Da es sich mit dem Reisen zurzeit ein wenig schwierig gestaltet, ein kleiner Ausflug in den Zahlenkosmos und die Numerologie. Gibt es Fragen? Ja, wie viele Buchstaben und welchen Zahlenwert hat eigentlich Corona? 6 und 66. 666 ist klar. Aber was sagt der Zahlenexperte zur 66? Die Rückennummer von Trent Alexander Arnold, FC Liverpool.
Noch etwas? Ja. Zweimal 33. Todesjahr des irdischen Christus. Die um 10 – die göttliche Natur – erweiterte 23. Göttliches Pendant zur menschlichen Zahl des Todes, der 23. Mit freundlicher Empfehlung der Maurerbrüder. Noch etwas? Ja, „Gott wird sorgen“. Wunderbar. Hat Gott vielleicht eine Stiftung und sorgt sich um den Impfstatus der Weltbevölkerung?
Wie auch immer, Corona ist ein „‚Arschloch‘-Test“. Und heißt seit Februar Covid-19. Und im März war es 1,8 Grad zu warm? Was soll uns das sagen? Und was sagt die Wing-Tsun-Philosophie?
- „Nimm an, was kommt.
- Folge dem, was geht.
- Stoße vor, wenn der Weg frei ist.
[…] Die Kraft des Gegners wird durch […] Wendungen neutralisiert und gegen ihn verwendet (Gleichzeitigkeit von Angriff und Abwehr): Der Angriff ist die Verteidigung. Ein Schlag des Gegners wird so beispielsweise durch einen konternden Gegenschlag abgewehrt.“
Covid-19. 53 minus 19. Oder 53 und 19? In Subtraktion 34 und in Addition 72. Und was sagt der Bibel-Zahlen-Experte? Die zweimalige 17 stehe im Zusammenhang mit dem Gericht durch die Flut und für den Neuanfang (1. Mose 7.11) und (1. Mose 8.4).
Die 53 dagegen stehe für „das letzte große Wirken des Sohnes des Menschen […] in der Entscheidungsschlacht von Armageddon.“ W. J. Pasedag weise „daraufhin, dass der Name dieses Ortes mit dem Namen Megiddo“ in Verbindung stehe. Totalwert 53. Armageddon, Ort der endzeitlichen Entscheidungsschlacht in der Offenbarung des Johannes. Abgeleitet von “Har Megiddo“ – Berg von Megiddo.
Und Megiddo? Die letzte große Schlacht des Ersten Weltkriegs. Auch Palästinaschlacht genannt. „Damals befand sich Palästina noch im Machtbereich der Osmanen.“ Was mit der Schlacht von Megiddo und dem Zusammenbruch der osmanischen Front dann Geschichte war.
Knapp ein Jahr zuvor hatte der britische Außenminister Arthur James Balfour einen Brief geschrieben:
„Verehrter Lord Rothschild, ich bin sehr erfreut, Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät die folgende Erklärung der Sympathie […] übermitteln zu können, die dem Kabinett vorgelegt und gebilligt worden ist:“
Die Regierung Seiner Majestät betrachte, so Graf Balfour, mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das heimatlose Volk in Palästina und man werde sein Bestes tun, …:
„…, um die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern […]. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung zur Kenntnis der Zionistischen Weltorganisation bringen würden.“
Die Balfour-Deklaration. Arthur James Balfour starb am 19. März 1930 ohne Zutun von Covid-19.
Die 19: Was sagt der Bibel-Zahlen-Experte? Die 19 bestehe aus der 1 (Gott) und der 9 (das göttliche Geheimnis). Wobei hier richtige 9. Zu unterscheiden von der falschen 9, zum Beispiel Mario Götze. Es gebe einen inneren Zusammenhang zwischen dem Primzahlzwilling, 17 und 19, „um die Zentralzahl <18>.“ Was soll uns das sagen?
Gut. Und 17 ist der Schlüssel. „Der Q-Schlüssel […] zur effizienten und eindeutigen Übertragung von Standard-Nachrichten“. Gibt es Meldungen? Selbstverständlich:
- „Mit 17 fängt‘s an“.
