„Ich ziehe gerade um“ – Die alte und die neue Welt

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Im März 2019 formulierte die werte Erdbeerschorsch einen wundervollen Beitrag. „Ich ziehe gerade um“, hieß es, von der “alten Welt“ in die “neue Welt“. Ihre Vorstellungen der Welt, wie sie sich für unser aller Zukunft bilden soll, waren bereits vor zwei Jahren voller Hoffnung, mutiger Vorausschau und einem starken Bekenntnis dazu, dass die „Welt“ sich verändern wird und wir aufgerufen sind, diese Veränderung aktiv mit zu gestalten.

Nun haben wir seit letztem Frühjahr erlebt, auf welchem Weg die von Vielen bereits vor Jahren erkannte große Veränderung auf der Welt stattfinden wird; die Abrissbirne der alten Welt nennt sich “Corona“ und, obgleich es im Moment von vielen Menschen noch negiert wird, die Tore für die neue Welt stehen inzwischen sperrangelweit offen.

Die von Erdbeerschorsch im Folgenden formulierten Gedanken kannten noch kein “Corona“ und der Umbruch war noch unabsehbar, als sie ihren Beitrag zu Papier brachte. Wie schnell “es“ gehen kann, dürfen wir daran mit großer Bewunderung erkennen, denn nichts auf der Welt ist mächtiger als der klare Gedanke. Und genau darum geht es, genau dies ist der Grund, weshalb dieser wertvolle Beitrag an dieser Stelle als Erinnerung wie auch als Ermutigung erneut hier eingestellt wird.

Jeder von uns ist ein Schöpfer. Was wir schöpfen, wählen wir selbst. Und jede Schöpfung findet ihre Erfüllung, wie auch jede Schöpfung ihre Daseinsberechtigung hat. Stellt sich also die Frage:

Was möchtest Du schöpfen?

Alles läuft nach Plan …

Der Nachtwächter


Kurzes Vorwort von Erdbeerschorsch vom 8. Mai 2021:

Zwang bestimmt unser momentanes Leben: Maskenzwang, Abstandszwang, Testzwang, Impfzwang. Zwänge sind nicht gut. Wirklich?

Wir werden gezwungen, uns mehr in der Natur aufzuhalten, weil man ja sonst nirgendwo hin kann. Wir werden gezwungen, unser Konsumverhalten zu ändern, weil momentan fast alles zu ist. Fehlt uns Shoppen wirklich?

Wir werden gezwungen, uns Gedanken über die Bildung unserer Kinder zu machen, weil sie bald ungeimpft nicht mehr in die Schule können. Warum nicht eine eigene Schule gründen, in der Sinnvolleres gelehrt und auf die Kinder eingegangen wird?

Wir werden gezwungen, über eine neue Erwerbstätigkeit nachzudenken, weil wir arbeitslos geworden sind oder kurz davor stehen. Warum nicht eine Arbeit suchen, die besser zu uns paßt und uns mehr ausfüllt?

Wir werden gezwungen, uns neue Freunde zu suchen, weil die alten sich von uns abwenden. Warum nicht welche, die auf der gleichen Wellenlänge schwingen?

Wir werden gezwungen, unsere neue Welt genau jetzt aus der Taufe zu heben, weil die alte Welt gerade vor unseren Augen zerfällt. Ideen haben wir genug – es ist an der Zeit, sie umzusetzen.


Von Erdbeerschorsch [vom 19. März 2019]

Vor einiger Zeit wurde hier im Forum mal angeregt, sich konkrete Gedanken über die Zukunft zu machen, sie sich quasi herbeizuwünschen. Das habe ich getan. Und dabei festgestellt, daß ich eigentlich schon viel weiter bin, als gedacht.


Schöne neue Welt

Ich ziehe gerade um – von einer Welt in eine neue. Es ist ein langer Umzug, er zieht sich jetzt schon über 15 Jahre hin. Noch immer bin ich beim Umräumen und Einrichten, und das obwohl die neue Welt erst im Entstehen und noch gar nicht fertig ist. Das heißt, ich lebe momentan quasi in zwei Welten. Jede hat ihre eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Täglich pendle ich mehrmals hin und her. Das bedeutet, alles zweimal bedenken, hin- und herschalten, absichern, Doppelsprech und andere Unbequemlichkeiten.

Manchmal ertappe ich mich auch dabei, daß ich der alten Welt nicht mehr die nötige Ernsthaftigkeit und Gewissenhaftigkeit angedeihen lasse, weil ich mental schon mehr in der neuen Welt lebe. Ich schmiede aber auch an einem Plan B, für den Fall, daß die neue Welt doch nicht fertig wird. Dieses Zweigleisigfahren ist manchmal nervig, aber leider geht es im Moment noch nicht anders.

