ZDF-Professor Lesch hat ein dunkles Gefühl:
„Habe Angst, dass wir Kontrolle über Virus verlieren.“
Vielleicht kann der „netdoktor“ helfen:
„Hier berichten Angstpatienten über Ihre Probleme und Erfahrungen. […]
Ich heiße Alexander, bin 25 Jahre alt und habe schon mein ganzes Leben lang Angst. Das erste Mal, an das ich mich noch genau erinnern kann, war im Alter von 5 Jahren. Ich sollte mein Fahrrad zur Reparatur bringen. Ich stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite und beobachtete den Besitzer des Ladens geschlagene zwei Stunden lang und versuchte, mich zu überreden, mein Fahrrad abzugeben. Ich habe es nicht geschafft. Ich sah zu, wie er das Geschäft abschloss und Feierabend machte. Zu Hause erzählte ich einfach, er wäre nicht da gewesen.“
Der Mundschutz hat noch nicht Feierabend. Die Maske ist noch da. Und das sei auch gut so, so Harald Lesch. Immerhin steigert die Maske die Aufnahme von Mikroben und reduziert die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn. Die Dummheit trägt Maske.
Die Maske stellt …:
„… eine okkulte Verwandlung – eine menschliche Alchemie […] – von einer Rolle in eine andere dar. Von einer Art des Seins zu einer anderen. In der Tat, in diesem Fall vom individuellen Souverän unter Gott zum kollektiven Subjekt unter den Kindern des Teufels.“
So Jeff Berwick.
Mundschutz quasi wie Knoten im Taschentuch. Gedächtnis- bzw. Erregerstütze. So Harald Lesch. Allerdings mit dem Aufkommen der Papiertaschentücher ein bisschen aus der Mode gekommen. Wobei die Wurzeln der gegenständlichen Gedächtnisstütze alttestamentarisch sind. Und wurzellos. Quasi „Ball paradox“.
So wie Café Keese. Nur anders: „Wo [nicht] Witwen den Ton angeben“, sondern der alttestamentarische Gott:
„Bereits im Alten Testament lesen wir von der Anweisung Gottes, die Israeliten sollten Quasten (hängende Büschel von Woll- oder Seidenfäden) an die Zipfel ihrer Kleider befestigen, um die Gebote Gottes nicht zu vergessen.“
Gut. Aber wer rettet den Dativ – an den Zipfeln?
Leyen Hundefutter:
„Produkte verschlagwortet mit ‚Kabeljau-Zipfel[n]‘“.
Wurzelloser oder wurzelloser Kosmopolit war dagegen …:
„Schlagwort in der Sowjetunion während Josef Stalins antisemitischer Kampagne zwischen 1948 und 1953, die mit der „Entlarvung“ der angeblichen ‚Ärzteverschwörung‘ ihren Höhepunkt erreichte.“
Startschuss für die Kampagne ein Prawda-Artikel:
„[Ü]ber eine antipatriotische Gruppe von Theaterkritikern vom 28. Januar 1949:
‚Unkontrollierte, böswillige Kosmopoliten, Profitjäger ohne Wurzeln und ohne Gewissen […] Gewachsen auf der schimmligen Hefe des Kosmopolitentums, der Dekadenz und des Formalismus der Bourgeoisie […] Nationalisten, hier nicht heimisch, ohne Mutterland, die unsere proletarische Kultur mit Gestank vergiften.“
Was verstünden die Kritiker überhaupt vom Nationalcharakter eines russischen Sowjetmenschen, so die Kritik.
Harald Lesch versteht etwas vom Erreger, von Masken sowie vom Klimawandel. Praktisch Experte zum Quadrat:
„Der US-Late-Night-Talker John Oliver habe in seiner Sendung ‚mal aufgezeigt, wie etwa Klimawandel-Diskussionen ablaufen. Da sitzen ein Klimawandel-Skeptiker und ein Spezialist. Aber in Wirklichkeit müssten da 97 Klimaforscher sitzen – und ihnen gegenüber drei Skeptiker. Das wäre doch mal eine tolle Situation in einem Studio.‘“
Klima sei Kernkompetenz von Bauern, Winzern, Waldschraten und der Tourismusindustrie zum Beispiel. Die könne man gerne auch befragen.