- Das Rätsel um die 17 Minuten: „4 Wanderer gehen in einem Gebirge wandern und kommen dabei spät nachts an eine schmale Brücke. Sie müssen die Brücke überqueren, um auf der anderen Seite übernachten zu können. Es gibt nur eine Taschenlampe und die reicht nur noch 17 Minuten. Der erste braucht 10 min über die Brücke, der zweite 5 min, der dritte 2 min und der letzte 1 min. Sie können maximal zu zweit über die Brücke gehen und brauchen dann immer solange wie der langsamere brauchen würde. Wie müssen sie gehen, um mit den 17 min der Taschenlampe hin zu kommen?“
- „Alle 17 Minuten wird in Berlin ein Fahrrad gestohlen“.
- In New York „stirbt alle 17 Minuten ein Mensch am Coronavirus!“
- „Alle 17 Minuten! Burkardt knipst sich in den Vordergrund“.
- „Bob Dylan: 17 Minuten Erinnerung an die Sixties“.
- „David Blaine: Wie ich meinen Atem 17 Minuten lang anhielt“.
- „Das 17- Minuten-Trainingsprogramm für den sicheren Übertritt aufs Gymnasium“.
- Experten haben den perfekten Arbeitsrhythmus gefunden: 17 Minuten arbeiten und 52 Minuten Pause. Oder umgekehrt.
- „Busfahrer-Urgestein in Sillenbuch. Alle 17 Minuten dieselbe Runde“.
- „Lise, 23: ‚17 Minuten für alle 4, das ist ein Rekord.“
- Vor dem Sozialgericht in Berlin wird „alle 17 Minuten ein [Hartz 4] Anspruch geltend gemacht“.
- „Neuere Studien zeigen auf, dass Therapien straffällig gewordener Pädophiler die Rückfallwahrscheinlichkeit um etwa 12 bis 17 Prozent zu senken vermögen. Doch bleibt die Rückfallquote vergleichsweise hoch.“
- Die „Friedensrede vom 17. Mai 1933“. Was sagt der Führer?
„[D]aß gerade uns in diesem jungen Deutschland das tiefste Verständnis beseelt für die gleichen Gefühle und Gesinnungen sowie für die begründeten Lebensansprüche der anderen Völker. Die Generation dieses jungen Deutschlands, die in ihrem bisherigen Leben nur die Not, das Elend und den Jammer des eigenen Volkes kennen lernte, hat zu sehr unter dem Wahnsinn gelitten, als daß sie beabsichtigen könnte, das gleiche anderen zuzufügen. […]
Wir kennen daher auch nicht den Begriff des Germanisierens. Die geistige Mentalität des vergangenen Jahrhunderts, aus der heraus man glaubte, vielleicht aus Polen und Franzosen Deutsche machen zu können, ist uns genau so fremd, wie wir uns leidenschaftlich gegen jeden umgekehrten Versuch wenden. Wir sehen die europäischen Nationen um uns als gegebene Tatsache. Franzosen, Polen, usw. sind unsere Nachbarvölker, und wir wissen, daß kein geschichtlich denkbarer Vorgang diese Wirklichkeit ändern könnte. […]
Diese Forderungen bedeuten nicht eine Aufrüstung, sondern ein Verlangen nach Abrüstung der anderen Staaten. Ich begrüße dabei noch einmal namens der Deutschen Regierung den weitausschauenden und richtigen Plan des italienischen Staatschefs, durch einen besonderen Pakt ein enges Vertrauens- und Arbeitsverhältnis der vier europäischen Großmächte England, Frankreich, Italien und Deutschland herzustellen.“
Was sagt Victor Hugo?
„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“
Was soll man dazu sagen? Zum Beispiel, dass Pablo Escobar des Führers Sohn gewesen sei, so ein kolumbianischer Historiker. Es gebe „unbestreitbare DNA-Beweise“. Der Experte habe sich eine Haarsträhne von Pablo Escobar Henao besorgt und dieser habe es „kaum bemerkt“. Eine Untersuchung habe dann ergeben, dass die Escobars Österreicher seien. Der Führer sei nach seinem Freitod nach Kolumbien gegangen und habe dort „mindestens drei Kinder“ gezeugt.