Den Umzug empfinde ich als eine Art Befreiung. Denn ich muß mich entscheiden: Was aus der alten Welt ist es wert, in die neue mitgenommen zu werden? Aufarbeiten oder lieber entsorgen?

Alles wird geprüft, neu bewertet, abgewägt. Es fühlt sich gut an, wenn man den Ballast los wird, der die ganzen Jahre aufs Gemüt gedrückt hat, der in allen Ecken und Winkeln rumstand, weil man nicht die Kraft hatte, sich davon zu trennen. Aber wegen des Umzugs geht das Loslassen jetzt einfacher. Versicherungen, Bausparverträge, Bonuskarten, Mitgliedschaften und ähnliche Aufmerksamkeitshascher sind schon weg. Überhaupt fühle ich mich, seit ich mich zum Umzug entschlossen haben, viel reicher, gesegneter, bin dankbar für das, was ich habe, schätze es mehr und mache das Beste daraus.

Ich habe Glück, meine Familie zieht auch mit um. Mein Sohn lebt zwar meist noch in der alten Welt, findet die neue Welt aber gut und weiß, daß auch er eines Tages höchstwahrscheinlich dorthin ziehen wird. Was mir nicht so gefällt, ist, daß er zur Zeit noch in der alten Welt zur Schule geht. In der neuen Welt gibt es noch keine Schulen. Aber wenn es sie dort auch mal geben wird, dann werden sie sich sehr von den alten Schulen unterscheiden.

Es werden ganz andere Themen in einer anderen Art vermittelt. Zum Beispiel steht dann auch Selbsterkenntnis und kritisches Denken auf dem Unterrichtsplan und überhaupt wird sich dort mehr an den Fähigkeiten der Kinder orientiert und diese werden individuell gefördert. Da haben nicht alle Kinder seiner Klasse die gleichen Fächer. In den Oberstufen wird viel Wert auf die Vorbereitung für das zukünftige Leben gelegt: Verantwortung übernehmen für sein eigenes Leben mit den entsprechenden Konsequenzen. Wie gelingt eine gute Partnerschaft? Wie gehe ich mit meinen Kindern um? Und ähnliche Dinge. Aber bis es soweit ist, muß eben ich ihm das alles nahebringen.

Ja, auch der Umgang mit Kindern und Kindheit wird sich ändern. Aufgrund der geänderten Sicherheitslage muß man seinen Nachwuchs nicht mehr rund um die Uhr behüten. Man kann ihnen wieder den Freiraum lassen, der in der alten Welt meist nicht möglich, weil viel zu gefährlich war. An Phänomene wie Helikoptereltern, Genderwahnsinn und Büffeln wird man sich mit einem Gruseln erinnern.

Übers Wochenende lebe ich größtenteils in meiner neuen Welt, doch leider fehlen noch wichtige Strukturen. Ich habe keinen Strom, den muß ich aus der alten Welt holen. Aber ich denke, es dauert nicht mehr lang, dann hat auch meine neue Welt Strom. Der wird dann allerdings auf eine ganz andere Art gewonnen wie in der alten Welt.

Auch auf das Auto aus der alten Welt bin ich noch angewiesen, obwohl das jetzt nicht so zu den dringlichen Anschaffungen zählt. Aber auch das wird eines Tages mit etwas anderem fahren, als mit Diesel oder Benzin und es wird auch kein E-Auto sein. Ich denke, da gibt es schon ziemlich ausgereifte Ideen, die zum Einsatz kommen werden.

Schon jetzt wird an Alternativen zur herkömmlichen Energiegewinnung geforscht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es da auch schon vielversprechende Erkenntnisse gibt. In meiner neuen Welt werden Themen, die heute noch im Untergrund beackert werden, offiziell bearbeitet. Denktabus gibt es nicht mehr, Dogmen sind verpönt. Alles, was irgendwie untersucht werden kann, wird unvoreingenommen untersucht werden. Ein Ehrenkodex wird Mißbrauch größtenteils verhindern und natürlich die Einsicht, daß man nicht im Sinne der Menschheit handelt und sich meist auch selbst damit schadet.

