Gemengelage am 26. März 2020

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“Präsident in Kriegszeiten“

US-Präsident Donald Trump hat unlängst einmal mehr mit markigen Worten den Spottdrosselschwarm in Aufregung versetzt. Vordergründig im Zusammenhang mit der “Corona-Krise“ bezeichnete er sich selbst als “Präsident in Kriegszeiten“. Hintergrund war der von ihm aktivierte “Defense Production Act“, ein Gesetz, welches der Administration Zugriff und Befehlsgewalt über die Güterproduktion im Land gibt, wie dies an sich nur in Kriegszeiten der Fall ist – dies selbstverständlich zum Zwecke der “Verteidigung“. Die damit verbundene Rhetorik stützend, zwitscherte Herr Trump vergangene Woche:

“Ich will, dass alle Amerikaner verstehen: Wir befinden uns im Krieg mit einem unsichtbaren Feind, doch dieser Feind ist der Tatkraft und Entschlossenheit des amerikanischen Volkes nicht gewachsen …“

In den, seit der Verschärfung der “Krise“ in den USA, nunmehr täglich stattfindenden Pressekonferenzen im Weißen Haus nimmt der US-Präsident nur selten das Wort “Coronavirus“ in den Mund, stattdessen spricht er von “dem Virus“, dem “unsichtbaren Feind“ und zum Trollen der Spottdrosseln gerne auch vom “chinesischen Virus“ (aufgrund dessen ihm von diesen Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen wird …). Da die Zustimmungsrate der US-Amerikaner für die Handhabung der “Coronakrise“ fortlaufend ansteigt, spielen führende Kabelsender inzwischen gar offen mit dem Gedanken, die täglichen Pressekonferenzen aus ihrem Programm zu nehmen oder die Echtzeit-Übertragung frühzeitig abzubrechen.

Sehr zum Missfallen der Denkbetreuer ist das Land in den vergangenen Wochen sichtbar zusammengerückt. Menschen solidarisieren sich mit den rund 3,5 Millionen Fernfahrern, welche die Versorgung und Aufrechterhaltung der Lieferketten sicherstellen, Destillerien haben ihre Produktion auf die Herstellung von alkoholbasierenden Desinfektionsflüssigkeiten umgestellt und führende Automobilhersteller, wie Ford, General Motors und Tesla, haben vom Präsidenten grünes Licht zur Herstellung von Beatmungsgeräten erhalten.

Derweil sind “die Märkte“ auf einer regelrechten Achterbahnfahrt und die Ausschläge mündeten am 24. März 2020 beim DOW im “kräftigsten Tagesgewinn seit 1933“, als der Index nach erheblichen Verlusten an den Vortagen um satte 11,4 Prozent an einem Tag zulegte. Nachdem die Republikaner ihre politischen Gegner zunächst angesichts ausgesprochen dreister und völlig unsinniger Finanzierungsforderungen im Rahmen des US-Nothilfepaketes bloßstellen mussten, wurde das Paket in Höhe von $ 2 Billionen [ja, Billionen!] gestern ohne Gegenstimmen verabschiedet. Enthalten sind unter anderem:

  • Finanzhilfen für den Mittelstand und Niedriglöhner in Höhe von $ 1.200 für jeden Erwachsenen und zusätzlich $ 500 für jedes Kind,
  • eine viermonatige “volle“ Absicherung der mit der Begründung “Corona“ arbeitslos gewordenen Arbeiter,
  • $ 150 Milliarden zur Finanzierung von Kliniken und der Beschaffung von Beatmungsgeräten und Atemmasken und
  • $ 350 Milliarden an Kurzzeitkrediten für kleine Unternehmen, von denen einige Aussicht darauf haben, vollständig erlassen zu werden.

Nachdem Herr Trump bereits vergangene Woche bei einer der täglichen Pressekonferenzen in Aussicht gestellt hatte, den Sieg über “das Virus“ dereinst “groß“ zu feiern, ließ er sein Volk zuletzt wissen, dass er das Land ab Ostern gerne wieder in den Normalbetrieb zurückführen möchte, da “unser Volk zur Arbeit zurückkehren“ wolle. Selbstverständlich gelte das gesellschaftliche Abstandhalten weiterhin und auf “Alte“ werde “schützend und liebevoll aufgepasst“, allerdings dürfe “die Heilung nicht schlimmer als das Problem“ sein. Bei einer offizielle Sterbequote von rund 1,5 % der Infizierten eine nachvollziehbare Position, zumal sich diese Quote vermutlich in den kommenden Tagen deutlich verkleinern wird, da inzwischen größere Mengen an Schnelltests vorhanden sind.