Wie viele Kinder der amtierende Heilige Vater insgesamt gezeugt hat, ist nicht bekannt, allerdings, so ein aufgeregter Vatikan-Experte, plane der Vorgänger-Heilige-Vater Benedikt den Untergang des Nachfolger-Heiligen-Vaters: „in bombshell Vatican coup“. Soll heißen? In einem granatenmäßigen Sexbomben-Putsch im Vatikan.
Noch etwas? Ja. Die Hasen auf deutschen Äckern und Wiesen haben auch gezeugt und haben sich um 0,6 Hasen vermehrt. Statt 11,8 sind nun mindestens 12,4 Hasen auf einem Quadratkilometer unterwegs
In ihrem mittlerweile 38. Lebensjahr unterwegs sein soll Sarah, die Tochter des Prinzenpaars Diana und Charles. Quasi Resultat eines Eizellen- und Spermien-Checks. Ausgetragen von der Frau des behandelnden Arztes.
Bleibt noch die 72. Im 72. Vers der Offenbarung darf Johannes in eine wunderbare Zukunft gucken. Dazu spricht eine Stimme wie eine Posaune. Die 72 repräsentiere den ewigen Zustand und den vollen Wert Jahwes, so der Bibel-Zahlen-Versteher. Jahwe – „der gnädige Befreier“ und „Bundespartner des erwählten Volkes“. Nun ja.
Und Posaune quasi wie Gänsebraten. Sagt Jörg-Michael Schlegel, Landesposaunenwart:
„Protestantismus ohne Posaunen – das wäre wie Weihnachten ohne Gänsebraten.“
Allerdings Virenschleuder par excellence, Posaune im Chor:
„Der deutsche Corona-Hotspot, den kaum jemand kennt […] Ein Infektionsherd war offenbar ein Konzert mit mehreren Posaunenchören am 1. März in einer kleinen Kirche im Ort Kupferzell. Dort gibt es derzeit 74 Fälle. In Pfedelbach gibt es 92 Infizierte. Aus der Gemeinde kommt einer der Chöre. In einem Video bezeichnete die Leiterin des Kreis-Gesundheitsamts+, Antje Haack-Erdmann, die beiden Orte als ‚Hotspots‘.“
Sauber.
Hoffnung kommt aus der Wasserwelt: „Schnorchelmasken sollen in Italien Leben retten“. Hoffnung auch in Zentralasien: „Turkmenistan verbietet das Coronavirus“. Und Mexiko stellt die Produktion von Corona vorerst ein. Sauber.
Immer noch sauber nach mehr als 70 Jahren klingt eine „Posaune aus dem Musikkorps der Leibstandarte SS Adolf Hitler“, die 2015 beim Auktionshaus Andreas Thies zur Versteigerung kam.
Der Teufel selbst habe sich sogar einen Posaunisten geleistet. Und das sei Otto Dietrich gewesen, so die Bordkapelle. „Des Teufels Posaunist“. Der habe als Reichspressechef der NSDAP und Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda am 9. Oktober 1941 verkündet, dass „die gesamte sowjetische Front zertrümmert“ sei. Beweis einer „selten unglückliche[n] Hand“, wie Joseph Goebbels befand:
„[Der] 1897 in Essen geborene Weltkrieg-I-Freiwillige mit beiden Eisernen Kreuzen, promovierte Staatswissenschaftler, Nebenfach-Philosoph und zeitweilige Schwiegersohn des Großverlegers Theodor Reismann-Grone konnte sich vierzehn Jahre im unmittelbaren Umfeld Hitlers behaupten – bis Ende März 1945, als ihn der ‚Führer‘ im Bunker empfing und mit sofortiger Wirkung für sechs Wochen ‚beurlaubte‘, weil bis dahin ‚alles entschieden‘ sei.“
Hat der Führer Posaune gespielt? Nein. Aber der Ich-Erzähler in Friedrich Christian Delius „Die Flatterzunge“. „Der Adolf in uns“. Hannes, der Ich-Erzähler hat das Instrument gewechselt. Vom Kontrabass zur Posaune. Und in einer israelischen Bar unterschreibt er mit Adolf Hitler:
„Er ist nicht der strahlende Solotrompeter seiner Träume geworden, sondern ein ‚Tuttischwein‘, weit hinten im Orchestergraben. Er ist zwar Stimmführer und beherrscht die ‚Flatterzunge‘ beim Blasen perfekt, ist es aber ‚nicht gewöhnt, ohne Dirigent zu spielen, ohne Taktstock zu denken‘. Er holt sich seinen kleinen Anteil vom Beifall, der eigentlich den großen Sängern gilt. Er ist schwach, unpolitisch, geht auf Nummer Sicher, tut, was andere sagen – ein deutscher Beamtentyp, unverkennbar.