Wir haben nur diese eine Erde. Nachhaltiges Wirtschaften wird deshalb ein großes Thema in der neuen Welt sein. Alternativen zu Plastik, recyclingorientiertes Konstruieren, überhaupt Wiederverwertung, Reparierbarkeit von Geräten usw., sind schon in der alten Welt bekannt, werden aber aus Profitgier meist nicht umgesetzt. Und auch der Umgang mit der Natur wird sich ändern – man schmeißt dann nicht mehr den Müll einfach in die Landschaft. Um diese wieder halbwegs sauber zu bekommen, könnte ich mir für den Anfang ganz gut Müllsammeltage vorstellen, so als Art Subbotniks.

Überhaupt, Werte:

Ich sehe es teilweise schon in der alten Welt, daß sich da was tut. Wurde vor Jahren noch die Ellenbogenmentalität voll ausgelebt, so zeigt sich doch immer mehr, daß es vom „Ich“ zum „Wir“ geht. Das geschieht meist unbewußt; man merkt, daß Egoismus am Ende nicht zielführend ist.

Ehrlichkeit, Wohlwollen, Dankbarkeit, Maßhalten und noch so einige andere Tugenden treten vermehrt auf. Ich habe den Eindruck, daß immer mehr Menschen ein reines Gewissen materiellen Vorteilen vorziehen. Bis aber mal alles bewußt wahrgenommen und neutral bewertet und eingeordnet werden kann, vergeht sicherlich noch einige Zeit. Die MSM in der alten Welt tun aber gerade ihr Bestes, um den normalen Menschenverstand so richtig durch die Mangel zu drehen, und wie eine Feder, die man überdehnt, schnappt auch das normale Denken oft ziemlich ruppig wieder zurück. Immer mehr riechen Lunte, daß da doch so richtig was Großes im Argen liegt.

Schon vor Jahren habe ich einen Garten in meiner neuen Welt angelegt. Er war das erste Projekt dort. Inzwischen ist er schon ziemlich groß geworden. Freilich ernährt er uns nicht ausschließlich, ich kaufe zu aus der alten Welt – was bleibt mir anderes übrig. Massentierhaltung, Intensivlandwirtschaft, Zusatzstoffewahnsinn und dergleichen schmecken mir zwar gar nicht, aber auch das wird in meiner neuen Welt einmal anders gehandhabt werden.

Wenn man will, geht Ernährung auch gesünder und nachhaltiger. Denn schon jetzt gibt es Konzepte, wie es ressourcen- und umweltschonender geht, Stichwort „Terra Preta“ oder „Urzeit-Code“. Mit Tieren wird auch wieder respektvoll umgegangen. Somit wird Fleisch wieder mehr geschätzt, weil teurer, aber ich denke, es tut uns gut, nicht mehr so viel Fleisch zu essen.

Auch wird man wieder – wie auch schon in der alten Welt weit verbreitet – regional einkaufen. Das garantiert kurze Wege, Frische und eine gewisse Qualität – von Angesicht zu Angesicht läßt es sich schwerer betrügen. Kochen ist sogar in meiner alten Welt schon wieder angesagt und erlebt eine regelrechte Wiederbelebung. So wie alles, was man selber machen kann, vermehrt auch gemacht wird. Der Näh-Boom ist fast schon unheimlich. Im Internet kann man Millionen Anleitungen zum Bau von Dies und Jenem finden sowie eine treue Gemeinde zum Austausch von Erfahrungen.

Die alte Welt ist ziemlich technik- bzw. internetbesessen. Jeder popelige Kühlschrank kann im Internet ausposaunen, ob er noch voll ist. Viele fühlen sich zu Recht dauerüberwacht, aber es wäre falsch, die Technik an sich zu verteufeln, denn diese ist ja weder gut noch böse. Wenn man heute noch ein mulmiges Gefühl bei der Benutzung der ein oder anderen Technik haben muß, so ist das in meiner neuen Welt nicht mehr der Fall. Es wird schlicht kein Interesse mehr bestehen, persönliche Daten zu sammeln, zu verknüpfen und zu verkaufen oder jemanden damit zu erpressen.

So etwas Krankes wie geplante Obsoleszenz gibt es in meiner neuen Welt auch nicht mehr. Wenn aber die Dinge, die man sich kauft, länger halten, dann besteht auch nicht die Notwendigkeit, sich alle halbe Jahre einen neuen Fön oder Staubsauger zu kaufen. Und diesen Mode-Wahnsinn braucht auch keiner wirklich. So muß ich nicht mehr so viel Arbeitszeit aufwenden, um mein Leben zu bezahlen. Zeit ist in meiner neuen Welt wieder wertvoller, als Geld. Und Ressourcen werden auch geschont.