Und wie steht es mit der Fleischindustrie? Gute Frage.
„Aber angesichts von Eskapaden wie bei Tönnies kommt auch wieder die Angst, dass wir die Kontrolle […] verlieren. Da fragt man sich: Wann geht es angesichts der vielen Neuinfizierten wieder los?“
Harald Lesch, Spitzname Harry.
„Harry. Bäcker seit 1688. Modernes Backen. Exzellente Führungsqualitäten – die zeichnen guten Natursauerteig aus. Nur perfekt geführter Teig wird locker und saftig.“
16 und 88. Was soll uns das sagen?
Am 16. August 1914 trat der Führer in die Bayerische Armee ein. 15 Jahre später mietete er sich am Prinzregentenplatz 16 gegenüber dem Theater repräsentativ ein. Neun Zimmer, 317 Quadratmeter, bei einer Jahresmiete von 4.176 Reichsmark:
„Die Nähe zum hoch verehrten Richard Wagner soll den Wohnungswechsel mit bestimmt haben.“
Für die Einrichtung zuständig der Architekt Paul Ludwig Troost, Spezialist für Ozeandampfer. Einige Möbel, Türen und Intarsien soll der Führer höchstselbst gezeichnet haben.
„Die amerikanische Kriegsreporterin Lee Miller ließ sich am Abend des 1. Mai, aus Dachau kommend, in Hitlers Badewanne mit Führerporträt und Waschlappen fotografieren. Sie speiste und schlief sogar in der ominösen Privatwohnung, sprach offenbar mit einer Bediensteten und kabelte an die Redaktion der “Vogue” in New York, Hitler habe ein paar fast menschliche Gewohnheiten gehabt.“
Anni Winter, die Haushälterin hatte indes zuvor noch die persönliche Hinterlassenschaft des Führers weggeschafft, „um sie fünf Jahre später für 180.000 Mark zum Kauf anzubieten.“ Was soll uns das sagen?
„Der Interessent war allerdings ein Kriminaler. Alles Erbe fiel dem Freistaat Bayern zu, auch das ganze ‚Hitler-Haus‘.“
Nachmieter ist die Münchner Polizeiinspektion 22.
Nicht Friedhelm Ost, sondern Kanye West ist ein Interessent für die Präsidentschaft in den Vereinigten Kolonien und „schielt aufs Weiße Haus“. Das jedenfalls zwitscherte der Rapper. Woraufhin Elend Musk zurückzwitscherte:
„You have my full support!“
„After-Party-Support Drink von -Evil- Jared Hasselhoff“. „NIE MEHR OHNE: Evil Jared geht nicht mehr ohne Hangover Control auf die Bühne!“ Der böse Jared. Kater Kontrolle. „Welche Untersuchungen sind wann und für welche Katze sinnvoll?“
Und wer ist eigentlich Friedhelm Ost? Zunächst Moderator und Kommentator beim ZDF, wurde Friedhelm Ost 1985 Staatssekretär und Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Danach wirtschaftspolitischer Berater des Bundeskanzlers und freier Journalist:
„Er ist Mitglied im Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine Unitas und Vorstandsvorsitzender des Mid-Atlantik Club Bonn e. V.“
In einer Zeit des Umbruchs, und gerade in dieser Zeit komme dem MAC-Club eine ganz besondere Rolle zu. Noch nie zuvor hätten sich so viele europäische Länder auf freiwilliger Basis zusammengeschlossen, „um einen großen Teil ihrer Souveränität im allgemeinen Interesse zu teilen.“ Wobei böser Irrtum: Souveränität lässt sich gar nicht teilen und ist absolut. Souveränität quasi „Schlussstein des Staatsgewölbes, ohne den dieses einstürzen müsse“, so Horst Dreier. Und „Deutschland [ist] seit 1945 nicht souverän“, so Wolfgang Schäuble.