Bezeichnend sein ‚Jericho-Komplex‘: einmal im Leben mit der Posaune eine Mauer umlegen! Er ist so mittelmäßig, daß er nicht einmal ein richtiges Verbrechen hinkriegt. Nur um den Barmann zu korrektem Verhalten zu bringen, hat er die fatale Unterschrift geleistet und dabei [habe er] den ‚Nazibruchteil in jedem Deutschen‘ offenbart.“
So Eva Leipprand. Der Nazibruchteil in jedem Deutschen.
„Wenn gerade einmal kein Meteorit an der Erde vorbei rast oder ein anderes Weltuntergangsszenario bevorsteht“, dann beschäftigt man sich gerne mit dem Schuld- und Nazibruchteil in jedem Deutschen:
„Eines der liebsten Themen des Boulevard.“
Es braucht mehr Blockwart-Mentalität:
„Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat dazu aufgerufen, Bürger, die sich nicht an die Anti-Coronamaßnahmen halten, der Polizei zu melden.“
In Frankreich ist man da direkter. Ein 66-jähriger Arzt meldete sich mit Corona-Husten selbst bei der Polizei und wurde mit zwei Jahren Haft belohnt.
Corona und Einbruch seien zwei Paar verschiedene Schuhe, so Baden-Württembergs Innenminister. Bei Einbrüchen würde gestohlen, was nicht schön sei, aber bei Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz gehe es um Menschenleben.
In Berlin gibt es einen neuen Maßnahmenkatalog:
„Wer seine Oma im Altersheim besucht und dabei jünger als 16 Jahre alt ist oder länger als eine Stunde pro Tag bleibt, dem drohen 100 bis 1.000 Euro Geldzahlung.“
Ein Klacks für einen 16-Jährigen. Amine Harit durfte gerade 100.000 Euro bezahlen, obwohl er gar nicht seine Oma, sondern eine Shisha-Bar besucht hatte.
Eine Maßnahme rechter Verschwörungstheoretiker sei es gewesen, Corona für sich zu vereinnahmen:
„Das Virus finde in der rechtsextremistischen Szene ‚große Beachtung‘, sagte Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘. Die Pandemie werde zum Anlass für Versuche genommen, das Vertrauen in die Bundesregierung zu untergraben, ‚Verschwörungstheorien zu verbreiten und Migranten als Überträger des Virus zu brandmarken‘.“
In einer solchen Krise komme „oft der wahre Charakter von Menschen zum Vorschein“, so Dr. Christian Lüdke. Der Therapeut, dem die Bordkapelle vertraut. So mancher entpuppe sich als etwas ganz anderes, wenn der falsche Charakter dem wahren Platz gemacht habe:
„‘Falschparker entpuppt sich als betrunkener Lieferant‘; ‚Falscher Alarm: Vermeintliche Babyleiche entpuppt sich als Figur‘; ‚Bombendrohung entpuppt sich als übler Scherz‘; ‚Myriam entpuppt sich als Schalke-Fan‘“.
Und die BRD? Ein übler Scherz? „Deutschland, Du mieses Stück Scheisse!“ Neu ab 9,90 Euro bei Amazon. „In Ihrer Region kommt es vorübergehend zu längeren Lieferzeiten.“ Was sagt Herbert Gröhlemeyer?
