Perspektive

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15. Oktober 1940. “satirisches Komödien-Drama“ …:

“Hoffnung?!

Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen, noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann. Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen.

Haß und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.

Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.

Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Mißgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns.

Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.

Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen, von Mensch zu Mensch. Die erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden.

Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören. Millionen verzweifelter Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. Allen denen die mich jetzt hören rufe ich zu:

Ihr dürft nicht verzagen! Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich. Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein. Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass. Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden. Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß.

Soldaten, vertraut euch nicht Barbaren an, Unmenschen die euch verachten und denen euer Leben nichts wert ist. Ihr seid für sie nur Sklaven. Ihr habt das zu tun, das zu glauben, das zu fühlen … Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seid nichts weiter, als Kanonenfutter. Ihr seid viel zu schade für diese verehrten Subjekte.

Diese Maschinenmenschen, mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen … Ihr seid keine Roboter, ihr seid keine Tiere, ihr seid Menschen! Erwahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht. Nur wer nicht geliebt wird, hasst …, nur wer nicht geliebt wird. Soldaten kämpft nicht für die Sklaverei, kämpft für die Freiheit!

Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht:

“Gott wohnt in jedem Menschen.“

Also nicht nur in einem oder in einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie, Gott liegt in euch allen und ihr als Volk habt allein die Macht.

Die Macht, Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht, Glück zu spenden. Ihr als Volk habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen. Daher im Namen der Demokratie:

Laßt uns diese Macht nutzen! Laßt uns zusammen stehen! Laßt uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt! Die jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt.

Versprochen haben die Unterdrücker das auch, deshalb konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge, wie überhaupt alles, was sie euch versprachen, diese Verbrecher.

Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben. Laßt uns diese Ketten sprengen! Laßt uns kämpfen für eine bessere Welt! Laßt uns kämpfen für die Freiheit in der Welt, das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt!

Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz! Laßt uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit! In der die Vernunft siegt, in der uns Fortschritt und Wissenschaft allen zum Segen reichen. Kameraden, im Namen der Demokratie: Dafür laßt uns streiten!“

(Quelle)

Dieser Filmschnipsel aus “Der große Diktator“ sei in diesem Moment einfach einmal in Erinnerung gerufen.

Gab es Vorlagen für diese Worte? Nun, diese Frage mag sich jeder selbst beantworten. Abgesehen von der Verwendung des Begriffes “Demokratie“ ist dieser Filmschnipsel aus dem Jahre 1940 ein durchaus grundlegender Denkanstoß – insbesondere in Zeiten wie diesen. (Und ja, selbstverständlich kenne ich die “Originale“, doch geht es hier um die generelle Botschaft …)

Jahrhunderte der Indoktrinierung, Jahrzehnte der Fehlleitung mittels gesteuerter “Medien“ und der durch diese kolportierten “Ideale“, Jahre der Irritation in Form der Trennung der Menschen voneinander und des Aufbaus irgendwelcher Grenzen, welche in Wirklichkeit überhaupt keinerlei Bestand haben … kurz gesagt:

Wir alle wurden verarscht!

Wann bitte werden wir unsere ureigenen Befindlichkeiten zu den Akten legen und uns endlich auf die Vielzahl unserer Gemeinsamkeiten konzentrieren? Wann endlich werden – insbesondere wir Deutschen – endlich die Einigkeit unter der größten gemeinsamen Schnittmenge finden?

Ist dieses Volk wirklich so doof? Ich bezweifle das. Denn Vorschläge und Lösungsansätze gibt es genügend. Es wird dann nun Zeit zu sagen:

#reichtdannjetzt

Hier im Land der “Teutschen“ laufen ausnahmslos alle Fäden zusammen! Die Zukunft der ganzen Welt wartet auf uns. Uns!

Wie lange noch?

Alles läuft nach Plan …

Der Nachtwächter

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