Aber deswegen ist Elend Musk nicht böse. Er ist böse auf die Shortseller. Die Kurzverkäufer spekulieren auf einen Absturz der senkrecht auf mittlerweile 1240 Dollar gestiegenen Tesla-Aktie. Bei einem Börsenwert von mehr als 246 Milliarden Dollar. Generation Robinhood/ Generation Z – keine Ahnung, davon aber viel und das mit Hebel. Quasi Schönwetterweltmeister. Bis der Spaß Schicht hat und der Ernst kommt. Was sagt der Philosoph?
„Es gibt ja die berühmten Trainingsweltmeister, die dann sonntags einen braunen Streifen in der Hose haben.“
Und Robinhood? „[S]etzt auf kugelsicheres Glas“. Weil „mittlerweile so viele wütende Kunden am Firmensitz im Silicon Valley“ vorbeischauen.
Elend Musk verkauft derweil ‚kugelsichere‘ T-Shirts. Und eine textile Antwort an die Kurzverkäufer hat er auch. Keine Kurzwaren, dafür aber rote Satin-Shorts mit goldfarbenem Tesla-Logo und der Aufschrift „S3XY“:
„Angesichts einer Vielzahl von Anfragen brach die Webseite zwischenzeitlich zusammen, die Shorts waren binnen kurzer Zeit ausverkauft.“
Böse auch, was Paris Hilton 2015 widerfuhr:
„Hilton war mit einem Propellerflugzeug über Dubai unterwegs, als der Pilot beide Motoren ausstellte und mit der «Short», als kleiner Transporter nicht gerade für Kunstflüge gebaut, in den Sturzflug ging. Die Kamera hielt fest, wie Hilton entsetzt kreischte.“
Nun spielt sie mit dem Gedanken, Präsident*innen der Vereinigten Kolonien zu werden und das Weiße Haus im Falle einer Wahl pink anstreichen zu lassen:
„Als Vizepräsidentin käme die Sängerin Rihanna (,Umbrella‘) in Frage.“
Umbrella – Regenschirm.
Gibt es eigentlich Regenschirmtypen? Selbstverständlich. Chamberlain zum Beispiel. Der sei, so der Führer, ein Regenschirmtyp, „mit Gummigaloschen, mit Zylinder, Regenschirm […], ein gänzlich unmännlicher, feiger, haltloser und schwacher Typ“. Selten allerdings habe „er sich so getauscht“, der Führer. So die Bordkapelle. Wobei aktive und konsequente Umlaut-Sterbehilfe. Das Hinscheiden der Umlaute – von Sprachforschern bereits vor zehn Jahren prognostiziert:
„‘Kannstema uber dem deutsch seine entwicklung eine diskusion fuhren?‘ – In ferner Zukunft dürfte dieser Satz bei Hütern deutscher Grammatik und Wortlehre keinen Unmut mehr erregen. Sprachforscher sagen die konsequente Kleinschreibung, neue Wortendungen und das Aussterben von Umlauten voraus.“
Wunderbar. Die Sprache der Dichterfürsten Experten-begleitet aussortiert und „[i]n die Tonne gekloppt“. Allerdings:
„Nun ist es raus. Die Erzgebirger [und andere] sind Sortiermuffel […]. Vermutlich weil es immer so muffig riecht“.
Gut. Aber was hat es nun mit Tausch und Täuschung auf sich? Beide haben eine gemeinsame Wurzel. Das neuhochdeutsche „tauschen“ geht zurück …:
„… auf das mittelhochdeutsche ‚tūschen‘, was ‚unwahr reden, lügnerisch versichern, anführen‘ heißt. Die heute allein übliche Interpretation ‚Waren auswechseln, gegen etwas anderes geben‘ tauchte zuerst im 15. Jahrhundert auf und hat sich laut Duden aus ‚unwahr reden, in betrügerischer Absicht aufschwatzen‘ entwickelt. ‚Vertauschen‘ heißt soviel wie ‚irrtümlich oder unabsichtlich auswechseln‘. ‚Täuschen‘ ist mit dem niederländischen ‚tuisen‘ verwandt, was ‚betrügen, übervorteilen, schachern‘ bedeutet.“
Gut, dass die Geschichte frei von Täuschung ist. „Kein General meuterte, kein Arbeiter streikte“, so die Bordkapelle, als der Führer vor über 80 Jahren den Zweiten Weltkrieg entfesselt habe. Selten sei „vor Geschichte und Gericht eine Kriegsschuld so unzweideutig.“ So sieht sie aus, die Wahrheit. Und manchmal fährt sie sogar „völlig nackt U-Bahn“. „Trotz Hygiene-Fimmel“.