Zwischenzeitlich hat das zuerst im Jahre 1934 von Hans Andersag bei der I.G. Farben synthetisierte Malariamedikament Chloroquin als wirkungsvolles Heilmittel für Coronapatienten die Bühne betreten. In Verbindung mit dem Antibiotikum Azithromycin und Zinksulfat wurden insgesamt 500 Patienten mit Hydroxychloroquin behandelt, wobei es keine Todesfälle, Intubierungen oder Klinikeinweisungen gab und die Atemwege innerhalb von 3 bis 4 Stunden wieder frei waren. Abgesehen von Übelkeit und Durchfall bei etwa jedem zehnten Patienten zeige die Behandlung ansonsten keine Nebenwirkungen.

Weitere Meldungen in Kurzform

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Wie auch hierzulande wird in Übersee in Haftanstalten Platz für Neuankömmlinge gemacht. Reihenweise US-Bundesstaaten schicken Häftlinge nach Hause – wegen “Corona“ …:

Jails Release Prisoners, Fearing Coronavirus Outbreak

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Sexualtriebtäter und Hollywood-Mogul Harvey Weinstein reiht sich in die Gruppe “prominenter“ Namen ein, welche vermeintlich positiv auf “Corona“ getestet wurden:

Harvey Weinstein Tests Positive for Coronavirus

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Nestlé-Chef Mark Schneider treibt seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen gegen eine mögliche Versorgungskrise an: “Bereitet Euch bitte auf das Eintreffen des Sturms vor, denn einschlagen wird er.“:

Nestle CEO tells staff to get ready for coronavirus storm

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Betrachtung

Mit der aktiven Medikamentierung und der Notwendigkeit, die Wirtschaft allmählich wieder hochzufahren, scheint sich aktuell ein gewisser Zeitrahmen zu etablieren. Nachdem nun auch Indien seine (vermeintlich) 1,3 Milliarden Einwohner bis nach Ostern unter Ausgangssperre gestellt hat und sich somit dem überwiegenden Teil der Länder der Welt anschloss, erklärte Wladimir Putin die kommende Woche kurzerhand zum landesweiten bezahlten Urlaub – eine Maßnahme, welche sich gewiss mit Leichtigkeit verlängern ließe. Der US-Präsident möchte Ostern volle Kirchen sehen und das Land im Anschluss wieder in Betrieb nehmen. Und auch hierzulande “denkt“ Herr Spahn darüber nach, wie man das Land nach Ostern wieder hochfahren könnte.

Nach den Massen an praktisch weltweit durchaus drakonisch anmutenden Maßnahmen, welche von der überwiegenden Mehrheit in Ermangelung tiefergehenden Verständnisses als “notwendig“ hingenommen werden, bedarf der Gedanke, dass die ganze Welt nach Ostern einfach wieder in den “Normalzustand“ zurückkehrt, durchaus einer blühenden Phantasie. Der Zeitrahmen scheint derweil gesteckt zu sein und so wird sich innerhalb der kommenden drei Wochen herausstellen, wohin die Reise tatsächlich geht (oder gegangen ist).

Die Spekulatius-Saison findet angesichts des dargebotenen Schauspiels kein Ende. Viele verschiedene Thesen geistern durch das Weltnetz und werden zum Teil mit Nachdruck vorangetrieben. Alle diese Thesen haben jedoch die oben genannte Halbwertzeit und es ist mehr als bemerkenswert, dass der vermeintlich stattfindende “stille Krieg“ hinter den Kulissen nach wie vor dem Blick der Öffentlichkeit verborgen bleibt.

Die Suche nach Meldungen ohne “Corona“-Bezug gestaltet sich ähnlich der Suche nach der Stecknadel in einem Heuhaufen. Die generelle Aufmerksamkeit wird auf ein einziges Thema scharfgestellt und praktisch alles wird damit in Verbindung gebracht. Wie also soll es, ohne nachhaltigen Schaden oder den völligen Verlust der Glaubwürdigkeit, einen geregelten Rückzug aus dieser Situation geben? Selbst Obrigkeitsgläubige kommen mittlerweile bei der Vermutung an, dass “da irgendwas ganz anderes dahintersteckt“. Der Kaiser ist also nackt und alle warten auf den Buben, der das Offensichtliche in die Menge ruft.

Gibt es ein Zurück? Aus heutiger Sicht kann die Antwort auf diese Frage nur “Nein“ lauten. Wird jetzt “die Nation befreit“? Wir werden es bald wissen.

Alles läuft nach Plan …

Der Nachtwächter

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