„Es liegt an uns, zu diktieren, wie ’ne Gesellschaft auszusehen hat.“
Außerdem „gibt [es] nur eine legitime Einstellung“. Da weiß man, was geblasen ist.
Das weiß man bei der Feuerwehr auch:
„Wie reagiert man, wenn das Telefon klingelt und plötzlich Angela Merkel am Apparat ist? Ein Feuerwehrmann aus Rügen legt direkt wieder auf.“
Für solche Späße habe er keine Zeit. Wobei dieser Spaß schon 15 Jahre andauert. Und das britische Magazin „New Statesman“ ihn schon vor acht Jahren gestoppt wissen wollte. Das Titelbild zeigt die Bundeskanzlerin als Terminator. In Lederjacke und mit starrem Blick. Eine Gesichtshälfte mit Metallteilen aufgehübscht. Sie pflege ihren Defizit-Fetischismus und spiele „auf der Geige, während Athen, Rom und Madrid in Flammen stünden“. Fetischismus als Verehrung der eigenen Defizite.
Ein britischer Online-Fetischisten-Händler hat sich angesichts von Corona um die Defizite eines Krankenhauses gesorgt und „seinen kompletten Lagerbestand an Wegwerf-OP-Kitteln“ gespendet:
„Zwar seien es nur ein ‚ein paar Sets‘ gewesen, ‚aber sie waren verzweifelt, also haben wir die Sachen gebührenfrei verschickt‘. Das Unternehmen beschreibt sich selbst als Online-Händler für ‚sämtliches Nadelspiel- und Medizin-Fetisch-Zubehör‘.“
Gibt es noch andere Accessoires? Selbstverständlich. Einen „Autogrammball ohne Unterschriften für 18,00 Euro.“
Anthony Fauci ist kein Fetisch-Händler, sondern ein renommierter US-Virologe. Mit Charakter. Den habe er, so die Bordkapelle, gezeigt, als er den Optimismus des Präsidenten geradegerückt habe. Und nun werde er bedroht:
„Die ‚Washington Post‘ schrieb, die genaue Art der Drohungen sei nicht bekannt. Fauci werde auch durch ungebetene Nachrichten von Bewunderern bedrängt.“
Gibt es eigentlich auch noch ein bisschen Alltag in Zeiten von Corona? Selbstverständlich. In Augsburg ist ein 27-Jähriger mit einer Axt und einer Machete auf Passanten losgegangen. Zunächst hatte er mit seiner Axt „die Frontscheibe eines Busses zerschlagen“:
„Noch bevor die Beamten eintrafen, hielt der 27 Jahre alte Tunesier eine Autofahrerin an und zertrümmerte zwei Scheiben ihres Wagens. Als der 28 Jahre alte Anwohner der Frau zur Hilfe kam, schlug der Angreifer mit der Machete auf ihn ein. Dennoch konnte der 28-Jährige den Mann von weiteren Attacken abhalten. Danach wurde der 27-Jährige von Polizisten festgenommen.“
Eine psychische Erkrankung könne nicht ausgeschlossen werden. Auf der einen Seite.
„Auf der anderen Seite müssen wir auch die Bedürfnisse, die Belange der Menschen mit Migrationsgeschichte ernst nehmen. Denn auch die haben Wünsche, die haben Sorgen.“
So Serap Güler. Da muss man schon ein bisschen Verständnis mitbringen.
Der Deutsche Städtetag hat Verständnis für die Einschätzung des Kanzleramts. Bis zum 20. April sollen die Beschränkungen im Zusammenhang mit Corona nicht gelockert werden. Sagt Kanzleramtsminister Braun:
„Wir reden bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen.“
Was soll uns das sagen? Hat jemand Geburtstag? Selbstverständlich. Marietta Slomka, Jasmin Wagner „Blümchen“, Carmen Electra und Felix Baumgartner, Maschinenschlosser und Stratosphärenspringer.