Dennoch würden immer wieder andere Ursachen benannt. Man müsse „also aufs neue erzählen, wie es wirklich war.“ Wobei aufs Neue tatsächlich bis 1996 kleine Brötchen backte und erst dann groß herauskam. Nach der Rechtschreibreform.
Apropos Tauschen – hatte der Führer jemanden zum Tauschen? Selbstverständlich. Gustav Wehler. Gefunden als Leichnam am 4. Mai 1945 nach Eroberung der Reichskanzlei. „So lief Anfang 1946 die Operation ‚Mythos‘ an“. Des Führers Chefpilot Hans Baur, Johann Rattenhuber, Chef der Leibwache RSD, der Kampfkommandant der Zitadelle, Wilhelm Mohnke, des Führers Adjutant, Otto Günsche – „Der Chef brennt! Willst du mal gucken?“ -, des Führers Chefdiener, Heinz Linge, RSD-Leibwächter, Hans Hofbeck, und der Telefonist im Führerbunker, Rochus Misch, alle wurden sie befragt, während der Führer ohne Frage bereits in Übersee weilte.
Der Chef-Chefpilot erinnert sich:
„Man bot mir Geld, eine Stellung in Chile, ich könne sogar in Rußland leben, wenn ich mich in Deutschland nicht sicher fühle, nur solle ich sagen, wo Hitler sich jetzt aufhalte…“
Im Juni 46 erschien der Mythos-Schlussbericht:
„Ungeachtet der Tatsache, dass alle Angaben für die Aussagen von Linge und anderen Personen sprachen, Hitler habe Selbstmord begangen, hält die Kommission es nicht für möglich, in dieser Frage endgültig Schlüsse zu ziehen.“
Während die Operation Mythos nach sechs Monaten abgeschlossen war, …:
„… benötigte die nordrhein-westfälische Landesregierung [geschlagene drei Jahre], um eine Parlamentarische Anfrage der AfD-Landtagsfraktion zu den mutmaßlichen Hochburgen der Schwerkriminalität (sogenannte ‚No-Go-Areas‘, wohin sich Vertreter des Staates – wenn überhaupt – nur noch in Mannschaftsstärke wagen) zu beantworten.“
Freilich musste der nordrhein-westfälische Verfassungsgerichtshof per Anweisung ein wenig nachhelfen. Landesspitzenreiter bezüglich Gewaltkriminalität ist Köln, wobei die Rheinmetropole, so Ein-Meter-Abstand-OB*innen Henriette Reker, „sicherer“ sei als je zuvor.
„Für die Domstadt mußten immerhin 18 Straßen oder Straßenzüge benannt werden, in denen Vertreter der Staatsmacht am liebsten nur noch in Mannschaftsstärke auftreten.“
Was soll uns das sagen?