Mir ist Zeit jetzt schon wichtiger als Geld, ich arbeite nicht mehr voll. Gern würde ich sagen können, daß ich die gewonnene Zeit mit meiner Familie verbringe, aber ich bin noch voll in den Umzug vertieft. Wenn die alte Welt zerbricht, werde ich keinen Zugriff mehr auf deren Ressourcen haben, sprich Baumaterial usw., deshalb bin ich in Eile, die neue Welt schon so weit vorbereitet zu haben, daß wir gut hier leben können, wenn es die alte Welt nicht mehr gibt.

Somit bleibt wenig Zeit für Spielereien und Kurzweil, aber der Sonntag ist Familientag. Wir wandern oder geocachen gern, besuchen historische und geheimnisvolle Ort in unserer Umgebung oder genießen einfach nur die Natur. Und das geht auch schon in der alten Welt.

Wohnen geht auch anders in meiner neuen Welt. Dörfer werden wieder attraktiv und das sogar schon in der alten Welt. Familien ziehen wieder zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Wo in der alten Welt jetzt noch Betonsilos dicht an dicht stehen, werden mal parkähnliche Wohnanlagen entstehen. Wenn alle, die nicht zu dieser neuen Welt gehören, wieder in ihren Heimatländern sind, sieht es mit der Wohnungsnot gar nicht mehr so schlimm aus. Bausünden, hässliche und unnötige Bauten werden zügig zurückgebaut, gesundes Wohnen steht auf der Agenda. Wäre dann nur noch die Frage zu klären, was man mit all dem ganzen Bauschutt macht. Und mit dem anderen Müll. Ich hoffe sehr, da wird uns Menschen was einfallen, um die Schäden wieder rückgängig zu machen.

Auch die Schäden an uns Menschen selbst, ausgelöst durch Umweltgifte, Impfungen, giftiges Essen und dergleichen werden in meiner neuen Welt rückgängig gemacht. Die Medizin, da bin ich mir ganz sicher, wäre auch heute schon weiter, wenn sie nicht korrumpiert wäre und wirklich zur Heilung und nicht dem genauen Gegenteil eingesetzt werden würde. Es gibt ja schon in der alten Welt viele Ansätze, wie man alternativ heilen kann. Auch sich selbst. Das wäre auch so ein Thema für die Schule.

Da die alte Welt eine ganz andere Vergangenheit hat, als die neue, wird auch auf dem Gebiet der Vergangenheitserforschung ein neues, unvoreingenommenes Herangehen nötig sein. Zwar kann man sich schon heute – wenn man es denn will – durch viele alternative Kanäle über andere Geschichtsdeutungen informieren, aber die meisten Menschen machen sich nicht die Mühe oder es interessiert sie nicht, sodaß sie die über die Jahrhunderte aufgebauten „Tatsachen“ glauben und als Beurteilungsgrundlage nehmen – speziell für die 12 Jahre.

Die Aufarbeitung betrifft nicht nur die Geschichte, sondern eigentlich alle wissenschaftlichen Gebiete. Die neuen Kenntnisse müssen dann natürlich auch verbreitet werden. Wissenssendungen werden dann auch wirklich Wissen vermitteln, und nicht die Gehirne waschen. Dabei kommt den Massenmedien eine wichtige Aufgabe zu. Ob es noch die gleichen wie in der alten Welt sein werden, bezweifle ich, aber es muß sie geben, um viele Menschen zu erreichen und ihnen die vielen neue Erkenntnisse zu vermitteln.

Daß Demokratie gescheitert ist, sehen wir ja in der alten Welt. Aber welche Staatsform wäre denn überhaupt angemessen? Von minimalistisch, über Monarchie bis hin zu Anarchie habe ich hier im Forum schon alles gelesen. Ich bin der Meinung, daß es ohne einen staatlichen, rudimentären Überbau nicht geht (Nachtwächterstaat), dieser soll aber voll im Sinne der Menschen agieren.

Gut könnte ich mir einen Monarchen vorstellen, warum nicht? Auch direkte Meinungsäußerung der Menschen z.B. bei Befragungen, Abstimmungen usw. wären denkbar. Jede Gemeinde, jede Stadt soll voll souverän sein, nicht mehr abhängig von irgendwelchen Vorgaben von „oben“, so wie es in der alten Welt noch ist. Vielleicht geht auch alles zusammen.

Zu diesem Thema habe ich mir zugegebenermaßen noch nicht so viele Gedanken gemacht, weil das sehr viel vom Grad der Wachheit und Bewußtwerdung des Volkes abhängt. Auf alle Fälle müssen die vielen unsinnigen Regularien, die die meisten inzwischen als Gängelung und Bevormundung empfinden, verschwinden.