Thomas Schäfer war kein Stratosphärenspringer, sondern Hessens Finanzminister. Er wurde am 28.03. tot „an den Bahngleisen der ICE-Bahnstrecke in der Gemarkung Hochheim gefunden.“ Er habe „‘buchstäblich Tag und Nacht‘ an der Bewältigung der Krise gearbeitet.“ So der Hessische Ministerpräsident. Man müsse davon ausgehen, dass er sich große Sorgen gemacht habe, „ob es gelingen könne, die riesigen Erwartungen in der Bevölkerung –insbesondere der finanziellen Hilfen – zu erfüllen.“ Man müsse davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt hätten.
Wovon darf man noch ausgehen? Dass der Finanzminister und seine Mitarbeiter seit 2011 mit Steuergeldern auf steigende Zinsen gewettet hatten. Finanzderivate, die zum Teil bis 2061 laufen. „Wir haben für Planungssicherheit gesorgt“, so Thomas Schäfer. Als die Gewinne im Spielcasino nicht sprudeln wollten – die EZB senkte die Leitzinsen auf immer neue Rekordtiefs – legte man 2014 noch einmal ordentlich nach. Und die Marktzinsen fielen lustig weiter.
Bis Ende 2018 hatten die Steuerzahler den Casino-Spaß bereits mit über drei Milliarden Euro finanziert. Und dann kam Corona. Und die Zinsen wurden weltweit noch einmal richtig rasiert. Wobei Hessen nicht allein in der Spielbank war. Mit dabei Schleswig-Holstein, Bremen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, das Saarland und Berlin. Eifrigste Spieler die norddeutschen Vertreter. Schleswig Holstein mit dreifachem hessischen Einsatz und das große Bundesland Bremen mit dem doppelten. Der ehrbare Politiker.
Der ehrbare Kaufmann – „das historisch in Europa gewachsene Leitbild für verantwortliche Teilnehmer am Wirtschaftsleben.“ Mit ausgeprägtem „Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt.“
„Deswegen bitte ich Sie: Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen, die wir immer auch in viele Sprachen übersetzen lassen. Wir sind eine Demokratie. Wir leben nicht von Zwang, sondern von geteiltem Wissen und Mitwirkung. Dies ist eine historische Aufgabe und sie ist nur gemeinsam zu bewältigen.“
In welchem Stadium? „Honecker im Endstadium.“
Das komme an, so die Bordkapelle. Insbesondere im Ausland. Die Kanzlerin werde „im Ausland vor allem für ihre Ruhe und Unaufgeregtheit gelobt“ so Martin Bialecki, Experte für Internationale Politik:
„In den USA, Frankreich und Großbritannien ernte sie vor allem Anerkennung für ihre große Professionalität. Gelobt werde sie auch für ihre Faktentreue […]. Hinzu komme in vielen Berichten der Hinweis, dass Merkel ausgebildete Wissenschaftlerin sei, was ihre Glaubwürdigkeit erhöhe.“
Wunderbar. Das ist doch in Zeiten von Beleidigungen, Bedrohungen und Hasskommentaren mal eine schöne Bestätigung.
Bestätigt haben mindestens 180 mitteldeutsche Bürgermeister, dass sie innerhalb der vergangenen zwölf Monate Bedrohungen und Beschimpfungen ausgesetzt waren. „Das alles sei ein wichtiges Signal an alle, die sich kommunalpolitisch engagieren.“ Was soll uns das sagen? Eine MDR-Dokumentation.
Ein wichtiges Signal sandte der italienische Politiker Fabio Rampelli. Er „entfernte die EU-Flagge vom Fahnenmast und hängte dann die italienische Trikolore an ihre Stelle.“ Viral ging ein Video, in dem eine EU-Flagge zur italienischen Nationalhymne verbrannt wird. Auch Viktor Orban war so freundlich, der EU zu zeigen, dass der Hammer nicht mehr in Brüssel hängt. Was sagt der Philosoph?
„Ich will jetzt nicht noch zusätzlich Feuer ins Öl gießen.“
Ein wichtiges Signal sandte auch das Europäische Parlament. Es wird darüber debattiert …:
„…, ob die Tagegelder für ihre Abgeordneten beibehalten werden sollen, auch wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Abgeordnete wie die FDP-Politikerin Nicola Beer sehen keinen Widerspruch darin, sich weiterhin Hotelkosten erstatten zu lassen.“
323 Euro täglich für imaginäre Hotelrechnungen und Mahlzeiten, „sofern die Abgeordneten eine Namensliste im Parlament in Brüssel oder in Straßburg physisch unterzeichnen.“ 323 Euro. Was soll uns das sagen?