„Selbst Feuerwehrkräfte werden dort häufiger als ohnehin schon attackiert, wenn es z.B. gilt, Brände zu löschen oder verletzten und kranken Personen zu helfen.“
Großfamilien-Revier. Facharbeiter mit Familien- und Clanhintergrund:
„Haupteinnahmequellen […]: Drogenhandel, Shishabars, Wettbüros und der Gebrauchtwagenhandel.“
Alexander Lukaschenko betreibt keinen Gebrauchtwagenhandel, sondern ist Präsident von Weißrussland. Weißrussland hat nicht schwarzgemalt angesichts des weltweiten Erreger-Alarms. Fabriken, Bildungseinrichtungen, Geschäfte, Restaurants und andere öffentliche Einrichtungen blieben geöffnet. Und Alexander Lukaschenko hat einige Fragen:
„Ist diese Pandemie, dieses Coronavirus, ein von Menschen verursachtes Phänomen? Ich kenne die Antwort noch nicht, aber ich habe einen Verdacht. Nutzen Politiker und andere diese Situation für ihre eigenen Zwecke? Sie und ich kennen beide die Antwort auf diese Frage. Sie sehen bereits, wie es heute benutzt wird… Scheint es Ihnen nicht, dass die mächtigen Kräfte der Welt die Welt ohne einen ‚Krieg‘ (Emmanuel Macron hat es bereits als Krieg bezeichnet) durch diese so genannte ‚Korona-Psychose‘ oder ‚Info-Demie‘ neu gestalten wollen? Mein Freund [UNO-Generalsekretär] Antonio Guterres, ein aufrichtiger Mann, hat vorgeschlagen, Geld im Wert von zehn Prozent des globalen BIP zu drucken.“
Wobei aufrichtiger Synonym für ehrenwerter. Im Sinne Shakespeares:
„Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann.“
Ehrenwert langsam ausgehöhlt, umgewendet und ins Gegenteil verkehrt. Schließlich die Verschworenen unverhohlen anklagend:
„[E]in in der Weltliteratur beispielloses Meisterstück demagogischer Rhetorik mit allen Tricks und Rezepten der Massenverführung“.
Eine posthume Frage noch an Caesar: Was heißt eigentlich BIP?
„Mmm, leider habe ich von Ihrem Suchwort bisher noch nichts gehört. Bitte überprüfen Sie es auf Tippfehler!“
Gut. Andere Frage: Was tippt Alexander Lukaschenko?
„Und dann, nachdem er [der UNO-Generalsekretär] diese zehn Prozent des globalen BIP ausgedruckt hat, werden diejenigen, die auf den Beinen bleiben, zu uns kommen und sagen ‚hier ist ein bisschen für Sie, aber jetzt werden Sie tun, was wir sagen‘. Auf diese Weise kann die Welt umgestaltet werden.“
Agenda 2030. Alexander Lukaschenko.
Aber vielleicht ist Alexander Lukaschenko ja auch „gefühlskrank“. So wie der Präsident auf der anderen Seite des großen Ozeans. Mary Trump, Psychologin und Nichte, hat bekanntlich ein Buch über ihren Onkel geschrieben. Ihr Onkel sei ein verlogener und kaltherziger Narzisst. „Schummeln [s]ein Lebensstil“. Und überhaupt:
„Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf.“
Der gefährlichste Mann der Welt, geprägt von Fred, Vater und „Soziopath“.
Fred, geboren in Belo Horizonte, „steht seit Juli 2018 bei Manchester United unter Vertrag und spielt für die brasilianische Nationalmannschaft.“ Richtig gesagt. Right Said Fred wiederum ist eine britische Pop-Band. „Markenzeichen sind die Glatzen der beiden Sänger und ihre durchtrainierten Körper.“ Motto: „I’m Too Sexy“.
Fred habe, so die Nichte, „die Wahrnehmung seines Sohns von der Welt pervertiert und seine Fähigkeit beschädigt, in ihr zu leben.“ Die Beschädigung sei schon in der Highschool-Zeit virulent gewesen. Da habe der Präsident, der noch gar keiner war, „jemanden bezahlt, damit dieser einen Test für ihn schreibe – damit er selbst später die angesehene BWL-Kaderschmiede Wharton besuchen könne.“ Des Präsidenten Pathologien seien …:
„… so komplex und seine Verhaltensweisen so oft unerklärlich, dass für eine akkurate und umfassende Diagnose eine ganze Reihe psychologischer und neurophysiologischer Tests notwendig wäre.“
Erklärlich sei dagegen, so die Bordkapelle, dass nach der Wahlkampfveranstaltung des Präsidenten im Bundesstaat Oklahoma die Infektionszahlen stark nach oben gingen. Zweieinhalb Wochen nach dem präsidialen Auftritt verzeichne man eine Zunahme um 266 Fälle binnen 24 Stunden und an den beiden Vortagen seien es jeweils 200 neue Fälle gewesen. Macht in Addition 666. Was soll uns das sagen? Teuflische Infektionsausweitung quasi mit Ankündigung, weil der Präsident ja maskenlos gewesen sei, so wie viele seiner Anhänger. So Bruce Dart, Leiter der kommunalen Gesundheitsdienste.
