierung. Ein weiterer Spielzug, um in der Transformationsliga weiter ganz oben mitzuspielen.
Nicht mehr mitspielen soll, kann, darf Bob Iger, der ewige Disney-Chef. Überraschend kündigte er nun an, „er werde den Vorstandsvorsitz mit sofortiger Wirkung niederlegen.“ Passend zum Weinstein-Urteil. Harvey Weinstein, zu dem Bob Iger gute Kontakte pflegte. Und was die Weinstein-Opfer-Klientinnen angeht, gibt es eine Schnittmenge. Harvey Weinstein, der unter der Obama-Administration ein gern gesehener Gast im Weißen Haus war und den Michael Obama einen wundervollen Menschen nannte.
Was sagt Wikipedia? Bob Iger, nach dem Studium als Wettermann gestartet, arbeitete sich bei ABC ganz nach oben. Im Januar 2000 stieg Iger zunächst zur Nummer Zwei im Disney-Konzern auf, um 2005 die damalige Nummer Eins, Michael Eisner, abzulösen. 2010 wurde er von Obama …:
„… zum Mitglied des President’s Export Council ernannt, einem Gremium, das den Präsidenten in wirtschaftlichen Fragen beraten soll. […] 2016 wurde er von der Fachzeitschrift The Hollywood Reporter zur einflussreichsten Person Hollywoods erklärt.“
Der zum Disney-Konzern gehörige ABC-Nachrichtensender zeichnete bekanntlich verantwortlich dafür, dass Amy Rohrbachs Geschichte über Jeffrey Epstein nicht den hauseigenen Standards entsprach und deshalb nicht gesendet werden konnte:
„[B]ut we have never stopped investigating the story. Ever since, we’ve had a team on this investigation and substantial resources dedicated to it“.
Aber wir haben nie aufgehört, die Geschichte zu untersuchen. Seitdem haben wir ein Team für diese Untersuchung eingesetzt und beträchtliche Ressourcen dafür bereitgestellt.
Und jetzt? Trotz aller Bemühungen: Aus die Maus.
Aus die Zecke kann man in Thüringen und Sachsen nicht sagen. Im Gegenteil. Es gibt drei neue Risikogebiete für die von Zecken übertragene Hirnentzündung FSME. Stadtkreis Dresden, Landkreis Meißen und Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Erst Nazi und jetzt auch noch Zecke. Und „[d]ie Zecke (ahd. zehho oder zecko, englisch tick) hat Karriere im braunen Jargon gemacht.“ Ein altgermanisches Wort, eingepflegt in „die bräunliche Tradition der von Insekten inspirierten Beleidigungen.“ Für linke Autonome und Mitglieder der organisierten Antifa. Spätestens seit 1998 sei die Zecke dann ohne das Adverb links ausgekommen. So die Bordkapelle
Da ist es gut, dass in Zeiten, wo „rechtsextreme Terrorgruppen die Republik“ angreifen, das Gesetz gegen Hasskriminalität das Netzwerkdurchsetzungsgesetz noch einmal erweitert hat.
Nicht hasskriminell waren nach Ansicht des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten die Äußerungen eines 46-Jährigen. Der Mann …:
„… wurde vom Vorwurf der Beleidigung der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli freigesprochen. Die Äußerungen des Mannes im Internet seien noch von der Meinungsfreiheit gedeckt und daher nicht strafbar, urteilte das Gericht. In einem Video soll der Mann Chebli ‚Quotenmigrantin der SPD‘ und ‚islamische Sprechpuppe‘ genannt haben.“
Peter Nygard hält es weniger mit islamischen Sprech- als mit Modepuppen. Nun erklärte der 78-jährige finnisch-kanadische Modemogul seinen Rückzug. „Zuvor hatte bereits die US-Kaufhauskette Dillard’s die Zusammenarbeit mit Nygard aufgekündigt.“ Der Modeunternehmer „soll Mädchen in seinem Anwesen auf den Bahamas vergewaltigt haben“. Gelockt mit Model-Aufträgen und dann unter Drogen gesetzt.
Noch etwas? Selbstverständlich. Der Präsident ist „ein Arschloch“. Sagt wer? David Wright von ABC-News. Pfeife, Depp oder Schwanz geht aber auch: „Cause he’s a dick.” Außerdem sei der Präsident auch noch ein Albtraum. Weil man mit ihm keinen Streit gewinnen könne:
“I mean the people in New York go and hangs out – I mean people in New York are constantly, I think, fascinated by; how can people like Donald Trump? How can people understand – you know, well f**k! Cross the Hudson now and then, and come out and spend some time, and you’ll hear why! You know? And I still think that we, we still don’t understand voters, right?”
Ich meine, die Menschen in New York gehen und hängen herum – ich meine, die Menschen in New York sind, glaube ich, ständig fasziniert davon; wie können Menschen Donald Trump mögen? Wie können die Leute das verstehen – wissen Sie, gut, scheiße! Überqueren Sie ab und zu den Hudson und kommen Sie raus und verbringen Sie etwas Zeit, und Sie werden hören, warum! Verstehen Sie? Und ich denke immer noch, dass wir, wir verstehen die Wähler immer noch nicht, richtig?
Noch etwas? Ja. „Aktueller Winter ist zweitwärmster seit 1881“. Sagt die Bordkapelle. Der Führer von vorne und von hinten.
Hat der Führer etwas gesagt?
„Ich habe gesagt: Verrückt!“
„[Es] braucht […] nur ein Orkan zu kommen und alles fliegt zusammen wie ein Kartenhaus.“
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