Und was soll es uns sagen, dass das Reichs-Staats-Gebäude wie eine Sirene leuchtet und die Pyramiden in Rotlicht getaucht sind:
„THANK YOU FOR KEEPING US SAFE.“
Danke, dass sie für die Sicherheit der US sorgen. Wobei elementarer Unterschied zwischen US und USA.
Das United States Northern Command (NORTHCOM) geht auf Nummer Sicher und hat wichtige „Einheiten in unterirdische[n] Bunker“ untergebracht. Oder heißt es auf Nummer sicher? Auch möglich. Mit bester Empfehlung der Sprach-Korrektoren:
„Auf Nummer sicher im Karneval: Verbandsgemeinde Prüm führt Gutachtenpflicht für Fastnachtswagen ein.“
Es geht in die Tiefe.
„Eier, wir brauchen Eier!“, sagt der Philosoph. Und nun geht es dem Tiefen Staat an die Glocken. Eine vorauseilende Osterbotschaft. Mit sportlicher Arroganz hatte der bei der Gotthard Tunnel-Eröffnung der versammelten Öffentlichkeit seine satanische Philosophie in einem beispiellosen Schauspiel präsentiert.
Wobei Russland sich schon seit geraumer Zeit als Spielverderber geriert. So werden zum Beispiel seit mehr als einem Jahr hochrangige Beamte in Gefängnissen untergebracht oder unter Hausarrest gestellt. Wegen Veruntreuung, Betrug und Korruption.
Gibt es einen Notfall-Code? Selbstverständlich:
„Weltweit wurden bereits mehr als 911.000 Fälle registriert.“
Guten Morgen. Woher bekommt die Johns-Hopkins-Universität eigentlich ihre Zahlen für Deutschland? Von der niederländischen Nachrichtenagentur BNO News. Und was ist deren Quelle? Die Berliner Morgenpost.
Ein Augiasstall. Das Ausmisten eine der zwölf Aufgaben des Herakles. Die Aufgabe für den Präsidenten. Was in der Mythologie eine Tagesaufgabe ist, ist in der wirklichen Welt „eine sehr schmerzhafte zweiwöchige Periode“. Sagt der Präsident. Was sagt der Philosoph?
„Aus Scheiße kann man keine Bonbons machen.“
Noch etwas? Ja:
„Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär.“
Und nun geht „‘Mr. Coronavirus‘ […] in Pension“. Und König Bibi muss schon wieder in Quarantäne. Weil der Gesundheitsminister und seine Frau positiv sind.
Positiv war auch Peregrine Broadbent, langjähriger Finanzvorstand der New Yorker Hauptniederlassung der amerikanischen Investmentbank Jefferies. Eines der internationalen Top 20-Unternehmen der Branche. Nun ist er „im Alter von 56 Jahren an Komplikationen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.“
Gibt es Autopsien bei Corona-Toten? Das Robert-Koch-Institut rät davon ab:
„Eine innere Leichenschau, Autopsien oder andere aerosolproduzierenden Maßnahmen sollten vermieden werden. Sind diese notwendig, sollten diese auf ein Minimum beschränkt bleiben.“
Wie kann man eigentlich Corona bekommen? „Indem man Coronavirus-Testsätze […] mit Covid-19 kontaminiert“ und den Test an den Mann, die Frau oder queer bringt.
Was gibt es noch?
„Zur Erforschung des Coronavirus‘ werden ab Sonntag Mediziner und Wissenschaftler bei zufällig ausgewählten Menschen in München um Blutproben für eine breit angelegte Studie bitten. Begleitet von der Polizei.“
Hat der Führer etwas gesagt?
„Ich habe gesagt: Verrückt!“
„[Es] braucht […] nur ein Orkan zu kommen und alles fliegt zusammen wie ein Kartenhaus.“
Und nun ist er halt da, der Orkan.
„[Und] am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
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