In Gütersloh wird unangekündigt an der Haustür getestet. In vollem Schutz-Ornat testen jeden Tag Soldaten und Ehrenamtler mehr als 1.000 Bewohner. Ein Testballon, gefüllt mit reichlich Psychologie:
„Mund auf – Stäbchen rein. Bis in den Rachen, und am besten noch ein kleines Stückchen weiter. Tim Kötter* muss würgen.“
Frage: Verlangt das Sternchen nicht nach mehr? Wurde hier womöglich fahrlässig „innen“ vergessen? Tim Kötter*innen? Wie auch immer:
„Seine Augen werden groß. […] Kötter [- nun ohne Sternchen -] hustet und wischt sich den Mund ab. Das Teströhrchen verschwindet in einer Tüte – Aufkleber drauf, fertig. Es ist gerade mal halb zehn, als die Bullis von Bundeswehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK) in die idyllische Siedlung in Rheda-Wiedenbrück einbiegen. Fünf Adressen stehen heute Vormittag auf der Liste von Team 13. Ob die Zahl ein schlechtes Omen ist…“
Fortsetzung folgt. „Und deshalb gilt: Aufstehen, Mund abputzen, weitermachen!“ Und nicht kotzen.
Omen. Was sagt der Führer? Städte und bedeutsame Orte sollten jedenfalls nicht seinen Namen tragen, denn falls eine so benannte Stadt, ein so benannter Ort dem Feind in die Hände falle, könne das „ein böses Omen sein.“ Name ist eben doch mehr als Schall und Rauch:
„Daher werde ich nie erlauben, daß man gefährdete Dinge mit meinem Namen oder dem Namen eines meiner Mitarbeiter bezeichnet. Gerade in Kriegszeiten ist das Volk abergläubisch. Auch die alten Römer waren es einschließlich Julius Cäsar. Vielleicht ist der Aberglaube bei einem Mann wie Cäsar gar kein Aberglaube gewesen, sondern die Erkenntnis dessen, daß das Volk abergläubisch ist. An einem 13. würde ich nicht angreifen lassen. Nicht, weil ich abergläubisch bin, sondern weil ich weiß, andere sind es. In meinem Leben spielen Daten keine Rolle. Ich habe an ganz schlechten Tagen schon größte Erfolge erzielt und bin an anderen auf die Nase gefallen.“
Noch etwas? Selbstverständlich:
„Es ist ein böses Omen, wie sie den Windsor behandelt haben. An eine solche Basis rührt man nicht! Gemacht haben die ganze Geschichte nur […] Churchill, Eden und Vansittart. […] Churchill, eine journalistische Hure. […] Churchill ist ein charakterloses Schwein, man braucht nur seine Memoiren zu lesen; da hat er sich vor der Öffentlichkeit entkleidet.“
Churchill, Premier, Grillmeister und „der ‚letzte Löwe‘“, der, „als die Nazis kurz davorstanden, Europa zu überrennen“, das Steuer herumgeworfen und die Briten dazu gebracht habe, bis zur Niederlage Deutschlands weiterzukämpfen. Sprachgewaltig verpackt und fiktiv verschnürt von William Manchester. Und fürderhin vom Führer höchstpersönlich prospektiv entkleidet. „Churchill, ‚der letzte Löwe‘“. „[D]er Mann ist geisteskrank!“
Stefan Löw hat sich dagegen das Letzte geleistet:
„Im bayerischen Landtag sorgt der AfD-Abgeordnete […] für einen Eklat. Bei einer Debatte zum Umgang mit Gräbern von NS-Kriegsverbrechern trägt der Mann eine Gasmaske. Landtagsvizepräsident Alexander Hold schreitet ein und entzieht ihm das Wort.“
Der Löwe der Gerechtigkeit:
„Es hat keinen Sinn Mutter Teresa, Florence Nightingale und Veikko Hursti in einer Person sein zu wollen, solange du es nicht mal in den dritten Stock schaffst.“
Gut. Aber wer ist Veikko Hursti?