Auch zur Beurteilung eines geeigneten Warenaustauschsystems (Geld) fehlen mir die Hintergründe und das Verständnis. Ich denke, ohne Geld geht es nicht. Ob es goldgedeckt ist oder Schwundgeld oder Muscheln – in meiner neue Welt gibt es Geld, das nicht mehr aus der Luft gegriffen werden kann und Zinsen gibt es auch nicht mehr.

Ein weiteres großes Thema, vielleicht das größte, sind die Religionen. Niemand kann den Menschen den Glauben nehmen, aber es kann über die Hintergründe der Religionen aufgeklärt werden.. Ich bin schon in der alten Welt aus der Kirche ausgetreten, obwohl ich mich selbst als gläubig bezeichne. Aber schon als Kind hatte ich eine andere Vorstellung von Gott, als meine Religionslehrer. Mein Gott wohnte nicht irgendwo weit weg, sondern in mir und in allem um mich herum.

Ob nun ein Gott oder einer für jeden Anlaß, man braucht keine Mittler mehr. Man kann sich direkt an ihn wenden und Rat oder Trost suchen. Vielleicht kommen die alten Religionen zurück, vielleicht entstehen neue. Wichtig ist, daß die Menschen erkennen, daß die heutigen Religion ein Mittel zur Knechtung sind und daß sie vom eigentlichen Schöpfer eigentlich gar nichts mehr wissen.

Das betrifft nicht nur die christliche Kirche, auch Juden und Moslems werden so richtig vera*scht. In meiner neuen Welt hört das auf, aber ohne, daß die Menschen ihre Gläubigkeit verlieren. Der Mensch wird nicht mehr als sündiges und unzulängliches Wesen wahrgenommen, sondern als ein göttliches Geschöpf.

Ein sehr wichtiges Thema ist das Thema Partnerschaft. In meiner alten Welt wurde die Dualität von Mann und Frau negiert: Jeder kann und muß alles können und machen, sonst ist man ja nicht emanzipiert. Jetzt ist jeder überfordert von den an ihn gestellten Anforderungen. In meiner neuen Welt ergänzen sich Mann und Frau wieder. Freilich geht das nur, wenn man auch eine Einheit bilden will – Voraussetzung ist wirkliche Liebe.

Viele wissen heutzutage gar nicht mehr, was das ist und das ist so unendlich traurig. Partnerschaften sind meist nur Konkurrenzkämpfe mit zeitweiligen Waffenstillständen. Oder Kompensationsbündnisse. Jeder sieht nur zu, daß er selbst nicht zu kurz kommt und blendet die Bedürfnisse des Partners aus oder – noch schlimmer – meint, sich durchsetzen zu müssen. Das ist so ermüdend und unnütz.

In meiner neuen Welt wird es eine riesige Aufklärungskampagne geben, damit die Heilung auf diesem Gebiet erfolgen kann. Und damit wäre dann das Thema Familien gleich mit erledigt, denn wenn man sich wirklich liebt, ergibt sich der Rest von ganz allein.

Zu guter Letzt noch ein Gedanke zum allgemeinen Zusammenleben: Bei uns auf dem Dorf war nachbarschaftliche Hilfe und überhaupt nachbarschaftlicher Kontakt zwar nie ganz weg, aber nach der Wende hat es doch etwas nachgelassen. So langsam erholt sich das wieder und stimmt mich zuversichtlich, daß es in meiner neuen Welt möglich ist, in einer zum Wohle aller ausgerichteten Gemeinschaft zu leben.

Die Globalisierung, wie sie in der alten Welt gemeint war, gibt es in der neuen nicht mehr. Vielmehr ist es ein kultureller und wirtschaftlicher Austausch – jedes Land für sich, aber man schätzt sich, besucht sind, bestaunt die unterschiedlichen Ansichten und Lebensweisen – alles auf Augenhöhe. Vielleicht gibt es auch mal einen „Babelfisch“, das würde ich sehr begrüßen.

Auch wenn ich ziemlich zuversichtlich in die Zukunft blicke, muß ich doch zugeben, daß diese meine Utopie wahrscheinlich nicht eintreten wird, ohne einen gewaltigen Bewußtseinssprung. Von was dieser ausgelöst werden wird, kann ich nicht sagen – ob aus dem Kosmos, aus der Erde selbst oder durch ganz viele Aha-Erlebnisse – ohne diesen Sprung bleiben wir auf dieser Stufe hängen und alles geht irgendwann wieder von vorn los.

Wir alle rätseln, was wann wie wohl eintreten wird. Dabei haben wir es schon jetzt in der Hand, unsere Zukunft zu verändern.

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