Gedanken über Illusion, Glauben und Wirklichkeit

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Werte Leser, werte Kommentatoren,

nachfolgend ein Auszug aus jüngsten Wortmeldungen unter dem Beitrag: “Willkommen im Illusionstheater“, beginnend mit dem werten “Marco“, welcher sich wie folgt äußerte:

“Werte Nachtwächter-Gemeinde,

wie immer eine sehr scharfsichtige Analyse der Wirkungen von Glauben, Illusion und Manipulation, besonders im Bezug auf die uns gebotene Bühnen“show“. Ja, genau so funktionieren die Dinge: Wir glauben an etwas und wollen dann natürlich auch nur dieses zur Kenntnis nehmen. Alles was uns in unserer Sicht bestärkt wird präsentiert, das andere landet lieber schnell in der Schublade, nach dem Motto: Hoffentlich hat es keiner bemerkt.

Aber trotzdem sollte man das Wort Glaube nicht so banal für alles verwenden. Es gibt in den Ebenen des Seins große Unterschiede, ob ich auf Verstandesebene glaube, was in der Tagesschau präsentiert wird, oder ob ich an höhere Dinge glaube, wie zum Beispiel an einen Schöpfergott oder ähnliches …“

Der weitere Text sowie der sich anschließende Wortwechsel liefert eine ganze Reihe bemerkenswerter Anregungen zum Selberdenken. Ausdrückliche Empfehlung ? hier weiterlesen – auch zum besseren Verständnis des nachfolgenden Textes, welchen mir “Der Wolf“ als Nachricht im Zuge eines persönlichen Austauschs zukommen ließ:

“In der Tat ist dies eine philosophische Debatte, die eigentlich schon seit Urzeiten in der Philosophie geführt wird, spätestens seit Platons Höhlengleichnis. U.a. empfehle ich Dir die epochemachende Schrift des französischen Philosophen Rénée Descartes, der sich bereits 1641 genau über dieses Thema in seiner Schrift: „Meditationes de prima philosophia“ bzw. “Meditations sur la philosophie première“ ausgelassen hat. (“Was, wenn ein bösartiger Geist uns in allem und jedem, was wir wahrnehmen, täuscht? – Dann bliebe uns nur die eine Gewißheit: „Ich denke, also bin ich.““)

Ob die Dualität von Materie und Geist, die Descartes daraus schlußfolgert, zutrifft, steht dabei freilich auf einem ganz anderen Blatt. So verstehe ich auch Deinen Einwand an Marco [siehe den bereits erwähnten Kommentarfaden]. Ein sehr notwendiger Einwand, denn wir wissen aus den esoterischen Geheimlehren, daß der Geist/Materie-Dualismus in Wirklichkeit so nicht existiert und tatsächlich eine Täuschung des menschlichen Bewußtseins darstellt.

Hier spielt auch der Glaube als schöpferische Kraft durchaus eine positive, ja entscheidende Rolle, worauf ja auch Marco hinauswill. Denn der „Glaube versetzt Berge“, wie es vollkommen richtig heißt. In meinem Kommentar gehe ich freilich auf diese Seite des Glaubens nicht ein. Denn mir ging es in erster Linie um das Prinzip der Möglichkeit des Erkennens der Wahrheit. Eine Wahrheit freilich, die sich – auf Grund unseres zwangsweise begrenzten Blickwinkels – nur schrittweise erschließen mag, wobei wir vom Einfachen zum Komplexen fortschreiten, um am Ende wieder zum Einfachen zurückzugelangen.

Das ist die Dialektik der Erkenntnis, in der wir – als handlungsorientierte Wesen – die Wahrheit immer nur so weit vertreten können, soweit wir sie erkannt haben. Dies ist sozusagen der prinzipielle methodische Vorbehalt, den wir als Wahrheitssucher uns stets vor Augen halten müssen, um nicht einem unfruchtbaren geistigen oder auch politischen Dogmatismus zu verfallen.

Dennoch wäre es falsch, daraus zu schlußfolgern, daß es keine Wahrheit gibt und keine Möglichkeit existiert, dem Dunstkreis einer quasi apriorischen Täuschung zu entfliehen. Falsch wäre auch eine daraus nur scheinbar resultierende relativistische Sichtweise insofern, als es keine absolute Wahrheit gäbe, denn dann müßte man auch sich gegenseitig vollkommen ausschließende Realitäten oder Annahmen als wahr und wirklich gelten lassen.

In der Praxis gibt es natürlich viele Graustufen und Übergänge, die ein sehr differenziertes Bild der Wahrheit nahelegen. Insbesondere für unsere Alltagswelt und Alltagsentscheidungen existiert sehr wohl der Unterschied zwischen wahr und falsch, Wahrheit und Lüge oder Wahrheit und Irrtum.

Unsere Aufgabe besteht nun darin, die uns gegebenen Werkzeuge der Wahrnehmung und Erkenntnis, daß heißt unsere Sinnesorgane, die praktische Vernunft und die Gesetze der Logik, aber auch unsere Intuition, sachgemäß anzuwenden, um zu richtigen Entscheidungen zu gelangen. Richtig ist alles, was das Leben aufbaut und schützt. Falsch alles, was ihm schadet. Wobei wir schrittweise aus der solipsistischen Weltbetrachtung in die Welt des Allgeistes vordringen und uns – soweit es uns gegeben ist – mit ihm eins werden.

Erst auf dieser Stufe unserer bewußten Einheit mit dem kosmischen, schaffenden Geist, können wir der Welt des Irrtums und der Täuschung entfliehen. Solange wir dort noch nicht angelangt sind, d.h., solange wir noch nicht erleuchtet sind, müssen wir uns mit der Wahrheit begnügen, soweit wir sie erkannt haben. Das ist einerseits unvermeidlich, andererseits ist es sogar unsere Pflicht, dennoch zu handeln, auch wenn wir spüren oder ahnen, daß dies noch nicht alles sein kann und die von uns gefundenen Lösungen einer Erweiterung bedürfen.

Mit anderen Worten: Es kommt auf das Handeln an, dem wir uns nicht entziehen dürfen (und auch nicht können), selbst wenn wir in der Gefahr stehen, in die Irre zu gehen. Denn entscheidend ist gar nicht, ob wir irren, sondern ob wir bereit sind, aus unseren Fehlern zu lernen. Denn wenn wir nicht handeln, können wir auch nicht lernen und lähmen nur unnötig unsere Entschlußkraft, statt in der Praxis die Probe auf die Wahrheit zu machen.

Ob wir wollen oder nicht: Dieser Verantwortung können wir uns nicht entziehen, denn auch Nichthandeln ist eine Form der Entscheidung, die zwangsläufig zu Konsequenzen führt. Umgekehrt entwickelt sich in unseren und durch unsere Handlungen der Ariadnefaden der Erkenntnis, der uns aus dem Labyrinth des Unwissens und der Täuschung in die Welt der Wirklichkeit geleitet. Es sei angemerkt, daß die taoistische Form des Nichthandelns („Wu Wei“) nicht mit Untätigkeit zu verwechseln ist.

Es bleibt die philosophische Schwierigkeit, die scheinbaren Gegensätze als solche zu erkennen und in fruchtbares, schöpferisches Handeln umzuwandeln. Dies ist der Wert der sog. Paradoxien, die in der Tat in der Lage sind, uns ganz neue Perspektiven des Handelns zu eröffnen.“

Aufrichtigen Dank, werter Wolf, für die freundliche Zustimmung zur Veröffentlichung.

Seid aufrecht und bleibt standhaft!

Alles läuft nach Plan …

Der Nachtwächter

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