„Veikko Stefanus Hursti (25. marraskuuta 1924 Helsinki – 10. toukokuuta 2005 Helsinki) oli suomalainen kodittomien, alkoholistien ja huono-osaisten auttaja. Työstään yhteiskunnan vähäosaisten hyväksi hän sai sosiaalineuvoksen arvonimen.“
Alkoholistien? Alkoholiker.
Und „Mutter Teresa ist tot, aber ihr Geist lebt fort“. Beim Besuch ihrer Missionen sollen Ärzte festgestellt haben, dass ein Drittel der Patienten „im Sterben lag, ohne angemessen medizinisch versorgt zu werden.“ Essen und Schmerzmittel trotz Spenden in Millionenhöhe Mangelware. Die Zustände gegen „katastrophal“ konvergierend. Wie auch die Antwort der Friedensnobelpreisträgerin auf kritische Stimmen:
„Es hat etwas Schönes zu sehen, wie die Armen ihr Schicksal akzeptieren und es erleiden wie die Passion Christi. Die Welt gewinnt viel aus ihrem Leiden.“
Wunderbar. Noch etwas? Gewiss:
„Wir sind keine Krankenschwestern, wir sind keine Ärzte, wir sind keine Sozialarbeiter, wir sind religiös!“
Die zynische Pointe. „Der Todesengel von Kalkutta“. Heiliggesprochen vom Heiligen Vater 2016. Wobei es für heilig im Unterschied zu selig zwei Wunder braucht. Das zweite Wunder: Ein Brasilianer – nicht Fred – wurde „ohne wissenschaftliche Erklärung von einer Erkrankung des Gehirns geheilt, nachdem er die Nonne um Hilfe gebeten haben soll.“ Beim ersten Wunder – „Heilung einer Frau in Indien von Krebs“ – soll ein bisschen geschummelt worden sein.
Der Orden ist mit Hunderten von Missionen breit aufgestellt. Profession und Mission: „Kinderhandel und Prostitution“. 2018 fuhr eine Missionarin wegen des Verdachts auf Kindesverkauf ein. 1.400 € für ein 14 Tage altes Baby.
Apropos Baby, zu den Bekannten der Friedensnobelpreisträgerin gehörten unter anderem auch Baby Doc Duvalier, haitianischer Ex-Diktator, und Hillary Clinton, die 1994, auf Anregung von Mutter Teresa ein Kinderheim in den Vereinigten Kolonien aufzubauen half, „das Adoption als Alternative zur Abtreibung förderte.“
„Adopt a highway“ – Russ Millings, der nach 21 Jahren Knast das untere Ende des amerikanischen Albtraums lebt und als Tellerwäscher arbeitet, findet auf dem Müll ein zurückgelassenes Baby „und realisiert dann, dass der Fund für ihn eine einmalige Chance bedeutet, doch noch alles zum Guten zu wenden.“
„Prosit Neujahr! Wir wünschen […] für die kommenden 365 Tage alles Gute.“
Mehr als 400.000 der im Ausländerzentralregister registrierten Personen wurden am Neujahrstag geboren:
„Der 1. Januar scheint damit ein geradezu ‚magisches‘ Datum zu sein – auch von den 47 erst kürzlich aus Griechenland eingeflogenen ‚Minderjährigen‘ ohne und mit (durchaus starkem) Bartwuchs wurden angeblich 13 am 1. Januar 2006 geboren.“
Mehr als ein Viertel der Neujahrskinder sind syrische Facharbeiter und Akademiker. Kurz gesagt A.*- und F.*innen. Finnen mit Sternchen gewissermaßen Teilmenge der Syrer*innen:
„Der Illativ im Finnischen […]. Das Sternchen steht für den letzten, davor auftretenden Vokal.“
Gut. Aber was treiben denn nun „Syrer*innen, die 2015 nach Deutschland kamen, heute?“ Suzanna Alkotaish, 28, hat „andere Syrer*innen in Deutschland befragt“, wie ihr Leben im Land, in dem keine Zitronen blühen, wirklich aussieht. Und räumt gleichzeitig mit dem Mythos auf, dass es sich hauptsächlich um nichtstudierte Facharbeiter*innen handele. Es sei nicht einfach, so Mohammed, 30 und Zahnarzt*innen. Weil …:
„… auf dem deutschen Arbeitsmarkt weniger syrische Akademiker*innen gefragt sind als zum Beispiel Handwerker*innen oder andere Fachkräfte.“
So Rihab, 43. Praktisch völlig überqualifiziert.
Herkunftsmäßig ein wenig unterqualifiziert ist Ghislaine Maxwell. Deshalb sei sie, so Laura Goldman, dem Herzog von York sehr dankbar, dass er sie in die hohe Gesellschaft eingeführt habe. Ein „wahrer Freund“ und sie sehe „keinen Grund, mit den Behörden über ihn zu sprechen“. Und nun?
Ist man in England empört wegen eines Fotos. „Ghislaine Maxwell posiert auf dem Thron der Queen“. „Ob Andrew gewusst habe, was seine Gäste treiben, oder für einen Moment nicht auf sie achtete“, sei unklar. Auf jeden Fall sitze der Prinz jetzt praktisch „in einer Zwickmühle“, so ein Experte. Ghislaine Maxwell sitzt im Knast und es gilt natürlich – Thron hin oder her -, was der Philosoph sagt:
„Aus Scheiße kann man keine Bonbons machen.“
Ein paar Jahre früher und der Prinz hätte den polnischen Präsidenten Andrzej Duda in der Zwickmühle treffen können. Andrzej Duda befand sich nämlich 2017 dort. Wegen der Justizreform. Nun allerdings macht er Wahlkampf und hat …:
„… eine Initiative gegen eine Gleichstellung homosexueller Paare angekündigt. Er wolle [..] eine Verfassungsänderung vorschlagen, um die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare ausdrücklich auszuschließen“.
Völlig quer zum hiesigen Haltungsjournalismus. Der hat nun bildlich zu einer neuen Form der politischen Korrektheit gefunden. So durfte man bei der Bordkapelle unlängst einen hochaggressiven Mann aus Gambia, der in der S‑Bahn eine junge Frau schlägt, vollverpixelt sehen. Black beats fully pixelated living matter. Schwarzer schlägt vollverpixelt lebende Materie.
Zu einer neuen Form des Fußballerlebnisses sowie der Artikulation der Erlebenden müsse man auch finden, wenn der Fan wieder ins Stadion kommen sollen dürfe. „[R]ufen, singen und schreien [seien zu] vermeiden“, so Petra Köpping, SPD. Was sagt der Philosoph?
„Ich freue mich auf mehr Zuschauer, denn in Österreich kenne ich fast alle Zuschauer bereits persönlich.“
Fehlt noch der Ticker:
- „10:23 Uhr 70-Jähriger lädt Polizisten zum Kiffen ein“.
- „12:07 Uhr Alexander Hold beendet Gasmasken-Eklat“.
- „12:18 Uhr Berliner Imbiss tischt Schwulen Bibelverse zur Bekehrung auf“.
- „15:18 Uhr Betrunkener entkleidet sich auf Straße und wirft Unterhose nach Polizisten“.
- „16:47 Uhr LGBTIQ-Propaganda? Regenbogen-Eis in Russland am Pranger“.
- „18:20 Uhr Leiche am Straßenrand entpuppt sich als ‚Latex-Luder‘“.
- „19:29 Uhr Spanischer Stadtrat duscht bei laufender Video-Schaltung“.
- „20:46 Uhr Grillenzirpen? Hört Dr. Motte nicht mehr“.
- „21:26 Uhr Auf dem Sofa gegrillt: Mietshaus von Ex-Boxchampion abgebrannt“.
Hat der Führer etwas gesagt?
„Ich habe gesagt: Verrückt!“
„[Es] braucht […] nur ein Orkan zu kommen und alles fliegt zusammen wie ein Kartenhaus.“
Und nun ist er halt da, der Orkan.
„[Und] am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
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[Titelbild in erhöhter Auflösung]